Wien: Sima/Pipal-Leixner - Volle Fahrt für das Radwegeausbauprogramm 2024
Foto: (c) Mobilitätsagentur
Fünf weitere Fahrradprojekte auf Tagesordnung des 1. Mobilitätsausschusses im Jänner
Nach den Rekord-Baumaßnahmen im Jahr 2023 geht der Radwegebau im neuen Jahr unvermindert weiter. So steht auf der Tagesordnung des 1. Mobilitätsauschusses des neuen Jahres kommenden Dienstag die Beschlussfassung von fünf Radprojekten. „Wir setzen auch heuer in allen Bezirken unsere Radwegoffensiven fort. Zugleich entsiegeln und begrünen wir Straßenzüge und Plätze entlang von Radrouten, stets nach dem Motto `raus aus dem Asphalt`. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten, den Bezirken aber auch den KollegInnen in den Dienststellen herzlich bedanken, die gemeinsame Kraftanstrengung lohnt sich. Bis zum Ende der Legislaturperiode werden wir 100 Mio Euro in den Radwegeausbau investieren, so viel wie noch nie in der Geschichte“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. Im Vorjahr wurden über 50 Radwegeprojekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht. So wurde etwa kurz vor Jahresende das Herzstück des Radhighways in der Praterstraße eröffnet, in der Argentinierstraße wird seit Herbst an einer Fahrradstraße nach Holländischem Modell gebaut.
NEOS Wien Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner ergänzt: "Der stetige Ausbau unserer Radwege in Wien ist ein Zeichen unseres Engagements für eine klimafitte und lebenswerte Stadt. Wir schließen kontinuierlich Lücken im Radverkehrsnetz, schaffen mehr Raum für sicheres Radfahren und begrünen unsere Straßen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen, die an diesen Projekten beteiligt sind bedanken. Jeder neue oder renovierte Meter Radweg, sei er in die Länge oder in die Breite gebaut, trägt dazu bei, dass insbesondere Familien, Kinder und Jugendliche vom Radwegeausbau profitieren, indem sie klimafreundlich, gesund, aktiv und vor allem sicher mit dem Rad in Wien unterwegs sein können.“
Wiedner Hauptstraße: Zwei-Richtungs-Radweg zwischen Innenstadt und Margareten
So steht auf auf der Tagesordnung des Mobilitätsausschusses nächste Woche die Wiedner Hauptstrasse: Künftig kann man über die Wiedner Hauptstraße durchgehend auf qualitativ hochwertigen Radwegen zwischen Innenstadt und Margareten und in weiterer Folge nach Meidling unterwegs sein Der Straßenraum wird künftig so aufgeteilt, dass ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg Platz findet. Konkret verläuft der neue Zwei-Richtungs-Radweg zwischen Karlsplatz, beginnend auf Höhe TU Freihaus, und Johann-Strauß-Gasse. Geführt wird er stadtauswärts gesehen auf der linken Seite der Wiedner Hauptstraße.
Mit dieser Maßnahme wird eine über ein Kilometer große Lücke im Hauptradverkehrsnetz geschlossen. Der neue Radweg in der Wiedner Hauptstraße ist außerdem gut an bestehende Radwege angebunden. Die bestehende, historische Baumallee mit 135 Bäumen kann geschützt und erhalten bleiben. In Summe werden im Zuge der Umgestaltungsmaßnahmen 1.300 m² Grünfläche neu geschaffen, 700 m² Pflasterflächen werden entsiegelt. Ein Bewässerungssystem mit Schwammstein und der Einsatz von Sprinklern für die neuen Grünflächen sorgen für eine gute Wasserversorgung der Bepflanzung.
Geplanter Start für die Neugestaltung ist im März 2024. Bis dahin erfolgt der Gleistausch der Wiener Linien. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Finalisierung der Pfeilgasse: Fahrradstraße bis zur 2er-Linie
Ein weiteres Projekt zur Beschlussfassung ist die Fahrradstraße in der Pfeilgasse: Bereits 2023 fiel der Startschuss zur klimafitten Fahrradstraße Pfeilgasse. Von Lerchenfelder Gürtel bis Strozzigasse wurde im Vorjahr umgestaltet. Neben neuen Bäumen, großflächiger Entsiegelung, Sitzgelegenheiten und Trinkbrunnen sorgt der zu Jahresende fertiggestellte 1. Abschnitt bereits für eine sichere Fortbewegung für RadfahrerInnen, auch für FußgängerInnen wurden die Bedingungen verbessert.
Bereits 2022 wurde gemeinsam mit dem Bezirk unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ der Schulvorplatz in der Pfeilgasse samt Lisette-Model-Platz umgestaltet und klimafit gemacht: Aus einem Lehrer*innen-Parkplatz wurde eine coole Freifläche. 9 Bäume, Sitzgelegenheiten, Großsträucher, 6 neue Grünflächen mit bunten Blumen sowie ein Wasserspiel mit Bodenfontänen sorgen nun für mehr Schatten und Kühlung rund um die Schule.
Der Radweg im Schulvorfeld wurde im Zuge der Platzgestaltung bereits adaptiert und bietet nun mehr Sicherheit für Zu-Fußgehende und Radfahrer*innen. Der drei Meter breite Zwei-Richtungs-Radweg wurde so ausgeführt, dass ausreichend Abstand zum Gehweg bleibt, der an der nördlichen Seite der Pfeilgasse zur Schule führt.
