Salzburg: Start zum Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn
17 Millionen Euro für hochwassersichere Trasse / Elektrifizierung wird mit Bund verhandelt
(LK) Im Sommer 2021 hieß es zweimal Land unter im Oberpinzgau. Starkregen, Hochwasser und Muren beschädigten und verunreinigten mehr als 20 Kilometer der Trasse der Pinzgauer Lokalbahn. Jetzt startet nach intensiven Vorbereitungen der Wiederaufbau.
Der Starkregen konzentrierte sich vor allem auf den Oberpinzgau. Die Pinzgauer Lokalbahn wurde zwischen Walchen (Piesendorf) und dem Bahnhof Krimml (Wald im Pinzgau) auf einer Länge von rund 21,9 Kilometern beschädigt. Neben der Strecke wurden hier auch Eisenbahnkreuzungen, Haltestellen, Brücken und Bahnhöfe überschwemmt und für den Betrieb untauglich. Die Schadenssumme der Hochwasserereignisse beläuft sich auf rund 17 Millionen Euro. Für den Wiederaufbau ist ebenfalls diese Summe vorgesehen.
Schnöll: „Wiederaufbau intensiv vorbereitet.“
„Für uns war immer klar, dass diese wichtige Schienenverbindung im Pinzgau wiederaufgebaut werden soll. Wir haben daher im vergangenen Sommer umgehend mit der Erhebung der Schäden sowie den Planungen für einen sicheren Trassenneubau begonnen. Nun sind wir sehr froh, dass erste Arbeiten für den Wiederaufbau zwischen Niedernsill und Uttendorf starten konnten“, sagt Landesrat Stefan Schnöll bei einer finalen Abstimmung mit Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und Experten.
Schwaiger: Nachhaltiger vor Hochwasser geschützt.“
Die Planung der Verbesserungen erfolgte in Abstimmung mit dem Referat Schutzwasserwirtschaft. „Wir wollen, dass die Trasse der Pinzgau Bahn nachhaltig gegen Hochwasserschäden geschützt ist“, so Landesrat Josef Schwaiger. Im gesamten Streckenverlauf werden daher Überlaufstellen errichtet, damit bei einer Überflutung der Sanierungsaufwand gering bleibt und die Bahn nach Hochwasserereignissen zeitnah wieder in Betrieb gehen kann. Im nächsten Schritt sind jetzt intensive Gespräche mit den betroffenen Grundbesitzern zu führen, denn diese Überströmbereiche haben im Ernstfall entsprechende Auswirkungen auf die angrenzenden Wiesen und Weiden.
Viertler: „Lebensader vom Oberpinzgau in den Zentralraum.“
„Der Wiederaufbau ist unerlässlich, weil dadurch die Anbindung der Oberpinzgauer Bevölkerung in den Salzburger Zentralraum sichergestellt wird. Attraktive Öffi-Verbindungen haben in Zeiten steigender Preise im Individualverkehr weiter an Bedeutung gewonnen“, ist für Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler als Regionalverbands-Obmann klar.
Brennsteiner und Lerchbaumer: „Zu 100 Prozent für Wiederaufbau.“
„Die Bus-Ersatzlösung hat zwar gut funktioniert, wir brauchen aber eine dauerhafte und sichere Bahnverbindung für die Region“, sagt Niedernsills Bürgermeister Günther Brennsteiner. Sein Uttendorfer Amtskollege Hannes Lerchbaumer pflichtet ihm bei: „Mit dem jetzt wieder erstarkenden Tourismus zeigt sich deutlich: Es gibt keine Alternative zur Pinzgau-Bahn. Die Gemeinde steht zu 100 Prozent hinter dem Wiederaufbau.“
Heuer möglichst weit bis Mittersill, 2023 weiter nach Wald
Die neuen Überlaufstrecken müssen sowohl wasser- als auch naturschutzrechtlich eingereicht und genehmigt werden. Dies wird in den kommenden Wochen geschehen. Im Verlauf zwischen Niedernsill und Uttendorf finden bereits erste Arbeiten statt. Hier wird nun die Salzachböschung saniert und verstärkt. „Die ersten Schienenverlegungen sind im Sommer 2022 geplant. Unser Ziel ist es bereits heuer noch möglichst weit in Richtung Mittersill zu kommen. Spätestens im Frühjahr 2023 soll Mittersill erreicht sein und dann der weitere Wiederaufbau Richtung Wald starten. Der genaue Zeitplan hängt noch von den offenen Genehmigungsverfahren ab. Wir nehmen uns aber bewusst die Zeit, um zukünftig bei einem weiteren Hochwasserfall keine großen Schäden zu haben“, so der Verkehrslandesrat.
Elektrifizierung und Verlängerung nach Krimml
Neben dem Wiederaufbau laufen aktuell Verhandlungen mit dem Bund für eine Elektrifizierung und Verlängerung bis nach Krimml. „Unser Ziel ist es, dass wir in die Förderschiene des mittelfristigen Investitionsprogrammes des Bundes kommen. Damit wäre eine Kofinanzierung für diese wichtige Schienenverbindung im Pinzgau gesichert. Die Gespräche bisher laufen sehr gut, wofür ich mich jetzt bereits bei der Bundesministerin bedanken möchte“, sagt Landesrat Stefan Schnöll.
Quelle: Land Salzburg