Wien: Stadt Wien-Umweltschutz: Der Spatz in der Wand …

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Stadt Wien-Umweltschutz: Der Spatz in der Wand …
Foto: Matthäus Greilhuber
19 Mär 11:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Haussperlinge sind in Wien oft und gerne gesehen

Am 20. März ist Weltspatzentag, ein guter Anlass für ein kleines Portrait unseres klassischen urbanen Singvogels!

Der Haussperling, in Wien auch als Spatz bekannt, ist ein heimischer Singvogel. Als Kulturfolger wohnt er gerne mit uns Menschen im urbanen Umfeld und ist überall zu finden, wo er ausreichend Nahrung und Brutplätze findet. Letztere sucht er sich mit Vorliebe an Gebäuden. Dort bewohnt er Mauerspalten, Spechtlöcher in Dämmfassaden oder Hohlräume hinter Straßenschildern. Gerne nisten Spatzen auch unter Dachtraufen, wo die Jungvögel lauthals Fütterung durch ihre Eltern einfordern. Davon könnte das unter Wiener*innen verbreitete geflügelte Wort stammen, dass die Spatzen Geheimnisse von den Dächern pfeifen.

Spatzen bleiben ihren Nistplätzen über Jahre hinweg treu, Brutbeginn ist meist im März. Bei Brutplätzen an Gebäuden ist es für die Tiere deshalb problematisch, wenn an den Dächern oder Fassaden Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Befinden sich Kinderstuben von Spatzen oder anderen gebäudebrütenden Tieren, wie Fledermäusen, Mauerseglern oder Mehlschwalben am Haus, dürfen die Tiere nicht einfach „delogiert“ werden, denn sie sind durch das Wiener Naturschutzgesetz geschützt. Das bedeutet, dass die Nester nicht einfach entfernt und die Tiere nicht gestört, vertrieben oder getötet werden dürfen.

Bei geplanten Sanierungs- oder Umbauarbeiten, die Gebäudebrüter betreffen, ist es deshalb ratsam schon im Vorfeld Kontakt mit der Stadt Wien-Umweltschutz aufzunehmen. So können Schutzmaßnahmen wie etwa Nistkästen gleich mitgeplant und langwierige Verfahren vermieden werden.

Da ist etwas im Busch!

Im Frühling ein oft gehörtes Phänomen – der tschilpende Busch: Im dichten Geäst sind die Haussperlinge kaum zu sehen, aber umso besser zu hören. Heimische Hecken mit Blüten und Beeren, etwa Liguster, Hollunder, Weißdorn oder Berberitze, bieten den Vögeln nicht nur Versteckmöglichkeiten, sondern auch Nahrung. Die Sperlingseltern wissen die Samen und Körner zu schätzen, die Blüten locken Insekten an, die als Kraftnahrung für den Spatzennachwuchs dienen.

Hausperlinge sind sogenannte Standvögel. Das bedeutet, dass sie uns auch im Winter in der Stadt Gesellschaft leisten. Dabei bedienen sie sich auch gerne an Meisenknödeln mit Sonnenblumenkernen und Samenkörnern. Es gibt Meisenknödel auch in einer Sommervariante, die Insekten (Flohkrebse, Mehlwürmer) enthält. Diese können den Spatzen und anderen Vogeleltern die Suche nach Verpflegung für ihren Nachwuchs erleichtern. Das Angebot sollte dann aber auch durchgehend aufrecht erhalten bleiben, weil sich die Tiere auch an ihre Nahrungsplätze gewöhnen.

Der „Dreckspatz“ und das „Spatzenhirn“

Der Dreckspatz verdankt seinen schmähenden Namen der Angewohnheit der Sperlinge in Sand oder trockener Erde zu baden. Das wirkt aber nicht beschmutzend auf das Gefieder, sondern reinigt es von allfällig vorhandenen Parasiten. Offener, nicht versiegelter und möglichst sandiger Boden ist dementsprechend für diese Vögel als Lebensraumelement von entscheidender Bedeutung.

Spatzen sind gesellige Vögel, die sich gerne in der Gruppe unter ihresgleichen aufhalten und sich dabei auch Aufgaben aufteilen. So ist etwa eine Gruppe auf Futtersuche, eine andere hält währenddessen Ausschau nach möglichen Bedrohungen. Haben die Sperlinge einen ergiebigen Futterplatz gefunden, erzählen sie das innerhalb ihrer Spatzengesellschaft weiter. Sie sind also äußerst soziale und intelligente Tiere, von Spatzenhirn kann also keine Rede sein.

Spatzen sind in Wien noch häufig anzutreffen. Nichtdestotrotz machen ihnen in der wachsenden Stadt der Verlust von Lebensräumen bzw. der Mangel an geeigneten Brutplätzen mit Verbindung zu dichten Hecken und „wilden Ecken“ das Leben schwer. Wer den Haussperling in Wien fördern möchte, kann dies einerseits durch das Anbringen von Nistkästen tun, andererseits durch das passende Nahrungsangebot an heimischen Blühhecken. Beide Angebote sollten dabei räumlich nahe bei einander liegen und dauerhaft vorhanden sein.

Mehr Informationen und einen kostenlosen Folder zum Haussperling gibt es bei der Stadt Wien-Umweltschutz – zu bestellen bei der Folderhotline +43 1 400 73420 oder zum Download unter www.umweltschutz.wien.gv.at/naturschutz/biotop/geschuetzt/spatz.html


Quelle: Stadt Wien



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