Salzburg: Sozialeinrichtungen helfen bei Personalengpässen zusammen
Ersatzbetreuungs-Pläne für Seniorenwohnhäuser im Omikron-Notfall stehen
(LK) Menschen in Pflegeeinrichtungen zählen zu der von Covid am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe. „Hier für den bestmöglichen Schutz zu sorgen, bedeutet Leben zu retten und schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Auf jedem Fall gilt es, die Pflege-Versorgung aufrechtzuerhalten“, sind sich Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn einig und halten fest: „Die bestmögliche Betreuung steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Umso wichtiger ist es, bei drohenden Personalausfällen durch die Omikron-Welle gut vorbereitet zu sein.“
Zuletzt war die Infektionslage in Salzburgs Seniorenwohnhäusern und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen vergleichsweise entspannt. „Das verdanken wir vor allem der rechtzeitigen Auffrischungsimpfung der Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen, die schon ab Anfang September gemacht wurde, sowie der sorgsamen Einhaltung aller Schutzmaßnahmen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Mit Stand heute sind 21 Bewohnerinnen und Bewohner mit Corona infiziert, 64 sind es beim Personal.
Bestmögliche Betreuung
Derzeit gibt es in Salzburg mehr als 12.600 aktiv infizierte Personen und durch die hochansteckende Virus-Variante Omikron werden demnächst weitaus mehr erwartet. „Es wird auch das Pflegpersonal treffen. Daher gilt es, eine durchgängige Versorgung zu gewährleisten. Dafür wurden gemeinsam mit den Einrichtungen umfangreiche Vorbereitungen getroffen“, so Stöckl und Schellhorn.
Maßnahmenpaket sofort umsetzbar
Zu den besprochenen Vorsorgemaßnahmen in enger Abstimmung zwischen dem Land Salzburg, den Betreibern und den Gemeinden gehören:
- Teamsplitting (getrennte Personaleinheiten, um mögliche Infektionen zu begrenzen)
- Personal-Austausch zwischen Einrichtungen
- Personal aus Tageszentren: Durch Schließungen oder aufgrund weniger Besucher kann freiwerdendes Personal zu Seniorenwohnhäusern wechseln.
- Pensioniertes Personal aktivieren: Von einigen Trägern wurden bereits ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für etwaige Krisenfälle mobilisiert.
- Im Bedarfsfall ist ein Ersatzquartier für Bewohnerinnen und Bewohnern von Seniorenwohnhäusern oder Pflegebedürftigen möglich.
Auch Pflegeschüler stehen bereit
Damit im Krisenfall weiteres Personal zur Verfügung steht, werden auch Pflegekräfte in Ausbildung herangezogen. „Zu den aktuell mehr als 550 angehenden Pflegepersonen im Praktikumseinsatz können noch weitere rund 330 Studierende mobilisiert werden, wenn dies dringend erforderlich ist“, berichtet Markus Widlroither, der Direktor der Krankenpflegeschule.
Vorbereitungen auf den Personalengpass
Das Salzburger Rote Kreuz betreibt neun Seniorenwohnhäuser und ist in der mobilen Pflege aktiv. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Bereichsleiter Martin Huber über die aktuelle Situation und Vorsorgemaßnahmen gesprochen.
LMZ: Wie sehr sind Ihre Einrichtungen aktuell betroffen?
Huber: Bei uns gibt es momentan zum Glück nur sehr wenige Fälle, bei den Bewohnern keine und bei den Mitarbeitern sind vier infiziert.
LMZ: Durch die Omikronwelle kann es beim Personal eng werden, wenn zu viele gleichzeitig infiziert sind. Ist die Pflege in den Wohnhäusern sichergestellt?
Huber: Schon seit Beginn der Pandemie teilen wir verstärkt Personal in Gruppen ohne Kontakt zueinander auf, um eine gegenseitige Ansteckung zu vermeiden. Ehemalige Mitarbeiter haben wir bereits angefragt. Sind mehr Mitarbeiter betroffenen, werden Verwaltungsarbeiten reduziert, um mehr Ressourcen für die eigentliche Pflegetätigkeit zu haben.
Quelle: Land Salzburg