So ticken die Salzburger beim Trennen von Müll

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Foto: Land Salzburg/Martin Wautischer
09 Feb 22:00 2024 von Redaktion International Print This Article

2024 und 2025 kommt eine neue Müllanalyse / Land Salzburg und Gemeinden arbeiten noch enger zusammen

LK) Am saubersten trennen die Salzburgerinnen und Salzburger ihr Altpapier. Bei anderen Dingen, die im Restmüll gefunden werden, gibt es teils noch Aufholbedarf. Beispielsweise bei Akkus, die nichts in dieser Tonne verloren haben und teils für Brandgefahr in Abfallbehandlungsanlagen sorgen. Aber auch Bioabfall landet noch zu oft dort, wo er nicht hingehört. „Die Salzburger sind sehr gut beim Mülltrennen, aber es kann immer besser sein, insbesondere bei gefährlichen Altakkus und Batterien oder dem Wegwerfen von noch genießbaren Lebensmitteln“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek.


Die Unternehmen in der Abfallwirtschaft, die Gemeinden und das Land ziehen gemeinsam an einem Strang, um die Vermeidung und Trennung, das Recycling und die energetische Verwertung des Mülls weiter zu verbessern. Das betonten Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek, Sabine Mayrhofer, die Fachgruppenobfrau der Entsorgungsunternehmen in Salzburg und Konrad Pieringer, Bürgermeister von Seekirchen.

Svazek: „Zu viele Lebensmittel im Restabfall.“

Die letzten Analysen, die 2019 landesweit durchgeführt wurden, zeigen, dass Lebensmittel und biogene Abfälle rund 30 Prozent des Restmülls ausmachen. Pro Einwohner landen rund 27 Kilogramm an Lebensmitteln pro Jahr in der Restabfalltonne. „Das ist jedenfalls zu viel und geht natürlich auch zulasten des eigenen Haushaltskontos“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek, „hier werden wir ansetzen. Auch Bioabfälle sollen nicht im Restmüll landen, sondern in der Biotonne, wonach sie dann zu Biogas oder Kompost verarbeitet werden können. Wir wollen nicht den Zeigefinger erheben, sondern das Bewusstsein schon präventiv schaffen und das mit einer neuen Kampagne unterstützen.“

Mayrhofer: „Batterien im Müll brandgefährlich.“

Sehr positiv sieht Sabine Mayrhofer, Fachgruppenobfrau der Entsorgungsunternehmen in der WKS die steigenden Sammelmengen bei Kunststoffverpackungen. Sie warnt aber vor nach wie vor zu großen Mengen an Batterien im Restabfall: „Wir schätzen, dass rund jede dritte Batterie weggeworfen wird. Damit werden nicht nur wertvolle Rohstoffe dem Recycling entzogen, die Akkus bergen auch eine sehr große Brandgefahr. Durch sie können Müllsammel-LKW und Abfallbehandlungsanlagen in Flammen aufgehen. Bei diesem Thema müssen wir die Menschen noch mehr sensibilisieren“, so die Entsorgungsunternehmerin.

Pieringer: „Haushaltsnahe Sammlung ein Erfolg.“

Ein wichtiger Faktor bei der Müllsammlung ist für Konrad Pieringer, Bürgermeister von Seekirchen, die Nähe zu den Haushalten. „Zum Beispiel beim gelben Sack. Da sind die Mengen im letzten Jahr deutlich gestiegen. Wir werden aber auch hier gemeinsam mit dem Land die Bürgerinnen und Bürger noch intensiver informieren, um die Sammelquote weiter zu verbessern.“ Die Gemeinden werden sich für eine effektivere Müllsammlung nun auch noch besser vernetzen und die Regionalverbände im ganzen Bundesland noch intensiver zusammenarbeiten.

Top bei Papiertrennung

Sehr verantwortungsvoll gehen die Salzburgerinnen und Salzburger bei der Abfalltrennung mit Papier um. In den entsprechenden Sammelsystemen der Gemeinden landen über 80 Prozent von Papier und Karton. „Im Vergleich zu Leichtverpackungen und Bioabfällen ein sehr guter Wert. Hier bestehet die Herausforderung aber darin, dass die Massen an Kartons durch den Internethandel zunimmt und deshalb die Behälter für die haushaltsnahe Sammlung oft nicht ausreichen“, so Abfallexperte Mayr.

Mehr Leichtverpackungen gesammelt

Ein positiver Trend ist bei der Sammlung von Leitverpackungen im „gelben Sack“ zu erkennen. Seit der Umstellung auf die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen im Vorjahr ist die gesammelte Menge in Salzburg laut Altstoff Recycling Austria um 12 Prozent gestiegen. Bei Plastikflaschen erwarten die Experten ab dem Jahr 2025 eine Veränderung, wenn das verpflichtende Pfand für Getränke-Plastikflaschen und -Dosen kommt.

Analysen werden aktualisiert

Eine detaillierte Analyse des Restabfalls in Salzburg wurde zuletzt im Jahr 2019 durchgeführt. Die nächsten sind für Ende 2024 und 2025 geplant. Hier die wichtigsten Ergebnisse der letzten Restmüllanalyse:

  • Jährlicher Restabfall pro Jahr in Salzburg (Haushalte und vergleichbare Einrichtungen): 90.000 Tonnen
  • Davon sind 16 Prozent Lebensmittel, 14 Prozent Bioabfall, 8 Prozent Papier und Karton, 13 Prozent Plastik, 12,5 Prozent Glas, Metall und Textilien, 1,2 Prozent Elektroaltgeräte, Batterien und gefährliche Stoffe sowie 35,3 Prozent Hygieneartikel, Asche, Kleintierstreu, Fliesen und so weiter.
  • 20.000 Personen könnten mit über den Restmüll entsorgten Lebensmitteln ein Jahr lang versorgt werden.
  • Potenziale im Restabfall: 56 Prozent wären verwertbar, entspricht zirka 94 Kilogramm pro Einwohner und Jahr beziehungsweise mehr als 50.000 Tonnen jährlich.

Ausstrahlung ab heute Abend

Die Aufzeichnung der TV-Diskussion mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek, Sabine Mayrhofer, Fachgruppenobfrau der Entsorgungsunternehmen in Salzburg und Konrad Pieringer, Bürgermeister von Seekirchen, ist ab heute 18.30 Uhr eine Woche lang bei RTS und online unter www.rts-salzburg.at/mediathek zu sehen.


Quelle: Land Salzburg



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