Mit Frühjahr 2024 startet nun Teil 2 der Radverbindung ab Strozzigasse – entlang von Zeltgasse und Josefsgasse – bis zur sogenannten 2er-Linie und damit die Komplettierung einer attraktiven Radverbindung in die Innenstadt auf einer Länge von 1,2 Kilometern.
Im nun auf der Tagesordnung stehenden 2. Projektabschnitt sollen 32 neue Bäume gepflanzt und Mikrofreiräume geschaffen werden. Die Grünflächen erhalten eine Staudenbepflanzung sowie eine automatische Bewässerung. Konsumfreie Sitzgelegenheiten tragen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei. Zwei Trinkhydranten bieten frisches Quellwasser. Mittels Pflasterung wird der Straßenraum zusätzlich entsiegelt. Die mitunter schmalen Gehsteige werden stellenweise großzügig verbreitert.
Baulich getrennte Radwege für mehr Verkehrssicherheit am Christian-Broda-Platz
Sowohl die Radverkehrsanlagen entlang des Gürtels als auch in der Mariahilfer Straße sind Teil des Wiener Hauptradverkehrsnetzes. Bei der nun geplanten Neugestaltung entstehen in der Inneren Mariahilfer Straße zwischen Gürtel und Stumpergasse auf beiden Seiten der Fahrbahn jeweils mindestens zwei Meter breite baulich getrennte Ein-Richtungs-Radwege. Bisher waren in diesem Bereich nur schmale Mehrzweckstreifen für den Radverkehr markiert. Der neue baulich getrennte Radweg in Richtung stadtauswärts wird auch über die Mittelzone zwischen den Gürtelfahrbahnen weitergeführt, wo es bisher ebenfalls nur einen schmalen Mehrzweckstreifen gab. In Richtung stadteinwärts gibt es dort bereits einen Radweg. Mit über 25 neuen Bäumen, erweiterten Grünflächen und heller Pflasterung wird der Christian Broda- Platz künftig als begrüntes und gekühltes Tor zu Wiens größter Einkaufsstraße für hohe Aufenthaltsqualität in einem einladenden Ambiente sorgen. Voraussichtlich Ende April wird mit den Arbeiten begonnen, die bis Herbst 2024 abgeschlossen sein werden.
1400 Meter Radweg in der Breitenleer Straße
Weiteres Projekt ist der Radweg auf der Breitenleer Straße: Sie wird auf einer Länge von rund 1400 Metern und einer Breite von 24 Metern von Kagraner Platz bis Zwerchäckerweg ausgebaut.
Im Herbst 2023 ist der Abschnitt von Kagraner Platz bis Ludwig-Reindl-Gasse finalisiert worden. Auf einer Länge von etwa 850 Metern wurde die Breitenleer Straße im Abschnitt von Kagraner Platz bis Höhe Ludwig-Reindl-Gasse ausgebaut. In beide Fahrtrichtungen entstanden jeweils ein Fahrstreifen für den Individualverkehr, ein fast vier Meter breiter farblich markierter Busfahrstreifen, der von Radfahrenden mitgenutzt werden kann, sowie zwei Meter breite Gehsteige. Zwischen Kagraner Platz und Am langen Felde wurde ein etwa 160 Meter langer, etwa zwei Meter breiter, baulich getrennter Ein-Richtungs-Radweg errichtet.
Der 2. Abschnitt von Ludwig-Reindl-Gasse bis Zwerchäckerweg wird in ähnlichem Stil weitergeführt: Für den Fußverkehr stehen künftig durchgängige Gehsteige mit einer Breite von rund 2,5 Metern zur Verfügung. Ein gemeinsamer Fahrstreifen für den öffentlichen Verkehr und den Radverkehr wird realisiert. Dieser wird - wie bereits in Teil 1 - farblich markiert. In beide Fahrtrichtungen entstehen jeweils ein Fahrstreifen für den Individualverkehr. 35 neue Bäume und neue Grünstreifen sorgen für ein besseres Mikroklima. Gestartet wird im Februar mit den Vorarbeiten, bis Jahresende werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
In der Cumberlandstraße wird schließlich im Zuge eines Verkehrsberuhigungs- und Gestaltungsprojekts das Radfahren gegen die Einbahn umgesetzt. Mit den geplanten Umbaumaßnahmen wird eine durchgängige Verbindung für den Radverkehr von der Beckmanngasse in Richtung Diesterweggasse ermöglicht. Die Verkehrsberuhigung der Cumberlandstraße erfolgt durch die Unterbrechung des Durchgangsverkehrs an der Diesterweggasse. Darüber hinaus sind Begrünungen mit Baumpflanzungen und Staudenbeeten vorgesehen.
„Ich freue mich auf die Umsetzung vieler neuer und die Finalisierung im Vorjahr vieler begonnener Radwegeprojekte. Im Zentrum stehen Lückenschlüsse und Langverbindungen. Besonders wichtig sind mir bei all diesen Projekten Entsiegelung und Begrünung entlang der Radrouten. All diese Maßnahmen tragen zur weiteren Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt bei“, so Sima abschließend.
Quelle: Stadt Wien