Tirol: Spur zu möglicher Quelle der Südafrika-Mutation in Tirol

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12 Feb 20:53 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gemeinsame Medieninformation der Länder Tirol und Niederösterreich

  • Vermeintlicher Fall Null in Tirol erhielt am 10.12.2020 Besuch von einer Person, die sich unmittelbar zuvor über Wochen beruflich in Südafrika aufhielt
  • Diese Person bekam zwei Tage nach Rückkehr von Südafrika Symptome und wurde am 14.12.2020 positiv auf das Coronavirus getestet
  • Möglicher Zusammenhang zu weiterer Person aus Süddeutschland, die nach Rückreise noch am Flughafen München positiv getestet wurde
  • Erhebungen laufen auf Hochtouren, es liegt noch kein finaler Erhebungsstand vor

Die Gesundheitsbehörden gehen aktuell einer Spur zur möglichen Quelle des vermeintlichen Fall Null der südafrikanischen Mutation in Tirol nach. Wie bereits bekannt geht nach derzeitigem Kenntnisstand der Fall Null in Tirol auf einen Probenabstrich einer Person im Bezirk Schwaz vom 23.12.2020 zurück. Diese Probe ist im Nachhinein im Laufe des Jänner – nach dem ersten Aufkommen der britischen Mutationen – sequenziert worden. Dabei ist schließlich die südafrikanische Coronavirusmutation nachgewiesen worden. Das Contact Tracing und die Quellensuche zu diesem Fall laufen seither auf Hochtouren. Mitte dieser Woche wurde nun bekannt, dass die betreffende Person im Bezirk Schwaz von einer in Tirol geborenen und seit Ende Jänner in Niederösterreich gemeldeten Person am 10.12.2020 besucht wurde. Diese Person befand sich nach derzeitigem Erhebungsstand unmittelbar vor dem Besuch für etwa fünf Wochen arbeitsbedingt in Südafrika. Die Erhebungen der Gesundheitsbehörden laufen nach wie vor auf Hochtouren und sind aktuell noch nicht abgeschlossen, es liegt somit noch kein finaler Erhebungsstand vor.

Seit Bekanntwerden dieser neuen Entwicklungen gehen die Gesundheitsbehörden in Tirol und Niederösterreich gemeinsam allen diesbezüglichen Hinweisen akribisch genau nach. Nach derzeitigem Kenntnisstand kam die Person mit dem Flugzeug am 10.12.2020 von ihrer beruflichen Reise aus Südafrika retour und landete am Flughafen in München. Nachdem ihr in Süddeutschland lebender Sitznachbar im Flugzeug, mit dem sie laut ihren eigenen Angaben in Südafrika beruflich zu tun hatte, noch am Flughafen in München positiv auf das Coronavirus getestet wurde (zwischen den beiden Personen war laut ihren eigenen Angaben ein Sitzplatz frei, beide Personen trugen während der gesamten 11-stündigen Flugzeit FFP2-Masken), ließ sich die Person nach derzeitigem Kenntnisstand noch am selben Tag in einem privaten Labor in Tirol mittels PCR-Test testen. Das Ergebnis war negativ. Nach der negativen Testung kam es dann zum Besuch beim bisherigen vermeintlichen Tiroler Fall Null im Bezirk Schwaz.

Nach dem Besuch fuhr die Person nach Niederösterreich, um den Umzug nach Niederösterreich vorzubereiten. Nach aktuellstem Kenntnisstand entwickelte die Person laut eigenen Angaben nach intensiven Recherchen der Tiroler Behörden am 11.12.2020 erhöhte Temperatur und hatte am 12.12.2020 bereits 39 Grad Fieber und ließ sich am 14.12.2020 in einer Teststraße in Niederösterreich abstreichen und wurde positiv getestet. Die Erkrankung verlief in diesem Fall so schwer, dass die Person im dortigen Landesklinikum behandelt werden musste. Der Nachweis durch eine Sequenzierung ist in diesem Fall nicht mehr möglich, da die entsprechenden Proben für eine Sequenzierung nicht mehr zur Verfügung stehen. Derzeit werden von den Gesundheitsbehörden alle vorliegenden Kausalitäten im Detail untersucht, um die Infektionsketten rückverfolgen zu können.

„Unser intensiviertes Contact Tracing und der erweiterte Zeitraum der Quellensuche haben zu dieser Spur geführt. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der zuständigen Gesundheitsbehörde in Niederösterreich ist vorbildlich. Wichtig ist uns, zu betonen, dass es bei den Erhebungen nicht darum geht, einen `Schuldigen´ zu suchen. Es geht einzig und allein darum, mögliche Infektionsketten bestmöglich nachzuvollziehen und allen Hinweisen nachzugehen, damit sich die ansteckenderen Mutationen nicht weiter ausbreiten können“, so der Bezirkshauptmann von Schwaz Michael Brandl. Die BH Schwaz hat umgehend über das europaweit vernetzte Online-Tracingsystem die deutschen Behörden über den Fall und die möglichen Kausalitäten informiert. Nochmals wird betont, dass die Erhebungen dazu nach wie vor laufen und noch kein finaler Ermittlungsstand vorliegt.


Quelle: Land Tirol



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