Wien: Sima/Pipal-Leixner - Argentinierstraße wird zur Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild
Raus aus dem Asphalt: Entsiegelung von 1.300 m2 Asphalt, 100 Grünbeete, 70 neue Bäume und Verkehrsberuhigung
Der Radwegeausbau in Wien läuft auf Hochtouren, an allen Ecken und Enden wird gebaut. Auf der Tagesordnung des kommenden Mobiliätsausschusses am 5. September steht das nächste Großprojekt: Die Neugestaltung der 1,3 km langen Argentinierstraße. Sie wurde unter breiter Einbeziehung der Anrainer*innen neu geplant und soll zur Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild werden. In den letzten Jahren wurde die Argentinierstraße als Radverbindung immer wichtiger – 2022 wurden hier über 1 Million Radfahrende gezählt! Zugleich sollen von der geplanten Umgestaltung alle im Grätzl von Verkehrsberuhigung, mehr Begrünung im Straßenraum und mehr Platz für das Zu-Fuß-Gehen profitieren.
„Die neue Argentinierstraße wird ein Leuchtturmprojekt für Wiens Radinfrastruktur. Der Straßenraum wird nach niederländischem Vorbild völlig neu aufgeteilt und verkehrsberuhigt. Fahrräder und Autos teilen sich die künftig rot eingefärbte Fahrbahn. Durch den Wegfall des bestehenden, mittlerweile viel zu engen Radwegs, entsteht viel Platz für breite Gehsteige und für Begrünungsmaßnahmen im Straßenraum sowie für 70 neue Bäume und viele Hochstammsträucher. Die Umgestaltung nach dem Motto ‚Raus aus dem Asphalt‘ ist ein Meilenstein für die Klimamusterstadt Wien“, so Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima. Baubeginn ist noch heuer, Fertigstellung der umfassenden Umgestaltungsmaßnahmen ist für Ende 2024 geplant. Die neue Argentinierstraße wird zentraler Lückenschluss als Teil des künftigen Radhighway Süd, einer 9 km langen durchgängigen Radroute vom Stadtzentrum bis nach Niederösterreich.
„Die neue Fahrradstraße wird ein großer Gewinn für all die vielen Menschen, die diesen stark frequentierten Abschnitt unseres zweiten Fahrradhighways, der vom Ring über Favoriten bis nach Niederösterreich führen wird, nutzen. Solche Lückenschlüsse in Radlangstrecken - mit sicheren Radwegen und Fahrradstraßen - sind ausschlaggebend dafür, dass das Radfahren in Wien für immer mehr Menschen zu einer echten Alternative in Alltag und Freizeit wird“, so NEOS Wien- Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner.
Niederländisches Modell mit rot eingefärbter Fahrbahn
Das neue Konzept bringt mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, vor allem für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Die Niederlande haben mit derartiger Radinfrastruktur seit vielen Jahren Erfahrung und daher hat die Stadt Wien auch Expertise aus den Niederlanden eingeholt. Mitgeplant wurden mehr Überblick und verbesserte Sicht an den Kreuzungen sowie eine klare Trennung zwischen Fuß- und Radverkehr. Das über die Quergassen gezogene Gehsteigpflaster und die geringere Fahrbahnbreite erhöhen die Sicherheit für Fußgänger*innen.
Ein Verschwenk der Fahrbahn im Bereich Anton-Benya-Park und Querlinien im Boden für den kreuzenden Verkehr helfen, das Tempo von Autos und Radfahrenden zu reduzieren. Die abschnittsweise Umkehr der Einbahn für Kfz beruhigt den Verkehr insgesamt. Die durchgehend rot eingefärbte Fahrbahn sorgt für besondere Aufmerksamkeit.
Raus aus dem Asphalt: 1.300 m² Asphalt durch Grünflächen entsiegelt – Argentinierstraße als begrünte Lebensader im 4. Bezirk
Die Argentinierstraße bringt aber nicht nur eine moderne Verkehrslösung, sie wird auch zu einer begrünten Lebensader im Bezirk. Fast 100 Grünbeete mit 70 neuen Bäumen und zahlreichen Hochstammsträuchern konnten die Planer*innen vorsehen. Baumpflanzungen wird es vor allem zwischen Wiedner Gürtel und Goldeggasse, am St.-Elisabeth-Platz, vor dem Eingang zum Anton-Benya-Park und in der Kreuzherrengasse geben. In Summe werden nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ ca. 1.300 m² Asphalt durch Grünflächen entsiegelt. Zudem werden 1.500 m2 Asphalt durch neue Pflasterung im Gehsteigbereich ebenfalls entsiegelt. All das sorgt für ein besseres Mikroklima und Abkühlung. Eine helle Pflasterung im Gehbereich wirkt ebenfalls kühlend. Die neue Argentinierstraße wird darüber hinaus mehr Platz für Sitzgelegenheiten, Freiräume und Treffpunkte bieten. Dafür sind Bänke und Sitzmöbel, Rank- und Beschattungselemente sowie Wasserelemente und Trinkhydranten geplant. Originelle Wasserspiele vor dem Anton Benya-Park und am St. Elisabeth Platz werden für zusätzliche Abkühlung an heissen Tagen sorgen.
Quelle: Stadt Wien