Salzburg: Sonderbeauftragter für Asylwesen nimmt Arbeit auf
Anton Holzer ab 1. November im Landesdienst / Quartiersuche und Koordination als Kernaufgabe
(LK) Der ehemalige Landesrettungskommandant Anton Holzer wird ab 1. November wie berichtet Sonderbeauftragter Asylwesen für das Land Salzburg. Der Blick auf das große Ganze, die Kommunikation und Koordination mit den Gemeinden und die bestmögliche Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt werden seine Kernaufgaben sein. Dabei arbeitet er mit allen betroffenen Organisationen und Institutionen zusammen.
Menschen, die in Österreich Asyl erhalten und sich in Salzburg aufhalten, schnell und gut in Gesellschaft sowie Arbeitsmarkt zu integrieren. Das ist das Ziel des Landes. Erreicht werden soll dieses unter anderem mit einem neuen Sonderbeauftragten für Asylwesen, Anton Holzer. Er wurde vor einigen Wochen in einer Pressekonferenz präsentiert und startet mit seiner neuen Aufgabe offiziell am 1. November 2023.
„Anton Holzer wird diese Herausforderung mit seiner umfangreichen Erfahrung, seinem Netzwerk und seiner Empathie für die Menschen hochprofessionell meistern“, so LR Josef Schwaiger zum neuen Sonderbeauftragten für Asylwesen.
Ganzheitlicher Zugang
Mit der Einführung eines Sonderbeauftragten für Asylwesen werden alle Bereiche - vom Arbeitsmarkt über die Quartiere bis hin zu sozialen Fragen - bei diesem gebündelt. „Im Bereich Asyl haben bisher einzelne Personen und Institutionen sehr gute Arbeit geleistet. Ausbaufähig war jedoch der Blick auf das Ganze sowie das Koordinieren und Zusammenführen aller Kapazitäten. Ich bin mir sicher, Anton Holzer wird diese Herausforderung mit seiner umfangreichen Erfahrung, seinem Netzwerk und seiner Empathie für die Menschen hochprofessionell meistern“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Schwaiger: „Wir dürfen auch was verlangen.“
Landesrat Josef Schwaiger, er hat Anton Holzer in den Landesdienst geholt und ihn mit der Aufgabe der Asylkoordination betraut, beton: „Es braucht hier einen umfassenden und ganzheitlichen Zugang. Ich bin überzeugt davon, dass wir von den Menschen, die bei uns bleiben, verlangen dürfen, dass sie die Sprache erlernen und dadurch bestmöglich integriert sind. Umgekehrt haben auch wir die Pflicht dafür zu sorgen, dass sie die Möglichkeit dazu haben. Nur so werden wir sie in Gesellschaft und Arbeitsmarkt aufnehmen können.“
Kleinere Quartiere und gerechte Verteilung
Anton Holzer, den neuen Sonderbeauftragten des Landes für Asylwesen, erwartet ab 1. November keine leichte Aufgabe. Müssen doch viele Interessen im Bundesland unter einen Hut gebracht werden. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) sprach mit ihm über seine Ziele und wie er diese angehen wird.
LMZ: Wie werden sie die ersten Wochen als Sonderbeauftragter für das Asylwesen angehen?
Anton Holzer: Diese Aufgabe kann nur von allen gemeinsam gelöst werden, also von allen den Hilfsorganisationen, Land, Gemeinden, Kammern, AMS und allen Beteiligten. Deshalb werde ich mit allen Gespräche führen, wo Unterstützung möglich ist und wo die Bedürfnisse der einzelnen Partner liegen. Das Ziel muss eine gerechte Verteilung der Asylwerber auf alle Gemeinden sein. Was wir vermeiden wollen ist, dass wir in einzelnen Gemeinden Großquartiere haben.
LMZ: Was sind die größten Herausforderungen bei Ihrer neuen Aufgabe?
Anton Holzer: Das ist die Schaffung von zusätzlichen Quartieren. Es sind derzeit zu wenige vorhanden und man muss das Land Salzburg auf der österreichweiten Skala nach vorne bringen, denn wir sind derzeit vorletzter, erfüllen etwas über 60 Prozent der vorgeschriebenen Quote. Ich bin mir sicher, dass wir das mit der Unterstützung aller unserer Partner auch schaffen werden.
LMZ: Wird derzeit auch nach neuen Quartieren gesucht, um die verpflichtende Unterbringungsquote des Bundes zu erfüllen?
Anton Holzer: Diese Suche werden wir verstärken und uns die entsprechenden Partner suchen. Es geht um Objekte, aber auch um Liegenschaften, wo wir nach dem Modell des Roten Kreuzes Häuser errichten können. Das Ziel muss sein, dass wir möglichst rasch Unterkünfte schaffen. Ich bin der Meinung, dass wir besser vorbereitet sein müssen, wenn wieder mehr Asylwerbende ankommen und das geht nicht von heute auf morgen. Das geht nur indem man möglichst voraus denkt, denn die weltpolitische Lage kann sich schnelle ändern, wie wir am Krieg gegen die Ukraine gesehen haben.
LMZ: Wie wollen Sie dafür sorgen, dass diese Menschen auch bei uns integriert werden?
Anton Holzer: Wir haben Modelle, die sehr gut funktionieren. Es gibt ja einzelne Organisationen, die eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung machen. Wir müssen uns vor allem um die Asylbewerber kümmern und dürfen sie nicht alleine lassen. Dazu gehört ein entsprechendes Ausbildungsangebot, mit dem sie unsere Kultur und unsere Sprache lernen. Wir müssen ihnen eine Chance geben und gleichzeitig sehen, dass sie auch eine Chance für uns sind und die viele offenen Stellen auf unserem Arbeitsmarkt besetzen können. Wenn wir sie – und das ist Voraussetzung – gut integrieren und sie die Sprache lernen.
Quelle: Land Salzburg