Wien: Sima/Kobald - Startschuss für klimafitte Verwandlung der historischen Altgasse
Nächstes Raus aus dem Asphalt-Projekt startet: 18 Grünflächen, 19 schattenspende Bäume und Verkehrsberuhigung – Fertigstellung bis Ende 2024
Die Entsiegelungsoffensive der Stadt läuft weiter auf Hochtouren! Ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ fällt auch in der historischen Altgasse nun der Startschuss für eine klimafitte Neugestaltung. 19 neue schattenspendende Bäume, zusätzliche Begrünung und eine niveaugleich gepflasterte Begegnungszone verwandeln die etwa 320 Meter lange Gasse künftig in eine verkehrsberuhigte und begrünte Aufenthaltsoase. Schon bald lädt Hietzings älteste Gasse dann als charmante Begegnungszone zum Flanieren und Verweilen ein. Auch der beliebte samstägliche Bauernmarkt profitiert von der Aufwertung, auf die Besucher*innen wartet nach der Neugestaltung ein Einkaufserlebnis in einem klimafitten Umfeld. Die Arbeiten zur Umgestaltung laufen morgen an.
„Ich freue mich, dass wir mit der Verwandlung der historischen Altgasse die nächste Neugestaltung nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ starten können. Das Projekt ist dabei auch ein tolles Beispiel für die klimafitte Nachnutzung von neugewonnen Flächen im Zuge der Parkpickerl-Erweiterung. Blech und Asphalt machen hier Platz für Bäume und Beete. Das ist gut fürs Klima, gut für die Geschäfte und ein großer Zugewinn an Lebensqualität für die Hietzinger*innen“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
„Die Altgasse wird im Zuge der Umgestaltung umfassend begrünt. Ganz besonders freut es mich auch, dass es gelungen ist einen Brunnen am Platz in der Altgasse zu berücksichtigen und somit einem Wunsch der Anrainerinnen und Anrainer nach einer Wasserfläche entsprechen zu können! Die neue Pflasterung wird den edlen Charakter der Altgasse nach der Fertigstellung hervorstreichen“, so Bezirksvorsteherin Silke Kobald anlässlich des Starts der Umgestaltungsarbeiten der Altgasse.
Die Altgasse gilt als älteste Gasse Hietzings und verbindet in zentraler Lage des Bezirks die Maxingstraße mit der Lainzer Straße. Sie ist geprägt von einer fast durchgängig geschlossenen Fassade, gut frequentierten Erdgeschossgeschäften sowie zahlreichen Ordinationen. Bäume und Grünflächen sind bisher Mangelware und die Gehsteige an den meisten Stellen schmal, die Oberfläche weitgehend verparkt. Mit der Umgestaltung und der Schaffung einer niveaugleich gepflasterten Begegnungszone wird sich das nun grundlegend ändern.
Etappenweise Umgestaltung bis Ende 2024
Durch die am Montag startenden Bauarbeiten des ersten Teiles zwischen Maxingstraße und Altgasse Höhe Hausnummer 3 startet ein weiteres Projekt der Stadt Wien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Verbesserung des Mikroklimas. Die Arbeiten für die weiteren Bauabschnitte – bis zur Lainzer Straße - beginnen im Frühjahr 2024.
Weiteres Projekt in großer Begrünungsoffensive der Stadt
Damit reiht sich das Projekt nahtlos in eine ganze Fülle an klimafitten Gestaltungsprojekten der Stadt. Allein in diesem Jahr verwandeln Projekte wie die Reinprechtsdorfer Straße in Margareten, das neue Kutschkerviertel in Währing oder die Schleifgasse in Floridsdorf ehemalige Hitze-Hotspots in begrünte und gut gekühlte, urbane Aufenthaltsoasen. Insgesamt stehen in dieser Legislaturperiode mit dem Fördertopf „lebenswerte Klimamusterstadt“ 100 Millionen Euro für Entsiegelung, Kühlung und Begrünung quer durch alle Wiener Bezirke zur Verfügung. Eine Halbzeit-Bilanz im Sommer zeigte bereits die großen Erfolge der Offensive: Über 58 Millionen Euro wurden bereits vergeben und damit 1.700 neue Bäume, über 47.000 m² Begrünung und mehr als 1.500 m² an neuen Wasserspielen fixiert.
