Wien: Sima/Halbwidl - Raus aus dem Asphalt! Neue Begrünungsmodule für dichtverbaute Flächen
Foto: PID/Christian Fürthner
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Stadt Wien fördert Entsiegelungen in der Klimamusterstadt Wien auch wo keine Baumpflanzungen möglich sind – Auftakt im 4. Bezirk mit BV Halbwidl
Raus aus dem Asphalt: Im Rahmen der unzähligen Maßnahmen für die Klimamusterstadt startet Umweltstadträtin Ulli Sima heute ein weiteres, von der Stadt gefördertes, Begrünungs-Modul: Dort, wo Baumpflanzungen aufgrund von technischen Einbauten für Wasser, Strom, Fernwärme oder Gas nicht möglich oder sehr teuer sind, werden mit Absprache der Bezirke künftig Asphaltflächen aufgebrochen und mit unterschiedlichen Pflanzen-Modulen bepflanzt. „Angesichts der zunehmenden Temperaturen in der Stadt wollen wir versiegelte Flächen reduzieren und mit einfachen Mitteln begrünen. Damit werten wir Grätzl auf und schaffen auch in stark verbauten Gebieten kleine, blühende Grünoasen. Oft sind es kleine Akzente, die Straßenzüge ein wenig bunter machen und auch Insekten und Schmetterlinge erfreuen “, so Sima.
Wo es möglich ist, werden selbstverständlich auch weiterhin Bäume als Schattenspender gepflanzt, dazu gibt es ein 8 Mio. Sonderbudget. Aber auf vielen Flächen geht das in einer Millionenstadt eben nicht und daher bestreitet die Stadt hier neue Wege und fördert diese Schiene auch. Auftakt der Aktion „Raus aus der Asphalt“ war heute im 4. Bezirk in der Margaretenstraße, wo sich eine Vielzahl von Einbauten unter der Straße befindet und tiefwurzelnde Bäume schwer zu pflanzen wären. Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl begrüßt die Initiative der Stadt: „Es ist erfreulich, dass es von Seiten der Umweltstadträtin Förderungen für unterschiedlichste Begrünungs- und cooling-Maßnahmen für die Bezirke gibt. Wir wollen verschiedene Straßenzügen mit Bepflanzungen attraktiver machen und auch die Bevölkerung einbinden.“
Die Wiener Stadtgärtner haben dazu drei unterschiedliche Module entwickelt, die sich für die unterschiedlichsten Standorte, wie schattig oder sonnig, eignen. An der Margaretenstraße-Ecke-Operngasse wird nun in Kürze eine optisch ansprechende und sonnenverträgliche Gräser-Sträucher-Mischung gesetzt. Die Aktion „Raus aus dem Asphalt“ ist Teil des Maßnahmenkatalogs für die Bezirke und wird aus dem auf 4,6 Mio. Euro verdoppelten Fördertopf für „Coole Bezirke“ der Stadt Wien unterstützt.
Mit Begrünung gegen die städtische Hitze in der Klimamusterstadt
Wien ist nicht nur die lebenswerteste Stadt der Welt, sondern wurde kürzlich auch zur „Greenest City“ weltweit gekürt. Denn Wien hat als Millionenmetropole einen rekordverdächtigen Grünraumanteil von 53% an der Stadtfläche, rund 1.000 Parks und unzählige Grünflächen, 500.000 Stadtbäume und jedes Jahr werden rund 4.500 neu gepflanzt.
“All das ist natürlich nicht von heute auf morgen entstanden, sondern ist das Ergebnis jahrelanger, harter Arbeit“, so Sima. Auch im Kampf gegen die klimawandelbedingte Hitze in der Stadt setzt Wien auf kühlende Begrünung. Neben dem Aufbrechen versiegelter Flächen sind auch Gebäudebegrünungen, überall dort wo herkömmliche Begrünungsmaßnahmen nicht möglich sind, eine ideale Alternative. Als natürliche Klimaanlagen bringen sie deutliche Kühlung im Gebäudeinneren, wirken sich positiv aufs Mikroklima aus und binden CO2!
Gebäudebegrünung: Sonderförderung bis zu 20.200 Euro
Dank der neuen Sonderförderung der Stadt Wien gibt es diese natürlichen Klimaanlagen jetzt so günstig wie noch nie: Für Dachbegrünungen gibt es bis zu 20.200 Euro, für Fassadenbegrünungen bis zu 5.200 Euro, und für Innenhofbegrünungen bis zu 3.200 Euro! Die Stadt Wien fördert nicht nur private grüne Fassaden, sondern geht auch selbst mit gutem Beispiel voran und begrünt pro Jahr zehn städtische Fassaden. Wie beispielsweise die Fassade der MA 48 am Gürtel oder wie aktuell das U-Bahn-Stationsgebäude in der Spittelau.
BeRTA-Trogsystem
Ein besonders einfacher und kostengünstiger Weg zur Fassadenbegrünung ist die mit der Stadt Wien entwickelt BeRTA All-In-One-Lösung. Dank Förderung gibt’s ein BeRTA-Modul für weniger als €.1.120,- www.berta-modul.at.
Neue Parkanlagen als Wohnzimmer im Freien für alle
Neben den vielen Fördermaßnahmen für mehr Grünraum in der Stadt, errichtet Wien auch laufend Parks. Die Stadt Wien investiert massiv in die Schaffung von Grünräumen und neuen Parks – den Wiener Wohnzimmern im Freien! Zu den bestehenden 1.000 Parkanlagen kommen so ständig neue hinzu, ältere Parks werden attraktiviert. Vor allem stark genutzte Parks wie beispielsweise der Wanda-Lanzer-Park, die Parkanlage am Hundstrum, oder der Helma Pavlis-Park werden einer Sanierung/Revitalisierung oder Erweiterung unterzogen werden. Im Nordosten der Seestadt Aspern errichtet die Stadt Wien gerade den 30.000 m² großen Elinor-Ostrom-Park mit coolem Wasserspielplatz, Regengärten, Trinkbrunnen, Hundezone und 170 neuen Bäumen. Allein heuer werden verteilt über das gesamte Stadtgebiet und die Stadterweiterungsgebiete, insgesamt rund 137.000 m² Park- und Grünflächen errichtet bzw. erneuert und umgestaltet. Dafür investiert die Stadt Wien über 9 Millionen Euro. (Schluss)
Quelle: Stadt Wien