Kärnten: So geht Digitalisierung - Kompetenznetzwerk zeigt Mittel und Wege
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LHStv.in Schaunig: Digital Innovation Hub Süd unterstützt Klein- und Mittelbetriebe bei der Digitalisierung – 600 Teilnehmende nutzten bereits die Angebote – 2022 mit neuen Schwerpunkten – Beteiligung an Ausschreibung für EU-Hub
Klagenfurt (LPD). Digitalisierung betrifft alle Lebensbereiche, alle Branchen, alle Unternehmensgrößen. Um digitale Technologien sinnvoll in den Unternehmensalltag integrieren oder das Geschäftsmodell an geänderte Rahmenbedingungen anpassen zu können, ist ein umfassendes Wissen über den digitalen Wandel nötig. „Der Digital Innovation Hub Süd unterstützt als Kompetenznetzwerk Klein- und Mittelbetriebe bei der digitalen Transformation“, erklärt Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig heute, Dienstag. „Dadurch können wir die Innovationskraft der heimischen Unternehmen und damit auch die Strahlkraft des Standorts Kärnten stärken.“
Erst im April 2021 ins Leben gerufen, führte der DIH Süd im ersten Projektjahr bereits mehr als 50 Aktivitäten durch. Dabei nutzten über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, kostenlos neueste Entwicklungen kennenzulernen und Digitalisierungs-Know-how für das eigene Unternehmen zu gewinnen. „Neben Infoveranstaltungen zu fachspezifischen Themen werden auch regelmäßig Führungen durch Labore der Forschungspartner angeboten, in denen modernste Technologien von 3D bis 5G präsentiert werden und die Teilnehmenden die Möglichkeit erhalten, Einsatzmöglichkeiten im eigenen Unternehmen zu testen“, beschreibt Martina Eckerstorfer, Geschäftsführerin des DIH Süd, die Aktivitäten.
Das erste Projektjahr wurde auch genutzt, um die Bedarfe der KMU detailliert zu erheben. Auf Wunsch werden branchenspezifische Angebote entwickelt. „Die Angebote spiegeln die Breite des Themas Digitalisierung wider“, berichtet Eckerstorfer, „sie reichen von der Datenerhebung bei Sportveranstaltungen über die Nutzung neuster Tools in der Tourismus-branche bis hin zum 3D Druck beim Bau von Musikinstrumenten.“
Besonders groß war beispielsweise das Interesse an den Workshops zur Digitalisierung von Beherbergungsbetrieben des Instituts für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung der Universität Klagenfurt. „Die große Nachfrage ist ein Indiz für das Innovationsbewusstsein der Unternehmerinnen und Unternehmer“, betont Institutsvorstand Erich Schwarz. „Uns erscheint wesentlich, Digitalisierung dort zu forcieren, wo sie wirklich Sinn macht. Dazu zählt beispielsweise, Hintergrundprozesse effizienter zu gestalten, um mehr Zeit für qualitätsvollen Kundenkontakt zu haben“, erklärt Workshop-Leiter Wolfgang Lattacher.
Der DIH Süd besteht aus einem Partnernetzwerk von rund 20 Bildungs- und Forschungseinrichtungen in Kärnten, der Steiermark, dem Burgenland und Osttirol. Von Kärnten Seite bringen die Universität Klagenfurt und die Fachhochschule Kärnten ihr Know-how ein; auch die Lakeside Labs, der Lakeside Science & Technology Park und das build! Gründerzentrum unterstützen KMU mit ihrer Expertise. „Innerhalb dieses breiten Kompetenznetzwerks werden so gut wie alle Themen rund um Digitalisierung bearbeitet“, betont Schaunig.
Als nächster Schritt soll das Projekt auf europäische Ebene gehoben werden. „Ich freue mich sehr, dass der DIH Süd einen Antrag im Rahmen Ausschreibung der European Digital Innovation Hubs der EU-Kommission eingereicht hat“, erklärt die Digitalisierungsreferentin. Durch die Kooperation mit anderen Europäischen DIHs werden die Leistungen des DIH SÜD international verfügbar gemacht. Erste Kontakte wurden bereits mit den Nachbarregionen in Italien, Slowenien und Ungarn geknüpft.
Auch inhaltlich werden im zweiten Projektjahr die Angebote des DIH Süd erweitert und neue vertiefende Themenschwerpunkte entwickelt. So startete beispielsweise die FH Kärnten gerade den Zertifikatslehrgang „Smart Materials“, in dem neben Grundlagen auch der praxisnahe Umgang mit 3D-Drucktechnologien gelehrt wird. Ein weiterer Schwerpunkt ist im Bereich „Zerspanung“ geplant. Auch die Tourismus-Workshops werden fortgeführt und ausgebaut.
Informationen gibt es auf www.dihsued.at
Quelle: Land Kärnten