Wien: Sima/Nevrivy/Wimmer: Neugestaltung Sunken City – Siegerprojekt gekürt!
Foto: PID/Christian Fürthner
Foto: Mostlikely Architecture & Common Space Team
Wettbewerb abgeschlossen – Masterplan für moderne Waterfront am rechten Ufer der Neuen Donau wird erstellt
Ein neuer urbaner Treffpunkt am Wasser – das alles im Grünen und mit direktem U-Bahn-Anschluss: In Wien entsteht am rechten Ufer der Neuen Donau ein neues Freizeitparadies. Nach der erfolgreichen Umgestaltung der Copa Kagrana zum CopaBeach, soll nun die in die Jahre gekommene „Sunken City“ ein neues frisches Gesicht erhalten. Der erste Schritt dazu ist gesetzt: Der im September 2021 gestartete europaweite Wettbewerb zur Neugestaltung des Areals ist abgeschlossen, das Siegerprojekt unter 14 internationalen Teilnehmer*innen wurde gekürt und heute von Planungsstadträtin Ulli Sima, dem Bezirksvorsteher der Donaustadt Ernst Nevrivy und Juryvorsitzendem, Architekt Albert Wimmer vorgestellt. Ein Grundkonzept zur Neugestaltung liegt damit vor, als nächster Schritt ist der Projektsieger nun mit der Erstellung eines Masterplans bis Herbst 2022 beauftragt, auf dessen Basis dann die konkrete Umsetzung erfolgt. „Was uns in den letzten Jahren am CopaBeach gelungen ist, soll auch am rechten Ufer der Neuen Donau Realität werden: Auf rund 13.000 m² wollen wir eine neue zeitgemäße Waterfront mit vielen Freiräumen, viel Grün und konsumfreien Zonen entstehen lassen. Natürlich soll es auch ein gastronomisches Angebot geben – allerdings deutlich reduzierter als bisher. Wir wollen einen neuen Treffpunt für die Wiener*innen am Wasser schaffen - mit Öffi-Anschluss und Angeboten für unterschiedlichste Ansprüche. Die Grundidee des Wettbewerbssiegers für eine solche Neugestaltung hat überzeugt“, bekräftigt Planungsstadträtin Ulli Sima das Wettbewerbsergebnis.
Siegerprojekt besticht mit viel Freiraum und Grün
Die rund 40 Jahre alte Infrastruktur der sogenannten Sunken City ist nicht zuletzt durch die intensive Nutzung mittlerweile beschädigt, so das große Investitionen in die Substanz erforderlich sind. Die Stadt Wien hatte sich daher dazu entschlossen, einen internationalen, 2-stufigen Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des für Wien so wichtigen Hochwasserabflussbereiches ausloben zu lassen, um die notwendigen Investitionen auch gleich zur Attraktivierung zu nutzen. Das nun neu zu gestaltende Projektgebiet erstreckt sich von der Reichsbrücke bis hinauf zur Höhe des ersten Badestegs inklusive des ehemaligen Inselcafés, exklusive des Leuchtturms. Der Bereich soll als angenehmer Aufenthaltsort unter den Auflagen des Hochwasserschutzes gestaltet werden. Die derzeitigen Lokale sollen abgebrochen und das Areal eine naturnahe Neugestaltung erleben mit viel konsumfreiem Raum und Grünflächen. Gastronomische Angebote sollen vorhanden sein, aber nicht im Vordergrund stehen. „Das Siegerprojekt besticht durch einen ausgewogenen und für den spezifischen Ort angemessenen Umgang im Nutzungsangebot, die Architektursprache, die Wegeführungen und ein ansprechendes Freiraum- und Begrünungskonzept“, so der Juryvorsitzende, Architekt Albert Wimmer.
Raum für Erholung und Inspiration - Barrierefreier Zugang zur Uferzone
Die neue Gesamtkonzeption des Wettbewerbssiegers, des „Mostlikely Architecture & Common Space Team“, soll das Entstehen atmosphärisch sehr unterschiedlicher Erlebnis- und Aufenthaltsbereiche in diesem Abschnitt der Donauinsel ermöglichen. Die Nutzungsschwerpunkte „Soul – Mind – Body“ stehen beim Siegerprojekt im Mittelpunkt: Das Konzept beinhaltet Erlebnisbereiche zum Sport treiben, Abschnitte für Arbeiten, Austauschen und Vernetzen sowie eine Kultur- und Badelandschaft für Erholung und Inspiration. Diese kostenlosen Angebote sollen zur individuellen Aneignung und spontanen Nutzung inspirieren. Das Projekt sieht grundsätzlich vor, dass die bisherigen horizontalen Stützwände durch konsumfreie Grünflächen und eine neue Wegführung entlang des Ufers ersetzt werden. Der Zugang zum Wasser soll optimiert werden und die Uferzone durch Rampen barrierefrei erreichbar sein, neue Landschaftselemente wie Schilfbuchten sind eingebunden. Die Erschließungswege sollen verschiedenen Mobilitätsformen gerecht werden und ein konfliktfreies Radeln und Flanieren ermöglichen.
Neuer attraktiver Treffpunkt im 22. Bezirk
„Mit dem CopaBeach hat unser Bezirk einen attraktiven Treffpunkt erhalten, der weit über die Bezirksgrenzen bekannt ist und von den Wiener*innen gerne genutzt wird. Die Neue Donau bietet ein enormes Potenzial an Erholungs-, Freizeit- und Naturerlebnis mitten in der Großstadt. Ich freue mich sehr, dass unser Bezirk nun auch am rechten Ufer der Neuen Donau einen neuen Anziehungspunkt bekommt“, so der Bezirksvorsteher der Donaustadt Ernst Nevrivy.
Masterplan bis Herbst 2022
Der Wettbewerbssieger „Mostlikely Architecture & Common Space Team“ wird nun mit der Erstellung eines Masterplanes beauftragt, der im Herbst 2022 eine Erarbeitung wasserrechtlicher Einreichprojekte sowie allenfalls eine erforderliche Anpassung der Widmung ermöglicht. Das Preisgericht empfiehlt, dabei mit einem weiteren Wettbewerbsteilnehmer, dem Büro „NL Architekts“ aus Amsterdam, für ausgewählte Bereiche wie die Uferzonen zusammenzuarbeiten. Die Umsetzung wird wie am CopaBeach in Etappen erfolgen, so dass die sommerliche Nutzung so wenig wie möglich eingeschränkt wird. Ein Baustart ist für Herbst 2023 geplant.
Quelle: Stadt Wien