Vorarlberg: Soziallandesräte - „Wir brauchen dringend eine Ausbildungsoffensive für Sozialberufe“
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Kinder- und JugendhilfereferentInnenkonferenz in Graz: Personalmangel als zentrales Thema der Beratungen
Graz (VLK) – Mit einem eindeutigen Appell an den Bund ging Freitagmittag die Konferenz der für Kinder- und Jugendhilfe zuständigen Landesrätinnen und Landesräte in Graz zu Ende. Vor dem Hintergrund des massiven Fachkräftemangels, insbesondere in der Sozialpädagogik und verwandten Berufen, ist eine Ausbildungsoffensive für alle Sozialberufe und besonders für die Kinder- und Jugendhilfe aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfereferentinnen und -referenten dringend notwendig.
Einigkeit herrschte unter den SoziallandesrätInnen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe großartige Arbeit leisten. Aber mittlerweile sind alle Bundesländer vom Personalmangel betroffen. Kurz- und mittelfristige Maßnahmen sind notwendig, denn die Situation wird sich in den kommenden Jahren wegen anstehender Pensionierungen noch verschärfen.
Mehr und leistbare Ausbildungsplätze
Inhaltlich fordern die Landesrätinnen und -räte vor allem, dass die Zahl der Ausbildungsplätze durch den Bund deutlich erhöht wird – nämlich um 30 Prozent für SozialarbeiterInnen und um 20 Prozent für SozialpädagogInnen. Diese Ausbildungsplätze müssen zudem leistbar sein – maximal soll dafür die Studiengebühr eingehoben werden. Für Quereinsteigerinnen und -einsteiger müsse es darüber hinaus existenzsichernde Maßnahmen nach dem Vorbild aus dem Pflegebereich geben, damit sie sich die Ausbildung überhaupt leisten können. Des Weiteren betrachten die Landesrätinnen und -räte eine bundesweite, positive Imagekampagne für unerlässlich, um mehr Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung in diesem Bereich zu gewinnen.
Landesrätin Katharina Wiesflecker: „Kinder und Jugendliche, die – noch dazu ohne Begleitung volljähriger Angehöriger – auf der Flucht sind und nach Österreich kommen, brauchen ein höheres Ausmaß an Betreuung und Unterstützung. Mit den aktuellen Tagsätzen ist dies nach dem aktuellen Stand der Pädagogik nicht möglich. Auch FachexpertInnen betrachten die Tagsätze als zu niedrig. Mein Appell an den Finanzminister lautet, im Rahmen der Grundversorgung die Tagsätze auf das Niveau der tatsächlichen Kosten anzuheben.“
Einstimmig fordern die Kinder- und JugendhilfereferentInnen vor dem Hintergrund der enormen Teuerungswelle, dass es in Österreich eine Kindergrundsicherung geben soll, die neben den materiellen Aspekten auch die Bildungschancen, die soziale Teilhabe und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen umfasst. Dies sei gerade für Kinder und Jugendliche, die durch die Kinder- und Jugendhilfe unterstützt und betreut werden, außerordentlich wichtig.
Quelle: Land Vorarlberg