Kärnten: Spatenstich für St. Stefans „Cyber Factory“

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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02 Jun 04:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser, LHStvin Schaunig: 2,5 Millionen Euro investiert das bfi Kärnten in den Standort St. Stefan/ Lavanttal – Ausbau ermöglicht modernste Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich Industrie 4.0

Klagenfurt (LPD). 2,5 Millionen Euro – so viel investiert das bfi in den bereits bestehenden-Standort in St. Stefan im Lavanttal unter anderem in Schulungsmöglichkeiten im Bereich Industrie 4.0. „Die Digitalisierung verändert auch die Berufswelt in allen Bereichen. Neue Aufgabenfelder, Abläufe und Techniken erfordern neue Qualifikationen, zusätzliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erlernt, getestet und optimiert werden müssen. Mit der neu entstehenden ‚Cyber Factory‘ stellt das bfi Ausbildungsmöglichkeiten der Zukunft zur Verfügung, die in Kooperation mit unseren tertiären Bildungseinrichtungen und unseren Ausbildungszentren, wie den Fachberufsschulen, modernste Schulungsmöglichkeiten sicherstellen. Das Bildungsland Kärnten wird damit um eine Facette reicher und der Standort Kärnten noch ansprechender“, betont LH Peter Kaiser.

Das Land Kärnten unterstützt den Ausbau des bfi in St. Stefan über die Lehrwerkstättenförderung, um neue und zukunftsorientierte Lehrlings- und Fachkräftequalifizierungen zu ermöglichen, die auf die neuesten technischen Anforderungen von Industrie 4.0 abgestimmt sind. „Beispielsweise können Simulationen neuer, digitalisierter Alltagsabläufe in der ‚Cyber Factory‘ auf ihre Praktikabilität und ihren Nutzen für den laufenden Betrieb hin getestet werden. Schließlich ist die Technologisierung immer nur so gut, wie ihr tatsächlicher Nutzen für die Bevölkerung. Darüber hinaus sind Kärntens gut ausgebildete, loyale Fachkräfte ein entscheidender Standortfaktor. Je zukunftsfitter, smarter und besser ausgebildet sie sind, umso attraktiver können wir als Region in Erscheinung treten“, so Digitalisierungs- und Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig.

Industrie 4.0 braucht Ausbildung 4.0 „Die Industrie 4.0 benötigt auch eine Ausbildung 4.0 und ab November 2021 bieten wir sie auch in unserer ‚Cyber Factory‘ an“, erklärt bfi Geschäftsführer Gottfried Pototschnig. „Industrie 4.0 bedeutet ja nicht nur einen technologischen Quantensprung, sondern vor allem intelligentere, effizientere sowie flexiblere Abläufe in den Betrieben“, so Pototschnig. „Das verändert die Unternehmenskulturen, die Qualfiktionsanforderungen und Verantwortlichkeiten ganz massiv.“ Gefordert seien sowohl neue fachliche Fähigkeiten als auch Managementskills. „In beiden Bereichen wollen wir als bfi-Kärnten in Zukunft unser Know-how anbieten und deshalb ist die ‚Cyber Factory‘ nicht nur die größte Investition, sondern der Startschuss zur Weiterentwicklung des bfi“, unterstreicht bfi Geschäftsführer Kurt Lasnig.

Mit der ‚Cyber Factory‘ besteht für regionale Unternehmen zukünftig auch die Möglichkeit, Pilotprojekte und -prozesse auszulagern, zu testen und dann wieder zurück in den Betrieb zu implementieren. „Wir sehen hier eine große Chance, mit unserer ‚Cyber Factory‘ als Scharnier zwischen Unternehmen, Ausbildungsinstitutionen und Fördereinrichtungen zu fungieren und an der Entwicklung von passenden Konzepten mitzuwirken“, so Lasnig.
„Rund 40% unserer vorgemerkten Arbeitsuchenden verfügen über maximal Pflichtschulabschluss. Sie stellen ein großes Fachkräftepotenzial dar, welches es – durch zukunftsträchtige Aus- und Weiterbildungen – mittelfristig zu nutzen gilt. 2021 bringt das AMS Kärnten rund 64% seiner Fördermittel für die Qualifizierung von Arbeitsuchenden auf. Dabei setzen wir auf wirtschaftsnahe Ausbildungen, um die (Re-)Integrationschancen in den Arbeitsmarkt wirklich zu erhöhen. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist auch, dass wir gemeinsam mit den Weiterbildungsträgern innovative Ausbildungen entwickeln und durchführen, um künftige Bedarfe der Wirtschaft zu decken“, sagt AMS Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig.


