Wien: Sima/Jankovic - Verwandlung der Reinprechtsdorfer Straße zum Klimaboulevard nimmt Form an
32 neue Bäume, Grünbeete und Wasserspiele sorgen künftig für Abkühlung – mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger*innen und Radverkehr - erster Abschnitt weitgehend fertig
Voll im Zeitplan liegt die umfangreiche Neugestaltung der Reinprechtsdorfer Straße zwischen Schönbrunner Straße und Arbeitergasse. Die beliebte Einkaufsstraße wird mit zahlreichen Begrünungs-, Kühlungs- und Entsiegelungsmaßnahmen seit Anfang Mai zum Klimaboulevard umgestaltet. Mit über 30 neuen Bäumen, breiten Gehsteigen und viel Platz für komfortables und sicheres Radfahren wird die Aufenthaltsqualität maßgeblich gesteigert. Die Arbeiten laufen aktuell auf Hochtouren und sind für den ersten Abschnitt von Schönbrunner Straße bis Margaretenstraße bereits weitgehend abgeschlossen.
„Ich freue mich, dass mit dem raschen Baufortschritt die tolle Aufenthaltsqualität die es hier künftig geben wird, nun bereits zu erahnen ist. Ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ sorgen bald über 30 neue Bäume, Grünbeete und Wasserspiele für Abkühlung. Dazu laden breite Gehsteige und zahlreiche Sitzgelegenheiten zum Flanieren und Verweilen ein. Die Margaretner*innen können sich auf eine deutliche Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im Bezirk freuen. Vielen Dank an die vielen engagierten Mitarbeiter*innen, die das Projekt so zügig vorantreiben!“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic: „Ich gehe fast jeden Tag an der Reinprechtsdorfer Straße vorbei und sehe mir den Baufortschritt an. Ich kann das Endergebnis kaum erwarten, denn bereits jetzt sieht man, wie die hellen Granitsteine, die bereits geschaffenen Baumscheiben und die stark verbreiterten Gehsteige die Reinprechtsdorfer Straße zu einem schönen Aufenthaltsort machen, an dem die Margaretner*innen gerne zusammenkommen, plaudern, einkaufen und gemeinsam Zeit verbringen werden.“
Die Umgestaltung der Reinprechtsdorfer Straße zwischen Schönbrunner Straße und Arbeitergasse erfolgt voraussichtlich bis November 2023. Die zweite Bauphase, von der Arbeitergasse ausgehend, soll nach Fertigstellung der U-Bahnarbeiten bei den künftigen U2-Stationen Reinprechtsdorfer Straße und Matzleinsdorfer Platz durchgeführt werden.
Kühlung für gutes Mikroklima
Die sommerliche Hitze zeigt die Notwendigkeit einer klimafitten Gestaltung des öffentlichen Straßenraums einmal mehr auf. Das Gebiet um die Reinprechtsdorfer Straße ist dicht bebaut und verfügt über nur wenige Grünflächen. Daher wurde in der Planung vor allem darauf geachtet, den Grünflächenanteil zu erhöhen und für umfassende Entsiegelung und Kühlung zu sorgen, um auch in der heißen Jahreszeit die Voraussetzungen für ein angenehmes Mikroklima zu schaffen und die Lebensqualität im Grätzl zu steigern.
Erste Vorboten der klimafitten Reinprechtsdorfer Straße
Wie die neugestaltete Reinprechtsdorfer Straße aussehen wird, lässt sich im ersten Bauabschnitt zwischen Schönbrunner Straße und Margaretenstraße bereits erahnen – die bauliche Errichtung von Fahrbahn, Radweg, Gehsteigen, Einfassungen von Grünanlagen und eines Wasserspiels ist schon abgeschlossen. Als nächstes werden die Bodenmarkierungen angebracht und die Verkehrszeichen aufgestellt. Die Bäume werden im Herbst eingesetzt, da diese besser gedeihen, wenn sie zu Jahreszeiten mit kühlen bis moderaten Temperaturen gepflanzt werden.
Aktuell wird auch schon im Abschnitt zwischen Margaretenstraße und Arbeitergasse gebaut. Hier wird gerade die Fahrbahn aufgebrochen, um den neuen Straßenquerschnitt mit breiten gepflasterten Gehsteigen sowie großzügigen Grünflächen und Baumscheiben herstellen zu können. Auch in der Margaretenstraße zwischen Reinprechtsdorfer Straße und Spengergasse sind schon Bauarbeiten am Laufen.
