Innsbruck: Stadtbibliothek gibt Stofftaschen eine zweite Chance

Slide background
Freuen sich über die gelungene, nachhaltige Aktion: (vorne, v.l.n.r.): Bibliotheksleiterin Christina Krenmayr, Stadträtin Uschi Schwarzl und Abteilungsleiterin Birgit Neu (MA V – Gesellschaft, Kultur, Gesundheit und Sport); (hinten, v.l.n.r.): Eva Steinlechner (Projektleitung Wäscherei Libelle), Elisabeth Ennemoser (Stadtbibliothek Innsbruck) und Kerstin Egger (Geschäftsführung Volkshilfe Tirol)
Foto: IKM/Dullnigg
03 Mai 17:59 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Nachhaltiges Kooperationsprojekt mit Wäscherei Libelle

Wer kennt das nicht? Zuhause stapeln sich die Sackerl, aber wenn eines benötigt wird, hat man keines dabei. Die Stadtbibliothek Innsbruck schafft Abhilfe und sammelt ab sofort Stofftaschen, die dann gewaschen an BesucherInnen weitergegeben werden, die gerade kein Sackerl dabei haben. Von der Re-Use-Aktion sollen sowohl Umwelt als auch Bibliotheksgäste profitieren.

Die Produktion von Stofftaschen, die lange als ökologische Alternative zu Einwegtaschen galten, ist ressourcenintensiv. Eine Baumwolltasche müsste laut einer Studie des britischen Umweltministeriums 131 Mal so oft genutzt werden wie ein Plastiksackerl, um eine bessere Ökobilanz zu erzielen. Die Lösung ist deshalb, so wenige Taschen – ob Papier, Plastik oder Stoff – wie möglich zu produzieren. „Die Stadtbibliothek Innsbruck leistet einen innovativen Beitrag zur Ressourcenschonung und setzt ein Statement in Sachen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit“, unterstreicht Kultur- und Umweltstadträtin Mag.ª Uschi Schwarzl.

Wiederverwenden statt neu kaufen

Bisher kaufte die Stadtbibliothek 2.300 Stück Fair-Trade-Stofftaschen an. Nachdem der Vorrat zu Ende geht, suchte das Team nach einer möglichst nachhaltigen Lösung. „Statt der Neuproduktion von gebrandeten Taschen starten wir eine Sammelaktion. Unsere Besucherinnen und Besucher bringen Stoffsackerl von zuhause mit. Diese werden gewaschen und wieder ausgegeben“, erklärt Bibliotheksleiterin, Mag.ª Christina Krenmayr und führt weiter aus: „Die Stofftasche in ‚zweiter Generation’ ist kostenlos. Zudem ist die Vorgehensweise für die Stadtbibliothek kostengünstiger, als der Neuerwerb.“

Gemeinsam ein Zeichen setzen

Gewaschen und gebügelt werden die Stofftaschen von der Wäscherei Libelle in Innsbruck, einem sozialökonomischen Betrieb der Volkshilfe Tirol, der vom Arbeitsmarktservice Tirol, Land Tirol sowie Stadt Innsbruck gefördert wird. Langzeitarbeitssuchende Frauen finden im Projekt einen befristeten Arbeitsplatz mit Unterstützungsangeboten, wie fachliche Qualifizierung, individuelle Sozialbetreuung und Bewerbungstraining. „Das Ziel des Sozialprojekts Wäscherei Libelle ist es, betroffenen Frauen möglichst bald wieder eine Chance auf eine langfristige Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt zu geben und somit ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, betont Landesgeschäftsführerin Kerstin Egger, MSc, MBA.

Beworben wird die Aktion nicht mit einem Flyer, sondern mit einem nützlichen und wieder verwendbaren Lesezeichen.

So funktioniert’s:

1) Stoffsackerl in der Stadtbibliothek (Amraser Straße 2) oder in der Libelle (Doktor-Franz-Werner-Straße 34) abgeben.

2) Libelle wäscht die Sackerln und bringt sie in die Bibliothek zurück.

3) Wer kein Sackerl dabei hat, bekommt eines „FAIRschenkt“.

Nachhaltige Bibliothek

Die Stadtbibliothek verfolgt das Konzept Nachhaltigkeit auf vielen Ebenen: Bücher werden nicht mit Plastikfolie eingebunden, faire Bioprodukte im Kaffee- und Snackautomaten, Mehrweg und Glas statt Plastikbechern, umweltfreundliche Drucksorten, Anreise mit Öffis und Fahrrad, Zertifizierung als Green Event Location.

Mehr Infos unter: stadtbibliothek.innsbruck.gv.at/de/haus/nachhaltigkeit/60-1388.html


Quelle: Stadt Innsbruck



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg