Pinzgau: Spaltensturz am Kitzsteinhorn - Freerider tot in Spalte gefunden
Schwierige und aufwändige Bergung am Schmiedingerkees läuft noch
Kurz nach 13 Uhr wurden die Bergretter aus Kaprun über den Spaltensturz verständigt:
Ein einheimischer Freerider war abseits der Pisten am Kitzsteinhorn in eine tiefe Randkluftspalte (auf etwa 2700 Metern Höhe, Schmiedingerkees) gestürzt. Erste Versuche der Bergretter mittels Seil zum Gestürzten vorzudringen scheiterten: „Er ist sehr tief in die enge Spalte gestürzt, die Seillänge reichte nicht, um zu ihm vorzudringen. Wir sind noch immer dabei - mittels Spaltenbergegerät - zum Gestürzten vorzudringen“, sagt Einsatzleiter Harald Etzer, der die Tiefe des Sturzes auf etwa 40 Metern schätzt. Dazu war auch viel Schnee eingebrochen, der noch immer in der engen Spalte weggeschaufelt werden muss.
Im Einsatz stehen zwei Hubschrauber ; 15 Bergretter und drei Alpinpolizisten.
Update der Bergrettung:
Die Kapruner Bergretter müssen den Einsatz in Kürze vorläufig abbrechen. Obwohl alles Menschenmögliche getan wurde, konnte man bislang noch nicht zu dem Verschütteten in der Gletscherspalte vordringen. Der Einsatz wird morgen Früh fortgesetzt.
Update der Bergrettung II:
Am Kitzsteinhorn suchten heute seit den frühen Morgenstunden Bergretter aus Kaprun weiter nach dem Freerider, der bereits am Sonntag nach 13 Uhr in eine Randkluftspalte gestürzt war. Unterstützt von Alpinpolizei und zwei Bergrettern aus St. Johann/Tirol: „Die Tiroler Kollegen halfen uns mittels speziellen Dampfsonden“, sagt der Kapruner Einsatzleiter Raimund Schiffer, „die besonders rasch im komprimierten Schnee vordringen können.“
Der 23-jährige Maishofener stürzte am Sonntag in ca. 2.700 Meter Seehöhe unterhalb des Hauptgipfels am Schmiedingerkees in eine gut 100 Meter breite Randkluftspalte. Seine Begleiter alarmierten die Einsatzkräfte. Ein Bergretter, der Kapruner Ortsstellenarzt, war privat auf einer Skitour im Gebiet und wurde sofort von einem Rettungshubschrauberteam in die Spalte abgeseilt. Es konnten jedoch nur Teile seiner Ausrüstung gesichtet werden. Bis zum Abend suchten die Bergretter in der engen Spalte nach dem Pinzgauer. Mittels speziellem Spaltenbergegerät seilten sie sich gut 40 Meter ab und gruben gut fünf Meter nach dem von Schnee verschütteten, jungen Mann. Die Spalte ist in der Tiefe eng verästelt und die Suchaktion wurde durch einbrechenden Schnee für alle Beteiligten gefährlich und deshalb am Abend abgebrochen.
Am Montagvormittag sichtete ein abgeseilter Bergretter in der Spalte schließlich in etwa 20 Meter Tiefe weitere Hinweise auf den jungen Mann. Mittels Dampfsonde konnte man zu dem Verschütteten vordringen. Er wurde von den Bergrettern aus der Spalte geborgen und schließlich vom Hubschrauberteam der Polizei ins Tal geflogen.
Im Einsatz standen gut 20 Bergretter, zwei aus St. Johann in Tirol, drei Alpinpolizisten, das Hubschrauberteam von Libelle Salzburg und der Pistendienst der Bergbahnen.
Update der Polizei:
Ein 23-jähriger Pinzgauer fuhr am 18. Oktober 2020 gegen 13:00 Uhr mit seien Skiern abseits des gesicherten Bereiches im freien Gelände am Kitzsteinhorn. Dabei stürzte er nach einer Kuppe in die dort befindliche offene Randspalte. Das Unglück ereignet sich auf einer Seehöhe von ca. 2650 Metern. Nachfolgende Skifahrer verständigten via Notruf die Rettungskräfte. Trotz intensiver Suche musste die Suchaktion am Abend gegen 19.00 Uhr erfolglos abgebrochen werden. Am 19. Oktober 2020 kurz nach 9 Uhr fanden die eingesetzten Kräfte den 23-Jährige in der Randspalte. Der Pinzgauer konnte nur mehr tot geborgen werden.
Quelle: Bergrettung Salzburg, Mag. Maria Riedler, LPD Salzburg