Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: Frauenhaus Wels bietet Zuflucht und Sicherheit
Jede dritte Frau erlebt laut Statistik zumindest einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt. Zwei von drei Übergriffen passieren in der Familie oder im engsten sozialen Umfeld. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass es Orte gibt, an denen betroffene Frauen und ihre Kinder Schutz finden und die Möglichkeit erhalten, sich neue Lebensperspektiven zu erarbeiten. Ein solcher Ort ist das Frauenhaus Wels. Hier haben im vergangenen Jahr 27 Frauen, die schwerster körperlicher und psychischer Gewalt ausgesetzt waren, eine sichere Aufnahme gefunden.
„Seit Jahresbeginn wurden in Österreich bereits 14 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet. Das zeigt, wie wichtig das Angebot der oberösterreichischen Frauenhäuser ist. Aktuelle Zahlen belegen, dass nicht nur die Zahl der gewaltsamen Übergriffe zugenommen hat, sondern die Täter auch immer brutaler werden. Wie hoch diese Zahlen tatsächlich sind, lässt sich aber nur schwer abschätzen, denn häusliche Gewalt findet oft im Verborgenen statt und wird von den Opfern aus Scham häufig verschwiegen und daher nicht angezeigt“, sagte Birgit Gerstorfer bei ihrem Besuch im Frauenhaus Wels.
Frauen leben oft viele Jahre mit einem gewalttätigen Partner, bevor sie sich an ein Frauenhaus wenden. Dieser Schritt erfordert viel Mut und Kraft von den Betroffenen. Das Frauenhaus Wels ist für Frauen in Notsituationen Tag und Nacht erreichbar, bietet besondere Schutzmaßnahmen nach außen und wird nach modernen Konzepten betrieben. Es bietet Platz für sechs Frauen und ihre Kinder und ist – wie alle Frauenhäuser in Oberösterreich – im Schnitt zu 90 Prozent ausgelastet. Zusätzlich wird von den Mitarbeiterinnen kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratung angeboten.
„Herzlichen Dank an die Landesrätin Birgit Gerstorfer und ihre Mitarbeiter/innen für den unermüdlichen Einsatz für die oberösterreichischen Frauenhäuser. Der notwendige Ausbau schreitet voran, damit möglichst vielen Frauen der Ausstieg aus der Gewaltbeziehung gelingen kann. Die Landesrätin ist bei ihrem Besuch auf unsere konkreten Anliegen und Wünsche eingegangen und wir bedanken uns für das konstruktive Gespräch. Gewalt an Frauen ist immer eine Menschenrechtsverletzung und darf durch nichts entschuldigt werden“, so Frauenhaus-Leiterin Gabriele Oberlinninger.
Quelle: Land Oberösterreich