Innsbruck: Stadtarchiv/Stadtmuseum würdigt Tiroler Künstler
Foto: Johannes Plattner
„Lichträume. Wilfried Kirschl“ von 8. April bis 28. Mai 2021
Im vergangenen Jahr jährte sich der Todestag des Künstlers Wilfried Kirschl zum zehnten Mal. Die aus diesem Anlass konzipierte Ausstellung „Lichträume. Wilfried Kirschl – Das malerische Werk“ musste coronabedingt auf 2021 verschoben werden. Im Zentrum der Werkschau im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck (Badgasse 2) stehen von 8. April bis 28. Mai Landschaftsgemälde und Stillleben des Tiroler Künstlers.
Wilfried Kirschl (1930 – 2010) war einer der bedeutendsten Kunst- und Kulturschaffenden der Nachkriegszeit in Tirol. Als Mitbegründer der Galerie im Taxispalais und als langjähriges Vorstandsmitglied in der Tiroler Künstlerschaft prägte er kulturpolitische Debatten. Seine 750-seitige Monografie über Albin Egger-Lienz oder seine Publikationen über KünstlerInnen wie Gerhild Diesner oder Carl Moser gelten inzwischen als Standardwerke. Kirschls eigenes Schaffen geriet – insbesondere in seinen letzten Lebensjahren – bisweilen in den Hintergrund.
Die Ausstellung zeigt nun – zehn Jahre nach seinem Tod – einen Querschnitt durch die gesamte Schaffenszeit Kirschls: von frühen Werken, entstanden in der Zeit an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bis herauf zu den „Erinnerungsbildern“, die Kirschl in den Jahren vor seinem Tod schuf.
Zunehmende Konzentration
„Kirschls malerisches Œuvre weist keine großen stilistischen Sprünge oder gar Brüche auf. Vielmehr zeigt sich eine starke, bewusste Kontinuität bei der Themenwahl“, erklärt DDr. Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseums Innsbruck. Im Zentrum des Interesses des Künstlers stehen Landschaften, Architekturbilder und Stillleben. Zahlreiche Studienreisen wie etwa nach Paris, London und New York, aber auch auf die griechischen Inseln lieferten Inspirationen für seine Arbeiten. Sind in frühen Arbeiten noch Einflüsse der französischen Moderne, des Fauvismus und Kubismus zu spüren, entwickelt Kirschl seine künstlerischen Grundgedanken stetig weiter und verdichtet sie. Er variiert Motive und wandelt sie seriell ab, indem er beispielsweise Figuren vertauscht, Darstellungen anreichert oder reduziert. Darüber hinaus überführt seine Malerei in eine farbige Schwerelosigkeit, geprägt von einer immer stärkeren Beschäftigung mit „farbigem Weiß“.
Quelle: Stadt Innsbruck