Vorarlberg: Stadttunnel Feldkirch - Feierlicher Tunnelanschlag des Erkundungsstollens Tisis
Foto: Medienzoo/Land Vorarlberg
Umfassende Schutzmaßnahmen für AnrainerInnen getroffen
Feldkirch (VLK) – Rechtzeitig vor dem Feiertag aller TunnelbauerInnen und Bergleute, dem „Barbaratag“ am 4. Dezember, fand am vergangenen Freitag der traditionelle Tunnelanschlag des zweiten Erkundungsstollens für den Stadttunnel Feldkirch in Tisis statt. Der insgesamt rund 1.200 Meter lange Sondierstollen wird wertvolle Erkenntnisse für den Bau des Haupttunnels liefern und später zu einem Wartungs- und Fluchtstollen ausgebaut.
Namensgeberin für den „Ingrid-Stollen“ ist Ingrid Matt: Die Ehefrau des Feldkircher Bürgermeisters Wolfgang Matt hat das Ehrenamt der Tunnelpatin für den Erkundungsstollen übernommen. „Der Tunnelpatin kommt eine wichtige Aufgabe zu“, erläutert Projektleiter Bernhard Braza. „Sie ist während der Bauphase die irdische Vertreterin der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der TunnelbauerInnen und Bergleute, und soll bei allen Tätigkeiten unter Tage Glück bringen und helfen, Unfälle zu vermeiden.“ Pfarrer Stefan Biondi aus Tisis segnete die Statue der Heiligen Barbara, die nach der Feier in einer kunstvoll verzierten Nische am Portal aufgestellt wurde.
Die Vorbereitungen für den Erkundungsstollen Tisis begannen bereits im vergangenen Frühjahr. In einem ersten Schritt wurde die Baustelleneinrichtungsfläche mit eigener Baustellenzufahrt und abschirmenden Lärmschutzwänden eingerichtet, im Herbst wurde der Voreinschnitt durchgeführt. Am 2. Dezember nahm die beauftragte ARGE Jäger Bau GmbH/STRABAG nun den sogenannten „Vortrieb“ in Angriff. Die Fertigstellung ist im Februar 2024 geplant. Insgesamt investiert das Land Vorarlberg rund 12,2 Millionen Euro in dieses Teilprojekt.
Möglichst geringe Auswirkungen beim Tunnelbau
Das Gestein wird wie auch schon beim Erkundungsstollen Altstadt im Sprengvortrieb gelöst. „Dazu haben wir die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen für die AnrainerInnen beispielsweise in Form vom abschirmenden Lärmschutzwänden umgesetzt“, informiert Braza. „Zur Überwachung der vorgegebenen Schwinggeschwindigkeiten wurde außerdem ein externes Lärm- und Erschütterungsmonitoring installiert.“ Die AnwohnerInnen werden auf Wunsch über anstehende Sprengungen und sonstige Ereignisse im Zusammenhang mit dem Bau per E-Mail oder SMS informiert.
Lärm und Erschütterungen wie auch Verkehrsbehinderungen sollen während der gesamten Bauzeit so gering wie möglich gehalten werden. Die Rappenwaldstraße bleibt frei befahrbar. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über die im Vorfeld hergestellte Baustraße direkt von der L191a, Liechtensteiner Straße. Dadurch sind keine zusätzlichen baubedingten Behinderungen zu erwarten.
Wegfall des LKW-Tanktourismus
Die Eni-Tankstelle in Tisis wurde zwischenzeitlich geschlossen und soll im Frühjahr 2023 abgerissen werden. „An dieser Stelle wird das künftige Portal Tisis des Stadttunnels entstehen“, berichtet der Projektleiter: „Der Wegfall des LKW-Tanktourismus aus Liechtenstein und der Schweiz sollte sich in der Folge auch positiv auf die LKW-Stausituation in Tisis auswirken.“
Ombudsstelle
Für alle Anliegen rund um das Generationenprojekt und die damit verbundenen Vorbereitungs- und Begleitmaßnahmen wurde eine Ombudsstelle eingerichtet. Jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr ist im Infozentrum Stadttunnel Feldkirch am ehemaligen Schulbrüderareal eine Ansprechperson vor Ort. Fragen können auch per E-Mail oder Telefon gestellt werden: [email protected], T +43 664 51 50 410.
Online auf dem Laufenden
Umfassende Informationen zum Stadttunnel Feldkirch erhalten Interessierte auf der Webseite www.stadttunnel-feldkirch.at sowie über den dort angebotenen Newsletter
Quelle: Land Vorarlberg