Kärnten: Solarpark Friesach ist größte solarthermische Anlage Österreichs
LH Kaiser, LR.in Schaar, BM.in Gewessler bei Eröffnungsfeier
Klagenfurt (LPD). In der Burgenstadt Friesach wurde heute, Montag, die größte solarthermische Anlage Österreichs in Anwesenheit von Umweltministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Peter Kaiser und Umweltlandesrätin Sara Schaar eröffnet. Umgesetzt wurde der Solarpark Friesach von drei Kärntner Unternehmen: „Unser Kraftwerk“ errichtete den Solarpark, die Fernwärmeleitung sowie den Pufferspeicher und finanzierte das Projekt über ein Bürgerbeteiligungsmodell. GREENoneTEC aus St. Veit an der Glan lieferte die insgesamt 436 Großflächenkollektoren. Zu den Kundinnen und Kunden in der Stadt Friesach wird die Solarwärme über das Fernwärmenetz der KELAG Energie & Wärme GmbH geliefert.
Für Kaiser ist diese moderne Anlage in der ältesten Stadt Kärntens etwas absolut Herzeigbares. Er dankte allen, die dieses tolle Projekt umgesetzt haben. „Eigentlich sollte es für den Bereich regenerative Energie einen Nobelpreis geben. Und Sie alle hier hätten diesen verdient“, so Kaiser.
Schaar hob die intensive Suche nach einer geeigneten Fläche für die Anlage hervor. Sie verwies auf die Kärntner Strategie, nach welcher zuerst versiegelte Flächen wie Dächer, Fassaden oder Infrastrukturflächen für Solar- und Photovoltaikvorhaben zu nutzen sind. „Hier in Friesach handelt es sich um ein Quellschutzgebiet und demnach um eine Infrastrukturfläche“, erklärte die Energie- und Klimaschutzreferentin.
Gewessler hob die Bedeutung von Solarthermie im Kampf gegen die Klimakrise hervor und ging auf die Wärmestrategie Österreichs ein. „Wir haben Alternativen zu Öl und Gas. Wir wollen weg von dreckiger fossiler Energie, hin zur Wärme der Zukunft.“ Gewessler verwies auf ein Rekordbudget von 750 Millionen Euro zur Förderung des Umstiegs auf klimafreundliches Heizen. Die neue Anlage in Friesach bringe außerdem Wertschöpfung und Arbeitsplätze für die Region. Positiv sei zudem, dass sie mit Bürgerbeteiligung entstanden sei.
Laut Robert Kanduth, Geschäftsführer von GREENoneTEC, spart die Friesacher Anlage pro Saison 300.000 Liter Heizöl ein. Bisher habe er Gäste immer zu Anlagen nach Dänemark bringen müssen, um zu zeigen, dass die Technologie funktioniert. „Jetzt können wir das endlich auch hier in Kärnten machen“, so Kanduth, der Solarprojekte auch gerne mit der Haltung von Freilandschweinen kombinieren möchte. Nachdem bei der Eröffnung ein kurzes Gewitter niederging, meinte „Unser Kraftwerk“-Geschäftsführer Gerhard Rabensteiner, dass Regen eigentlich „liquid Sunshine“ sei. Adolf Melcher, Geschäftsführer der KELAG Energie & Wärme, erklärte unter anderem, dass Friesach auch bei Schlechtwetter durch einen eigenen Puffer zwei bis drei Tage lang mit Wärme versorgt werden könne.
Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, sieht viel Potential für die Solarthermie in Österreich: „Ich wünsche mir noch viele viele Friesachs für Österreich.“ Friesachs Bürgermeister Josef Kronlechner will die Stadt jedenfalls gerne als österreichweites Vorzeigeprojekt sehen. Moderiert wurde die Eröffnung von Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag, der hervorhob, dass wir alle einen Beitrag für die Energiewende und damit die Zukunft unserer Erde leisten müssen. Unter den Anwesenden begrüßte er auch den früheren Landesrat Rolf Holub, unter dessen Referatszuständigkeit das Friesacher Solarthermie-Projekt gestartet wurde.
Der fast 6.000 Quadratmeter große Solarpark Friesach deckt in den Sommermonaten den Warmwasserbedarf der Fernwärmekundinnen und -kunden in Friesach und trägt in der Übergangszeit zur Heizung bei. 2,5 Millionen Kilowattstunden können mit der Wärme aus dem Solarpark Friesach gedeckt werden, das entspricht dem Jahresbedarf von rund 500 Wohnungen. Rund zwei Millionen Euro wurden in das Klimaschutzprojekt investiert, das unter anderem vom Klima- und Energiefonds und vom Land Kärnten gefördert wurde.
Quelle: Land Kärnten