Salzburg: Speicherkraftwerk „Limberg 3“ in wenigen Monaten fertig
Verbund investiert in Kaprun 572 Millionen Euro / Inbetriebnahme 2025 geplant / Landesregierung auf Lokalaugenschein
(LK) Nach ihrer gemeinsamen Sitzung in Zell am See besichtigte die Salzburger Landesregierung den Baufortschritt für das Pumpspeicherkraftwerk Limberg 3 in Kaprun, einem unterirdischen Megaprojekt zwischen den großen Stauseen Mooser- und Wasserfallboden. Das Energieunternehmen Verbund investiert dafür bis zur geplanten Inbetriebnahme 2025 insgesamt 572 Millionen Euro und setzt dabei auf die Vorzüge des Standorts im Pinzgau.
Vor dem Besuch der gigantischen Installationen im Berginneren bekamen die Regierungsmitglieder im Hauptbaulager Hinterwald am Ende des Kapruner Tals von den Projektverantwortlichen eine Übersicht über die technischen Details des dritten Pumpspeicherkraftwerks, das – zusätzlich zu den beiden bestehenden Anlagen - im Vollbetrieb unvorstellbare 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bewegen kann. Anschließend ging es, ausgestattet mit entsprechender Schutzbekleidung, mit vier Kleinbussen durch einen sechs Kilometer langen Zubringertunnel, der 670 Höhenmeter überwindet und direkt in die riesigen Kraftwerkshallen führt.
Haslauer: „Entscheidend für Energieversorgung.“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeigte sich von der Ingenieurskunst und der fordernden Arbeit unter Tag beeindruckt, betont aber insbesondere die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts: „Limberg 3 ist ein entscheidendes Element für unsere zukünftige Energieversorgung. Es ist zudem aber auch eine Rieseninvestition, die im Land bleibt, da wesentliche Teile der Arbeiten mit ihrer Wertschöpfung vor Ort wirksam werden.“
Svazek: „Projekt im Einklang mit Natur.“
Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek steht fest: „Das neue Pumpspeicherkraftwerk ist mit seinen unvorstellbaren Dimensionen das beste Beispiel für Großinvestitionen in die Region, in Autarkie und in die Energiezukunft.“ und ergänzt in ihrer Eigenschaft als Ressortzuständige für Angelegenheiten des Naturschutzes: „Zudem handelt es sich um ein Vorhaben, bei dem im Einklang mit der Natur vorgegangen wird“.
Strugl: „Größte Verbund-Baustelle.“
Der Vorstandsvorsitzende des Verbunds, Michael Strugl, führte persönlich durch die Anlage, die derzeit größte Baustelle des Energieunternehmens, und weist auf eine wichtige Besonderheit der Kraftwerksgruppe hin: „Sie ist ‚schwarzstartfähig‘ - das bedeutet, sollte es zu einem Blackout kommen, ist die Kraftwerksgruppe eine Einheit, die das Netz wieder aufbaut, damit Strom in Österreich wieder zur Verfügung steht.“
David: „Natur und Technik.“
Der Bürgermeister von Kaprun, Domenik David, sieht seine Gemeinde eng mit der Gewinnung von Wasserkraft verbunden: „Die Kraftwerke sind in Kaprun schon seit Jahrzehnten ein fixer Bestandteil unserer Gemeinde und wir sind stolz darauf, sie bei uns zu haben. Neben den damit verbundenen Arbeitsplätzen ist das Aufeinandertreffen von Natur und Technik und den zwei riesigen Speicherseen zudem eine touristische Attraktion, auch für Einheimische.“
Arbeiten rund um die Uhr
Teil des Projekts Limberg 3 ist auch die Erhöhung der markanten Staumauer am Weg in das Kapruner Tal. Sie wird um acht Meter erhöht, um 12,7 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich speichern zu können. Mit Ausnahme eines Tages, dem 4. Dezember, an dem der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, gedacht wird, finden die Arbeiten das ganzen Jahr im Schichtbetrieb rund um die Uhr statt. Auch auf über 2.000 Meter Seehöhe sind dafür 100 Unterkünfte eingerichtet worden. Aktuell sind 500 Personen auf der Großbaustelle beschäftigt.
Quelle: Land Salzburg