Kärnten: Startschuss für Masterplan Ländlicher Raum

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
19 Okt 14:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Gruber: Ab November virtuelle Workshops zur Erarbeitung von Regionalstrategien – FH-Kärnten führte Demographie-Checks durch – Fördercall für regionale Leuchtturmprojekte in Höhe von 1,5 Mio. Euro pro Jahr
Klagenfurt (LPD). Laut Statistik Austria ist Kärnten das einzige Bundesland, das künftig nicht wachsen, sondern schrumpfen wird. Vor allem die Randbezirke und der ländliche Raum sehen sich mit teils gravierenden Bevölkerungsrückgängen konfrontiert. „Wir dürfen diesen Status quo nicht einfach verwalten, sondern müssen aktiv Schritte dagegen setzen“, sagte heute Orts- und Regionalentwicklungsreferent LR Martin Gruber. Ein Beitrag dazu soll der Masterplan Ländlicher Raum sein, für den heute im Rahmen einer Pressekonferenz der offizielle Startschuss fiel. In sechs virtuellen Workshops sollen Regionalstrategien sowohl für die ländlichen Täler als auch für den Raum rund um Klagenfurt und Villach erarbeitet werden.

Die Vorarbeiten dazu laufen bereits seit Monaten. So hat die FH-Kärnten unter der Leitung von Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle bereits mit Demographie-Checks begonnen. 140 Personen haben im Rahmen von Regionsbereisungen daran teilgenommen. Die so gewonnenen Informationen werden nun analysiert und ausgewertet. „Bei der demographischen Entwicklung handelt es sich um Prognosen. Die Politik kann aber Strategien entwerfen, um diese Entwicklung zu bremsen. Die FH will dafür die wissenschaftlichen Grundlagen liefern“, sagte Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle. Daher arbeitet die FH-Kärnten zusätzlich auch an einer Datenbank zu Kärntens Regionen und Gemeinden, um jede zukünftige Entwicklungsstrategie an aktuelle Kennzahlen anpassen zu können. 3,7 Millionen Datensätze wurden bisher dazu eingespielt.

Bereits vor den virtuellen Workshops wird es ab Ende Oktober eine Online-Umfrage geben, „um möglichst vielen Akteuren auf Regionsebene die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen“, so Gruber. Dabei sollen Defizite, Handlungsfelder und Schwerpunktthemen abgefragt werden, die dann in die Workshops mit einfließen. Drei fixe Themenblöcke für die Workshops haben sich aufgrund der Demographie-Checks bereits ergeben: (1) Wirtschaftsraum, mit Bereichen wie Nachhaltigkeit, Tourismus, Bioökonomie und Arbeit; (2) Infrastruktur und Innovation mit Schwerpunkten wie Bauen und Instandhalten, Energie oder Forschung; (3) Lebensraum mit Fragestellungen wie Ortskerngestaltung, Wohnen, Pflege und Gesundheit. Ein vierter Themenbereich soll sich dann für jede Region individuell ergeben, nach Abschluss der Online-Befragungen.

Bis Mai 2021 sollen die fertigen Regionalstrategien vorliegen, die ganz klar herausarbeiten, wie sich die Regionen in Zukunft positionieren werden, wofür sie stehen und auf welche Stärken sie sich konzentrieren wollen, um sich weiterzuentwickeln.
„Wichtig ist, dass alles unter das gemeinsame Dach der neu erarbeiteten Standortmarke passen muss, um stringente Konzepte zu erhalten“, betonte Gruber. Es gehe auch ganz klar darum, Maßnahmen festzulegen, mit denen die Regionen ihr Ziel erreichen wollen. Denn die Strategien sollen so rasch wie möglich in die Umsetzung gelangen. „Dafür wird es neben den bekannten Förderschienen wie Leader auch einen Fördercall für regionale Leuchtturmprojekte geben“, kündigte Gruber an. 1,5 Millionen Euro pro Jahr stehen dafür zur Verfügung. „Damit starten wir eine Offensive für alle Regionen Kärntens, um sie lebenswert zu erhalten und den Prognosen etwas entgegenzusetzen“, so der Regionalentwicklungsreferent.


Quelle: Land Kärnten



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