Solidarische Mahnfeuer zum "Klimawandel in den Alpen"
Foto: Alexander Jesacher
Foto: Alexander Jesacher
Flammendes Signal für die Erhaltung der Alpen als eigenständiger und einzigartiger Lebens-, Natur- und Kulturraum
Wien/Innsbruck (OTS) - Am zweiten August-Wochenende brannten wieder die Feuer in den Alpen. Die Naturfreunde Tirol entzündeten bei der ältesten Naturfreundehütte, dem Padasterjochhaus, mit rund 400 Fackeln und einem Durchmesser von 90 Metern eine Uhr und auf der Nockspitze, oberhalb des Birgitzköpflhause, Feuerketten, als Beitrag zu "Feuer in den Alpen". Seit nunmehr 32 Jahren treffen sich Freiwillige bei den traditionellen Höhenfeuer im gesamten Alpenraum. Mit diesen solidarischen Feuern wird jedes Jahr ein eindrückliches Zeichen für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes gesetzt. Heuer standen die Feuer im Zeichen der qualitativen Entwicklung des Alpenraums.
Massentourismus und damit einhergehende Großinvestitionen im Tourismus haben im gesamten Alpenraum Hochkonjunktur. Skigebietszusammenschlüsse, wie geplant in Pitztal-Ötztal, sind zur Zeit in vielen Skidestinationen der Alpen in Planung. Solche massiven Eingriffe in die Bergwelt der Alpen bedeuten enorme Belastungen für die Umwelt – Verkehr, Landschaft und Biodiversität – und somit direkt auch für die Menschen in jenen Gebieten.
Solidarität der Alpenländer ist somit Voraussetzung dafür, die grenzüberschreitenden Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Viel wichtiger als die Fokussierung auf den Wintersport, dessen Zukunftsaussichten alles andere als rosig sind, wäre eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Potenzial der einzelnen Regionen und ihren eigenen Entwicklungsperspektiven. So könnte die Zukunft in den Alpen qualitativ gestaltet werden – sicher besser als quantitativ der Ausbau des nicht zukunftsfähigen Intensivtourismus
Die Alpenbewohnerinnen und -bewohner sind nicht nur Leidtragende, sondern auch Verursacher der Klimaerwärmung. Sie verbrauchen pro Kopf etwa zehn Prozent mehr Energie als im europäischen Durchschnitt, dies hauptsächlich wegen der vergleichsweise längeren Verkehrswege und des regen Tourismus- und Freizeitverkehrs. Die ersten Proteste gab es bereits Ende der 1980er Jahre. Damals waren mehrere unberührte Alpentäler durch die Erschließung durch Pumpspeicherwerke bedroht. 1988 wurden diese Proteste zum ersten Mal mit einer europäischen Höhenfeuerkette sichtbar gemacht: Auf Anhieb brannten Hunderte von Feuern im ganzen Alpenbogen.
Quelle: OTS