Wien: Stadt Wien eröffnet neues Stadtgesundheitsamt
Zusammenlegung der Bezirksgesundheitsämter ermöglicht neue mobile Vor-Ort-Gesundheitsangebote in den Bezirken
Am Dienstag, den 30.1.2024, eröffneten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, Gemeinderat und NEOS-Wien-Gesundheitssprecher Stefan Gara und der Abteilungsleiter der Magistratsabteilung 15 (Gesundheitsdienste) Jochen Haidvogel das neue Stadtgesundheitsamt.
„Die COVID-19-Pandemie hat – neben den schwerwiegenden gesundheitlichen Herausforderungen – auch viele positive Weiterentwicklungen in alt-eingesessenen Strukturen beschleunigt und Umdenken gefördert. So haben wir die Versorgungssicherheit mit Medizinprodukten im Wiener Gesundheitsverbund durch ein neues Materiallager am Hafen Wien gestärkt. Wir haben aber auch die Bezirksgesundheitsämter von A bis Z durchleuchtet und komplett neu gedacht. Das Ergebnis ist das neue Stadtgesundheitsamt, das konkrete Verbesserungen für die Wienerinnen und Wiener bringt. Schnellere und effizientere Abwicklung ihrer Anliegen, die vermehrt vollständig digital erledigt werden können. Es bringt aber auch neue mobile Gesundheitsangebote direkt vor ihre Haustür. Es freut mich, dass wir diese anfängliche Idee nun tatsächlich für alle Wienerinnen und Wiener verwirklichen konnten.“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.
"Die Zusammenlegung der Bezirksgesundheitsämter zu einem zentralen Stadtgesundheitsamt markiert einen bedeutenden Reformschritt für die Weiterentwicklung der Wiener Gesundheitsversorgung. Mit dieser Zentralisierung schaffen wir die Voraussetzungen für eine flexiblere und zielgerichtetere Zusammenarbeit der Fachkräfte und Ärzteschaft. Gleichzeitig wird die wohnortnahe Gesundheitsversorgung durch niederschwellige mobile Gesundheitsdienste verbessert. Mit neuen digitalen Angeboten setzen wir wichtige Maßnahmen zur Verwaltungsvereinfachung und entlasten damit sowohl Bürger*innen als auch Behörden. Ein wichtiger Schritt für mehr Effizienz und bessere Kundenorientierung im Wiener Gesundheitswesen.“, betont Gemeinderat und NEOS-Wien-Gesundheitssprecher Stefan Gara.
Nach langer intensiver Planung wurden die acht bis 2023 bestehenden Bezirksgesundheitsämter Wiens zu einem zentralen Stadtgesundheitsamt zusammengelegt.
„Mehr als 10 Jahre Überlegung hat es gedauert, und nun konnte es nicht zuletzt aufgrund der starken Digitalisierung verwirklicht werden und so der Kund*innenkontakt zusammengezogen werden. Wir freuen uns zukünftig die Angebote durch die mobilen Dienste in allen Wiener Bezirken anbieten zu können.“, so Jochen Haidvogel, Abteilungsleiter der Magistratsabteilung 15 (Gesundheitsdienste).
Für den Standort wurde das moderne, zentrale, öffentlich gut erreichbare und barrierefreie Gebäude am Thomas-Klestil-Platz im 3. Wiener Gemeindebezirk gewählt. Mit dem neuen Standort können deutlich mehr Dienstleistungen digitalisiert und neue mobile Gesundheitsdienste für die Bezirke vor Ort geschaffen werden. Gleichzeitig fördert die neue Struktur die bessere Zusammenarbeit und einen schnelleren Wissenstransfer unter den vorhandenen Berufsgruppen. Das Ergebnis ist ein qualitativ besseres und maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot für die Wienerinnen und Wiener, und zwar dort, wo sie es benötigen – vor ihrer Haustür in den Bezirken.
Verbesserung der Vor-Ort-Gesundheitsversorgung durch noch niederschwelligere mobile Gesundheitsdienste
Dank der neuen mobilen Teams gibt es zahlreiche niederschwellige Angebote in allen Bezirken, wie zum Beispiel Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen als ergänzendes Angebot zum niedergelassenen Bereich. Diese können bei Bedarf von den Bezirken abgerufen werden. Dafür hat die Magistratsabteilung 15 (Gesundheitsdienste) eigens zwei neue Fahrzeuge in ihrem Fuhrpark, die nur dafür zur Verfügung stehen. So können nun abwechselnd Impftage in allen 23 Wiener Bezirken angeboten werden, um den Zugang hierzu zu erleichtern. Darüber hinaus ist geplant, in Zusammenarbeit mit zum Beispiel den Wohnpartnern, an zusätzlichen Standorten mobile Dienstleistungen, wie eben Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen anzubieten. Das führt zu einer Verbesserung der lokalen Gesundheitsversorgung, da die Leistungen des Gesundheitsdienstes noch niederschwelliger angeboten werden können.
