Wien: Stadt Wien sichert nachhaltige Finanzierung der Wiener Volkshochschulen
Konsolidierungspfad der Wiener Volkshochschulen GmbH als Grundlage für ein moderneres und effizienteres Finanzierungsübereinkommen
Das Finanzierungsübereinkommen mit der Wiener Volkshochschulen GmbH wurde von Grund auf überarbeitet und neugestaltet. Ziel ist die nachhaltige Sicherstellung eines modernen, effizienten und kund*innenorientierten Betriebs. Nachdem die Stadt im Dezember 2022 den Betrieb der VHS mit einem Rettungspaket über 5 Millionen Euro abgesichert hat, wurde ein Konsolidierungs- und Restrukturierungsprozess vereinbart, an dessen Ende ein neues Finanzierungsübereinkommen steht, das nun im Dezember dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden wird.
Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr betont: „Die Wiener Volkshochschulen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Wiener Bildungslandschaft und ein verlässlicher Partner der Stadt Wien. Das überarbeitete Finanzierungsübereinkommen mit der Wiener Volkshochschulen GmbH ebnet den Weg zu einem Betrieb, der moderner, effizienter und kund*innenorientierter sein wird.“
Umfassendere B erichtspflichten und Anreizsystem
Auf dieser Grundlage legte die Stadt nun ein neues Finanzierungsübereinkommen vor: Umfassendere Berichtspflichten sorgen dabei für einen verantwortungsbewussten und transparenten Umgang mit Fördermitteln. Eine jährliche Berichtspflicht an den Gemeinderatsausschuss wird eingeführt. Der Finanzierungsbeitrag wird auf 32 Millionen Euro erhöht, um so einen nachhaltig abgesicherten Betrieb der Erwachsenenbildung zu gewährleisten. Die Beiträge werden künftig an die Inflation angepasst. Die Finanzierung kann gekürzt werden, wenn keine Bemühungen zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung seitens der Wiener Volkshochschulen gesetzt werden. In den vergangenen Jahren wurde die Finanzierung nicht oder deutlich unter der Inflation bzw. Gehaltssteigerungen angepasst, weshalb ein weiterer Betrieb nur durch das Auflösen von Rücklagen möglich war und mittelfristig eine Anpassung der Förderung unumgänglich wurde.
Ein innovatives Anreizsystem für externe Mittelbeschaffung soll die Wiener Volkshochschulen motivieren, Gelder von Sponsor*innen oder durch Spenden zu generieren. Um diese Bemühungen zu unterstützen, wird die Stadt Wien derartige Zuwendungen an die Wiener Volkshochschulen GmbH bis zu einem jährlichen Höchstbetrag von 500.000 Euro verdoppeln. Dieses Anreizsystem soll dazu beitragen, dass die Einnahmenseite der VHS gestärkt wird.
„Regionalisierung“ der VHS-Standorte und strukturelle Maßnahmen
Auch ausgabenseitig seien effizienzsteigernde Maßnahmen zu setzen. Bereits während des Analyseprozesses wurde die bereits in Grundzügen eingeleitete Regionalisierung fortgeführt. Die VHS-Standorte wurden zu vier Regionen (Südwest, Nordwest, Nordost, Südost) zusammengeschlossen.
Durch die organisatorische Zusammenführung der VHS-Standorte in Regionen konnten Kosten in der Führungsebene und bei den allgemeinen Verwaltungsaufgaben gespart werden. Auch bei der Planung der Kurse konnten Synergien genützt werden. Zudem wird an besseren Öffnungszeiten und einer optimierten Standortstruktur weitergearbeitet. In den kommenden Jahren werden weitere Mitarbeiter*innen in Pension gehen. Insgesamt sind rund 900 Mitarbeiter*innen für die Wiener Volkshochschulen tätig. Geplant ist, dass lediglich 20 Prozent der Funktionen 2024 und 2025 nachbesetzt werden. Einsparungen werden somit durch das Nicht-Nachbesetzen von natürlichen Abgängen ermöglicht.
"Wien hat im nonformalen Bildungsbereich eine breite Palette an Angeboten, die es zu fördern und sicherzustellen gilt. In dieser vielfältigen Wiener Bildungslandschaft ist die VHS eine wichtige Partnerin für die Stadt Wien. Durch eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten leistet sie im Rahmen ihres Bildungsauftrages einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit in dieser Stadt. Die Angebote sind leistbar und sprechen Wiener*innen jeden Alters – von Kindern bis zu Erwachsenen an", so Brigitte Bauer-Sebek, Leiterin der Abteilung Stadt Wien - Bildung und Jugend.
Neue Mindestteilnehmer*innenzahl
Die Mindestteilnehmer*innenzahl für Kurse wird von 6 auf durchschnittlich 8 Teilnehmende erhöht, um den Deckungsbeitrag zu steigern. Im kommenden Jahr wird auch auf gedruckte Programmhefte in herkömmlicher Form verzichtet. Dafür sollen Neukund*innen verstärkt über andere Kommunikationskanäle angesprochen werden.
Aufgabe als Bildungseinrichtung und Bildungsnahversorgerin
Die VHS nimmt in Wien eine wichtige[RE4] Rolle als Bildungsnahversorgerin wahr. Sie ermöglicht etwa kostenlose Angebote für Kinder, Deutschlernende und Menschen, die ihren Pflichtschulabschluss nachholen möchten. Die Wiener Volkshochschulen GmbH ist zu 74,9 Prozent im Eigentum des Verbands Wiener Volksbildung und zu 25,1 Prozent im Eigentum der Stadt Wien.
Quelle: Stadt Wien