Wien: Sima erneuert Gesprächsangebot an Aktivist*innen zum Klimaschutz in Wien
Stadtstraße Aspern ist Schlüssel für klimafreundliche Stadtentwicklung – massiver Ausbau der Öffis in der Klimamusterstadt
Der „Schlüssel für die klimafreundliche Stadtentwicklung“ ist für Wiens Planungsstadträtin Ulli Sima die 3,2 km lange Stadtstraße Aspern, die die Seestadt Aspern mit der Südosttangente verbindet. „Ohne diese Gemeindestraße kann die Seestadt Aspern nicht gebaut werden und auch weitere Stadtentwicklungsgebiete im Nord-Osten unserer Stadt hängen an der Straße – wir sprechen von leistbarem, klimafreundlichen Wohnraum für 60.000 Menschen“, so Sima. Wohnraum, den die schnell wachsende Stadt Wien dringend braucht. „Ohne diese Wohnungen steigen die Mietpreise in ganz Wien, die Menschen ziehen vermehrt ins Umland, es kommt in der Folge zu mehr Pendlerverkehr und Bodenversiegelung im Umland, wo noch dazu nicht mit umweltfreundlicher Fernwärme geheizt wird. Das alles wirkt sich negativ auf unser Klima aus. Unsere kompakte Bauweise in den neuen Stadtentwicklungsgebieten ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Sima. Sie betont, dass in Wien die Öffis immer die Nummer 1 sind, die U2 wurde in die Seestadt verlängert, bevor noch ein Mieter hingezogen ist, Straßenbahnen und Busse werden laufend ausgebaut. „Die Öffis haben in Wien immer Vorrang, aber klar ist, dass es für Stadtentwicklungsgebiete in einer Dimension von zwei mal Bregenz auch eine Straßenanbindung braucht“, so Sima. Sie hat in den letzten Monaten intensiv versucht, die Besetzer*innen von der Notwendigkeit des Projekts zu überzeugen und hat x-fach Gespräche angeboten, um eine friedliche Lösung zu erreichen. „Unsere vielen Angebote auf allen Ebenen blieben leider erfolglos, wir haben es seit Oktober intensiv versucht, aber es gab keine Bereitschaft von Seiten der Aktivist*innen“, bedauert Sima. Sie richtet dennoch erneut ein Angebot an die Aktivist*innen: „Mir ist es wichtig, über das Thema der Stadtstraße hinaus im Dialog zu bleiben.“
Innovationsstadt Wien stets offen für neue Ideen
Sima ist sicher, dass die Interessen in vielen Bereichen nicht weit auseinanderliegen. „Klimaschutz ist uns allen ein zentrales Anliegen. Die Stadt Wien betreibt diesen seit Jahrzehnten sehr intensiv auf allen Ebenen – nicht zufällig haben wir die geringsten CO2-Emissionen pro Kopf österreichweit. Als Klimamusterstadt wollen wir bis 2040 CO2-neutral sein. Dazu haben wir bereits viele Weichen gestellt und zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht. Erst kürzlich haben wir in diesem Zusammenhang die Smart Klima City Strategie und den Wiener Klimafahrplan vorgelegt“, so Sima, die betont: „Meine Hand bleibt ausgestreckt: Ich würde mich freuen, mit den Aktivistinnen und Aktivisten gemeinsam über den Klimaschutz in unserer Stadt zu sprechen. Als Innovationsstadt ist Wien stets offen für neue Ideen und Anregungen, wie wir unsere Stadt noch klimafitter machen können, damit sie auch in Zukunft eine der lebenswertesten Städte der Welt bleibt. Die Ansichten der jungen Menschen dazu stellen für mich ein besonderes Anliegen dar – daher würde ich mich über konstruktiven Austausch freuen“, so Sima.
Volle Offensive für den Öffi-Ausbau und Parkpickerl zur Verkehrsreduktion
Wien investiert dreimal so viel in den Ausbau der Öffis als in Straßenbau und -erhalt. Die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen in den Ausbau der Öffis. Mit 1. März wird die Parkraumbewirtschaftung auf ganz Wien ausgeweitet, was ein zentraler Beitrag zum Klimaschutz in Wien ist. Als Begleitmaßnahme zur Ausweitung des Parkpickerls soll besonders auch den Pendler*innen ein attraktiveres Öffi-Angebot bereitgestellt werden. Die Stadt forciert daher den Bau von bundesländerübergreifenden Straßenbahnen als wichtige Ergänzung der Öffi-Schnellverbindungen, etwa eine Straßenbahnlinie nach Schwechat und Groß-Enzersdorf und eine Lokalbahn nach Kaltenleutgeben. Im Bau befindet sich derzeit außerdem die neue Linie U5 und die Erweiterung der Linie U2. Die Linie 27 wurde auf den Weg gebracht, sie führt ab Herbst 2025 von Strebersdorf über die bestehende Strecke der Linie 26 bis zur Zanggasse und anschließend über die neue Strecke mit sechs Haltestellen bis zur U2-Station Aspern Nord. Auch die S-Bahn wird weiter attraktiviert, hier arbeitet Wien eng mit dem dafür zuständigen Bund zusammen.
Noch nie dagewesene Erweiterung des Radwegnetzes
Auch beim Ausbau des Radwegnetzes startet Wien heuer durch. „Quantitativ wird eine noch nie dagewesene Erweiterung des Radwegnetzes erfolgen. Dafür hat die rot-pinke Koalition 20 Millionen Euro jährlich an Zusatzbudget fixiert. Für die Donaustadt wird aktuell ein umfassendes Bezirksradverkehrskonzept erstellt, das in Kürze präsentiert wird“, so Sima.
Quelle: Stadt Wien