Umfassende Aufwertung auf Wunsch der Bürger*innen
Der Umgestaltung vorausgegangen ist ein breit angelegter Bürger*innenbeteiligungsprozess mit Anrainer*innen und Gewerbetreibenden. Viele der Wünsche und Anregungen konnten in das Gestaltungskonzept eingearbeitet werden. In Zukunft wird es viel Platz, Komfort und ein großes Plus an Sicherheit für Fußgänger*innen geben. Dabei wird neben der Verkehrsberuhigung auch großer Wert auf Beschattung, Kühlung und Entsiegelung gelegt, um die Straße bestmöglich an das wärmer werdende Klima anzupassen. Zusätzlich zu 19 neuen Bäumen, finden in der historischen Gasse auch 18 Grünbeete, 15 Hochstammsträucher und zwei Trinkbrunnen Platz. Darüber hinaus werden 15 neue Sitzgelegenheiten errichtet, die größtenteils als schattige Plätzchen zum Verweilen unmittelbar unter den neuen Bäumen angeordnet sind.
Viel Platz auf Augenhöhe
In der gesamten Altgasse wird die Straßenoberfläche niveaugleich ausgeführt und mit Granitsteinen gepflastert. Die starre Trennung von Fahrbahn und Gehbereichen wird damit aufgebrochen und dadurch viel Platz zum Schaufensterbummeln und Flanieren geschaffen sowie ein hoher Grad an Barrierefreiheit gewährleistet. Durch die Verordnung als Begegnungszone können alle Verkehrsteilnehmer*innen die Straße gleichberechtigt nutzen.
Großer Brunnen als Cooling-Highlight
In der Mitte des Platzbereichs, der bisher hauptsächlich Parkplatz und Kreisverkehr war, wird ein von zwei Linden gesäumter Brunnen errichtet. Durch ausreichend Platz, eine ansprechende Oberflächengestaltung und die Verkehrsberuhigung sind gute Voraussetzungen für ein lebendiges und vielfältig genutztes Grätzlzentrum geschaffen. Unterschiedliche Veranstaltungen sowie ein wöchentlicher Bauernmarkt können hier stattfinden.
Weniger Verkehr, mehr Freiraum
Mit dem neuen Verkehrskonzept wird die Nutzung der Altgasse als Durchzugsstrecke reduziert. Die Einfahrt von der Maxingstraße in die Altgasse wird nach der Umgestaltung nicht mehr möglich sein, da die Einbahn in der Altgasse zwischen Fasholdgasse und Maxingstraße umgedreht wird. Der westliche Ast der Altgasse wird zur Einbahn in Richtung Lainzer Straße. Das Radfahren in beide Richtungen wird in der gesamten Altgasse erlaubt sein und zusätzliche Fahrradabstellanlagen ergänzen das Angebot für klimafreundliche Mobilität. Der durch das neue Verkehrskonzept gewonnene Freiraum soll Orte für gesellige Begegnung schaffen und das Zentrum Hietzings mit einer kühlen und begrünten Wohlfühloase bereichern.
Die heuer stattfindenden Bauarbeiten konzentrieren sich auf den Bereich Altgasse Hausnummer 3 bis Maxingstraße. Der aktuelle Abschnitt wird für die Baudauer von Montag, 16. Oktober 2023 bis voraussichtlich 22. Dezember 2023 für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Der Fußverkehr wird aufrechterhalten. Die Fasholdgasse wird ab der Trauttmansdorffgasse bis und in Richtung Altgasse als Einbahn geführt. Auf Baudauer wird die Altgasse von der Fasholdgasse in Richtung Maxingstraße bis zum Baustellenbereich – bei gleichzeitiger Aufhebung der Einbahn - als provisorische Sackgasse geführt.
Quelle: Stadt Wien