Bürgermeister Hannes Primus unterstreicht: „Die zwischenbetriebliche bfi-Lehrwerkstätte in St. Stefan hat sich als exzellente Nachwuchsschmiede etabliert und mit zum Erfolgskurs von Zukunftsbranchen wie Metall- und Elektrotechnik beigetragen, die in der Stadtgemeinde Wolfsberg stark vertreten sind. Die Fachkräfte-Ausbildung, die sich jetzt schon auf einem hohen Niveau befindet, wird durch diese gewaltige Investition in die Digitalisierung noch einmal um ein Level angehoben. Der Wirtschaftsstandort Wolfsberg wird dadurch um eine Qualität reicher.“


„Mit der ‚cyber factory‘ schaffen wir im Lavanttal ein Leuchtturmprojekt in der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung. Diese ‚Pilotfabrik‘ für Digitalisierung ist ein weiterer Meilenstein, den AK und ÖGB mit dem bfi in der Fachkräfteausbildung setzen. Unser vorrangiges Ziel ist es, dem Mangel an bestens ausgebildeten jungen Menschen vorzubeugen und das Land der besten und nicht der billigsten Köpfe zu sein. Diesen Weg setzen wir mit dem heutigen Spatenstich fort!“, freut sich AK-Präsident Günther Goach.
„Mit dem heutigen Spatenstich ist das Ausbildungsangebot um einen wichtigen Bereich erweitert. Gerade die Digitalisierung zeigt, wie wichtig es ist, mit diesem Fortschritt mitzuhalten und die Ausbildungsschwerpunkte entsprechend den neuen beruflichen Herausforderungen anzupassen. Die Aus- und Weiterbildung für Menschen ist enorm wichtig, denn dies sichert Zukunft und schafft für die Menschen Perspektiven“, so ÖGB Landesvorsitzender Hermann Lipitsch.

Details rund um den Ausbau: Die „Cyber Factory“ des bfi-Kärnten ist eine Nachbildung der Produktionstechnik eines produzierenden Unternehmens, eines technischen Prozesses im Labormaßstab oder einer Fabrik mit Modellcharakter. Die darin abgebildeten Lerninhalte und Schlüsselfunktionen reichen von der Planung im Rahmen von ERP und SAP, der Virtualisierung via Virtual bzw. Artificial Reality über Fertigung, Logistik, Instandhaltung und Qualitätssicherung bis hin zu einer Montagelinie. Die „Cyber Factory“ soll sich als Kooperationsknoten im Netzwerk von Unternehmen, Schulen, Universitäten, Forschungsinstitutionen und Einrichtungen der Lehrlings- und Fachkräfteausbildung einfügen. Als zentraler Bestandteil des neuen und erweiterten Ausbildungsangebots des bfi-Kärnten, wertet die „Cyber Factory“ den bfi-Standort St. Stefan für die Zukunft auf. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 2,5 Millionen Euro und umfasst ebenso die baulichen Adaptierungen und Modernisierungsmaßnahmen am Standort. Gekoppelt mit einem erweiterten Ausbildungskonzept werden flexible Anpassungsmöglichkeiten an zukünftige Anforderungen geschaffen. Mit 73 Ausbildungsplätzen in den Bereich IT, Elektrotechnik und „Cyber Factory“, 92 im Bereich Metall und 85 im Seminarbereich summiert sich das Schulungsangebot in St. Stefan auf insgesamt 250 Ausbildungsplätze.


Quelle: Land Kärnten



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