Vorarlberg: Stärkung der Regionalität schafft Versorgungssouveränität und gibt Standortsicherheit

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Stärkung der Regionalität schafft Versorgungssouveränität und gibt Standortsicherheit::
Foto: VLK
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14 Mär 19:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landesrat Gantner: Aktuelle internationale Entwicklungen machen die Notwendigkeit einer sicheren Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln, Rohstoffen und Energie deutlich

Wien (VLK) – Anlässlich der heutigen (Montag) LandesagrarreferentInnen-Konferenz in Wien wurden unter Vorsitz von Vorarlbergs Landesrat Christian Gantner zwischen den VertreterInnen der Bundesländer und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus insbesondere die Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes auf die österreichische Landwirtschaft, die Eckpunkte des Nationalen GAP-Strategieplans 2023-2027 mit Umsetzungsbeginn 1. Jänner 2023, sowie die EU-Bodenstrategie zum Schutz, der Wiederherstellung und nachhaltigen Nutzung von gesunden Böden eingehend erörtert.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Feststellung, dass die aktuellen internationalen Entwicklungen deutlich machen, dass eine sichere Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln, Rohstoffen und Energie von zentraler strategischer Bedeutung für Europa und damit auch für Österreich ist. Studien der EU-Kommission gehen von Produktionsrückgängen in der EU-Landwirtschaft von fünf bis 15 Prozent aus. Gleichzeitig sind Preisanstiege bei Lebensmitteln und Rückgänge bei den Landwirtschaftseinkommen aufgrund bestehender Importabhängigkeiten und Folgen von Wirtschaftssanktionen zu erwarten.

In diesem Zusammenhang müssen auch maßgebliche Ziele des „Green Deals“ (z.B.: Flächenstilllegung) neu bewertet werden:

  • Eine Ausweitung der Stilllegungsfläche würde zu weniger Eigenversorgung und mehr Abhängigkeit von Drittstaaten führen.
  • Auch eine undifferenzierte Reduktion von Betriebsmitteln (z.B. Düngemitteln) hätte massive Auswirkungen auf die Flächenproduktivität und würde den Importbedarf weiter erhöhen.

„Über allem steht die Sicherung bzw. Erhöhung der Selbstversorgung mit Lebens- und Futtermitteln sowie die Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, insbesondere Energie. Hierfür sind auch Überlegungen zur Bevorratung von sensiblen Produkten sowie einer strategischen Notstandsreserve anzustellen. Sowohl die Pandemie als auch die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig der ‚Bauer vor Ort‘ ist. Eine regionale Lebensmittelversorgung bedeutet nicht nur Versorgungssicherheit, sondern auch Standortsicherheit!“, so Landesrat Christian Gantner.

Die LandesagrarreferentInnen-Konferenz hat daher die Bundesregierung ersucht, im jeweiligen Wirkungsbereich das Thema Versorgungssicherheit in der Landwirtschaft sowie der vor- und nachgelagerten Bereiche im Sinne der genannten Forderungen verstärkt voranzutreiben.

Die Landwirtschafts-Landesräte der Bundesländer forderten darüber hinaus von der Bundesregierung ein sofortiges Maßnahmenpaket zur Sicherung der Energieversorgung und zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien mit den Schwerpunkten raschere UVP-Verfahren, Investitionspaket „Grünes Gas und Wasserstoff“, Förderungsinitiative „Biomasse“, sofortige Bioethanol E10-Beimischung, Initiative „Energieautarker Bauernhof“ und Netzstabilität sowie strategische Bevorratung. „Die Forcierung der Erneuerbaren Energieformen ist nicht nur förderlich für das Klima und die regionalen Kreisläufe, sondern sie schafft vor allem auch Unabhängigkeit“, betont Landesrat Gantner.


Quelle: Land Vorarlberg



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