Im zentralen Stadtgesundheitsamt haben die Bürger*innen direkten Zugang zu den Leistungen des Gesundheitsdienstes. Durch die Zusammenlegung haben sich die Aufgaben der Amtsärzt*innen nicht verändert, können jedoch flexibler und zielgerichteter erbracht werden:
Bearbeitung anzeigepflichtiger Krankheiten, zum Beispiel bakterielle und virale Lebensmittelerkrankungen, Hepatitis und Masern sowie Erkrankungen nach dem Epidemiegesetz Hygieneangelegenheiten: dezentrale Aufgaben der sanitären Aufsicht, Überprüfungen nach dem Bäderhygienegesetz, Hygienekontrollen zum Beispiel in Fitnesscentern, Tattoo-Studios und Kosmetikbetrieben Angelegenheiten des Anrainer*innen-Schutzes bei gewerbe- und baubehördlichen Bewilligungsverfahren und Veranstaltungsverfahren Überprüfung von Anrainer*innen-Beschwerden im Auftrag der Gewerbebehörde zum Beispiel Lärm, Geruch oder Licht Suchtgift-Angelegenheiten: Kontrolle der Behandlung von Substitutionspatient*innen Vorzeitige Arbeitsfreistellung wegen Mutterschutz gemäß § 3 Abs. 3 Mutterschutzgesetz Sachverständigen-Tätigkeit für das Verwaltungsgericht Sachverständigen-Tätigkeit im Bereich des Strahlenschutzes Entlausungskontrolle Permanenzdienst des Gesundheitsdienstes (rund um die Uhr 24/7) Digitalisierung von Dienstleistungen und zielgerichtete Kompetenzbündelung
Die COVID-19-Pandemie hat bei den Bezirksgesundheitsämtern die Digitalisierung der Angebote vorangetrieben. Insbesondere Anbringen, bei denen aus medizinischer Sicht nicht zwingend ein persönlicher Kontakt notwendig ist – zum Beispiel Anträge auf vorzeitigen Mutterschutz – werden rasch, effizient und digital an einem neuen zentralen Standort erledigt. Das verringert in diesem Fall den Aufwand für werdende Mütter und beschleunigt diese Prozesse, die schrittweise weiter digitalisiert werden.
Der andere große Vorteil der Zusammenlegung ist die Bündelung von Kompetenzen und Personalressourcen: Die Fusionierung der amtsärztlichen Kompetenzen an einem zentralen Standort ermöglicht die gleichmäßige Aufteilung der Aufgaben auf alle Amtsärzt*innen und lässt eine gewisse Spezialisierung zu, was weiter zur raschen, effizienten und kompetenten Abwicklung von Anbringen der Bürger*innen beiträgt. Das Zusammenziehen des Personals an einem Standort steigert die Effizienz und die Kund*innenzufriedenheit, da – auch bei sehr vielen Auswärtsterminen im Rahmen von Vor-Ort-Begehungen oder Terminen in den magistratischen Bezirksämtern – sichergestellt werden kann, dass immer ausreichend amtsärztliches Personal vor Ort ist und auch kurzfristig für die Wiener*innnen zur Verfügung steht. Darüber hinaus können kurzfristige Personalausfälle an einem großen Standort leichter ohne Einschränkung des Leistungsangebots kompensiert werden als an vielen kleinen dezentralen Standorten.
Neues Stadtgesundheitsamt fördert Wissenstransfer und erleichtert Generationenwechsel bei Amtsärzt*innen
Schließlich wird der Wissenstransfer durch die neue Struktur, in einer Zeit des Generationenwechsels beim Gesundheitsdienst, wesentlich erleichtert. Wissenstransfer hilft, dass das Fachwissen und die Erfahrungen von Amtsärtzt*innen nicht an einem kleinen dezentralen Standort verloren gehen, wenn diese in den Ruhestand gehen. In dieser Zeit ist es besonders ausschlaggebend, dass die erfahrenen Mitarbeiter*innen ihr Wissen und Erfahrungen in einer größeren Struktur an jüngere Mitarbeiter*innen weitergeben, um den Wissensverlust zu minimieren. Derzeit sind 14 Amtsärzt*innen im Stadtgesundheitsamt tätig – wobei der Gesundheitsdienst eine Rekrutierungsoffensive gestartet hat, um die bestehende Anzahl an Amtsärzt*innen zu erhöhen.
Kontakt und Erreichbarkeit
Das Stadtgesundheitsamt befindet sich in 1030 Wien am Thomas-Klestil-Platz 3 und ist in der Zeit von 07:30 bis 15:30 Uhr geöffnet.
Parteienverkehr findet in der Zeit von 08:00 bis 12:00 Uhr und zusätzlich nach Terminvereinbarung statt.
Telefonische Erreichbarkeit: +43 1 4000 87800 bzw. per Mail unter [email protected]
Quelle: Stadt Wien