Viel Begrünung und Wasser
Durch die Pflanzung von insgesamt 32 neuen Bäumen, die Errichtung von großen Grünbeeten sowie durch die Pflasterung der Gehsteige mit hellen Granitsteinen wird die Versiegelung der Bodenfläche deutlich reduziert und das Mikroklima wesentlich verbessert. Neben dem Schatten der Bäume sollen, besonders während der heißen Sommermonate, zwei Wasserspiele, drei Nebelstelen sowie zwei Trinkhydranten Spielspaß und Erfrischung in die Reinprechtsdorfer Straße bringen. Auch der angrenzende Abschnitt der Margaretenstraße zwischen Reinprechtsdorfer Straße und Spengergasse wird mit zwei neuen Bäumen und mehreren Staudenbeeten aufgewertet und mit der Öffnung für das Radfahren gegen die Einbahn ein Lückenschluss im Radverkehrsnetz erreicht.
Mehr Sicherheit und Komfort für Fußgänger*innen
Im Zuge des Ausbaus der U-Bahn-Linie U2 und umfangreicher Rohrverlegungsarbeiten wurde die Reinprechtsdorfer Straße bereits 2019 zur Einbahn. Durch die Einbahnführung in Richtung Matzleinsdorfer Platz konnte der Durchzugsverkehr bereits reduziert und mehr Raum für Gestaltungsmöglichkeiten zur Begrünung und Belebung gewonnen werden. So werden mit der Umgestaltung die Gehsteige auf beiden Seiten der Straße verbreitert – auf bis zu 6 Meter – dadurch entsteht viel Platz zum Flanieren und Schaufensterbummeln. Die bisher vorübergehend geführte Einbahn wird nun dauerhaft bleiben. Wie auch beim Klimaboulevard in der Thaliastraße erfolgt die Gestaltung der Gehsteige annähernd niveaugleich mit der Fahrbahn. Künftig trennt ein nur mehr drei Zentimeter hoher Randstein die Fahrbahn vom Gehweg. Lediglich im Haltestellenbereich beträgt der Höhenunterschied 15 Zentimeter, wodurch der barrierefreie Ein- und Ausstieg aus dem Bus gewährleistet wird. In den Kreuzungsbereichen verbessern Gehsteigvorziehungen und Fahrbahnanhebungen die Sichtbeziehungen und Querungslängen – das trägt zusätzlich zur Verkehrssicherheit bei.
Ein angenehmer Ort zum Verweilen
Das Angebot konsumfreier Sitzgelegenheiten wird deutlich erhöht. 9 neue Bänke, 14 Einzel-Sessel und 32 Einzelsitze auf 12 Granitelementen laden schon bald zum Plaudern, Entspannen und Verweilen ein. Darüber hinaus werden 35 Multifunktionsflächen zur Verfügung stehen, von denen zwei dauerhaft für Radabstellanlagen und vier temporär für die bestehenden Schanigärten genutzt werden. Freiflächen zur Bewegung oder Bereiche für Ladetätigkeiten sowie zum Parken sind weitere Nutzungsmöglichkeiten. Darüber hinaus wird die öffentliche Beleuchtung erweitert und bestehende Ampelanlagen werden an die neue Verkehrsorganisation und Straßengestaltung angepasst.
Radfahren in beide Richtungen
Schon bisher war das Radfahren gegen die Einbahn in der Reinprechtsdorfer Straße erlaubt. Mit den Umgestaltungsmaßnahmen wird es nicht nur mehr Begrünung, sondern auch weiterhin ausreichend Platz für das Radfahren in beide Richtungen geben. Im Abschnitt von Schönbrunner Straße bis Bräuhausgasse sorgt künftig ein baulich getrennter Ein-Richtungs-Radwegs in Richtung Wientalradweg für die notwendige Verkehrssicherheit, da in diesem Bereich zwei Fahrstreifen ihren Verflechtungsbereich haben und entsprechend erhöhtes Konfliktpotenzial besteht. Fünf Standorte mit Radabstellanlagen für insgesamt 36 Fahrräder runden das maßgeblich erweiterte Angebot für Radfahrende ab.
Zudem verläuft parallel zur Reinprechtsdorfer Straße die Kohlgasse. Diese stellt als neugeschaffene fahrradfreundliche Straße die Haupt-Radroute durch den Bezirk dar und ist Teil des Verkehrskonzepts rund um die Reinprechtsdorfer Straße. Auch hier wurde ein klimafitter Rahmen geschaffen: 8 neue XL-Bäume, Hochstammsträucher, zusätzliche Begrünung und neue konsumfreie Mikrofreiräume werten die Kohlgasse auf.
Straßenfest zur Feier der Neugestaltung
Um die Neugestaltung zu feiern, findet am Freitag dem 1. September 2023, ab 15 Uhr, das „Reinprechtsdorfer Straßenfest“ am angrenzenden Siebenbrunnenplatz statt. Live-Musik von „Wiener Wahnsinn“, DJ, Kulinarik der lokalen Gastro und zahlreiche spielerische Aktivitäten für Kinder sorgen für Stimmung und Gaumenfreuden.
Quelle: Stadt Wien