Burgenland: Startschuss für interkommunalen Businesspark Mittelburgenland
Foto: Bgld. Landesmedienservice
Betriebsgebiet am Knotenpunkt Oberpullendorf/Steinberg-Dörfl als Leitprojekt für Bezirk – Gemeinden und Wirtschaftsagentur kooperieren – neue Gesellschaft vor Gründung – LR Schneemann: „Guter Tag für burgenländische Wirtschaft“ – LR Dorner: „Mustergültiges Projekt“
Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Burgenländischen Landesregierung lautet kluges Wachstum. Die Wirtschaft ist der Motor der regionalen Entwicklung. Bis 2025 soll eine konsequente Stärkung der burgenländischen Gesamtwirtschaft unter Erreichung eines nachhaltig hohen Wirtschafts- und Beschäftigungswachstums erzielt werden. „Die Errichtung eines neuen interkommunalen Businessparks soll die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk Oberpullendorf ankurbeln, für zusätzliche Betriebsansiedlungen sorgen und die Beschäftigungskapazitäten erhöhen,“ erklärt Wirtschafts- und Arbeitsmarktlandesrat Dr. Leonhard Schneemann. Der „interkommunale Businesspark Mittelburgenland“ wird, wie der unlängst präsentierte „INKOBA Businesspark Südburgenland“ (Interkommunale Betriebsansiedlungen), unter Beteiligung von Bezirksgemeinden entstehen – und zwar am Knotenpunkt Oberpullendorf/Steinberg-Dörfl. „Hierfür hat das Land Burgenland mit dem Ausbau der S31 wichtige infrastrukturelle Weichen gestellt,“ wie Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner berichtet. Gemeinsam mit Wirtschaftsagentur Burgenland-Geschäftsführer Mag. Harald Zagiczek, Bürgermeisterin Klaudia Friedl, Marktgemeinde Steinberg-Dörfl, und Bürgermeister Rudolf Geißler, Stadtgemeinde Oberpullendorf, sowie Vertreterinnen und -vertretern weiterer Standortgemeinden, präsentierten die beiden Landesräte die Fortschritte des gemeindeübergreifenden Projektes heute Montag im Rahmen einer Pressekonferenz.
„Vollbeschäftigung für das Burgenland,“ lautet das erklärte Ziel von Wirtschafts- und Arbeitsmarktlandesrat Dr. Leonhard Schneemann. Hierzu bedarf es einer umsichtigen Ansiedlungspolitik, im Rahmen derer Businessparks regionale Ungleichheiten in Wachstum und Beschäftigung ausgleichen sollen. In Zusammenarbeit zwischen dem Land Burgenland, der Wirtschaftsagentur Burgenland und Gemeinden des Bezirkes Oberpullendorf wird daher am Knotenpunkt Oberpullendorf/Steinberg-Dörfl ein neuer interkommunaler Wirtschafts- bzw. Businesspark entstehen. Dieser ist, nach dem Pilotprojekt der an der S7 im Südburgenland gelegenen Gemeinden, der insgesamt zweite seiner Art im Burgenland.
Für Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner ist vor allem ein Aspekt hervorzuheben: „Durch den Businesspark wird der Wirtschaftsstandort in der gesamten Region aufgewertet, Betriebe werden sich ansiedeln, es wird die lokale und regionale Wirtschaft gestärkt - und es wird eine Vielzahl an Jobs geschaffen. Gerade in Zeiten von Corona ist diese Initiative von enormer Bedeutung, weil dadurch die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Gesundheitskrise eingedämmt werden können," so Dorner.
Neue Gesellschaft: 27 von 28 Gemeinden an Bord
„Während die Wirtschaftsagentur Burgenland bereits seit vielen Jahren Businessparks in Kittsee, Parndorf/Neusiedl am See, Müllendorf, Heiligenkreuz führt und vermarktet, wollen wir nun auch die Gemeinden und Regionen verstärkt in unsere Strategie mit einbauen,“ erläutert Landesrat Schneemann den wirtschaftspolitischen Zugang der Landesregierung.
Stellvertretend für alle Standortgemeinden – anwesend waren Karl Degendorfer (Gemeindevorstand Weppersdorf), Christian Rohrer (Bürgermeister Lutzmannsburg), Angelika Mileder (Bürgermeisterin Frankenau), Georg Dillhof (Bürgermeister Horitschon), Christian Vlasisch (Bürgermeister Lockenhaus) und Ernst Dorner (Gemeindevorstand Lockenhaus), Thomas Hauser (Bürgermeister Piringsdorf), Jochen Müllner (Bürgermeister Ritzing), Johann Horvath (Bürgermeister Mannersdorf), Klaus Schütz (Bürgermeister Kobersdorf), Manfred Jestl (Bürgermeister Oberloisdorf), Herbert Schedl (2. Vizebürgermeister Mannersdorf) und Erich Fruhstuck (Gemeindevorstand Unterfrauenhaid) – bedankte sich Klaudia Friedl (Bürgermeisterin Steinberg-Dörfl) für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten während der mehrjährigen Projekteinleitung. Rudolf Geißler (Bürgermeister Oberpullendorf) befürwortete den Schulterschluss der teilnehmenden Gemeinden „über den eigenen Kirchturm hinweg, und zwar als Region“.
„Dabei gründet die Wirtschaftsagentur Burgenland mit Gemeinden des Mittelburgenlandes eine gemeinsame Gesellschaft, welche im Rahmen der Dachmarke ‚Businessparks Burgenland‘ die Rahmenbedingungen sicherstellt und die Vermarktung und Verwertung der Betriebsflächen betreibt“, so Wirtschaftsagentur Burgenland-Geschäftsführer Mag. Harald Zagiczek zur Vorgangsweise. Die Wirtschaftsagentur, eine
Tochtergesellschaft des Landes Burgenland, übernimmt hierbei die meisten Gesellschaftsanteile. Die Kosten für die Grund- und Erschließungsmaßnahmen für die Gesamtfläche von rund 10 Hektar betragen rund 5,4 Millionen Euro. Baustart für die neue Infrastruktur ist im März 2022, die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant. 40 Prozent der Flächen sind bereits konkret verplant.
„Das Projekt wurde allen 28 Gemeinden des Bezirkes Oberpullendorf präsentiert. Insgesamt haben bisher 27 Gemeinden ihre Teilnahme an dem Projekt erklärt,“ weiß Landesrat Dorner. Der „interkommunale Businesspark Mittelburgenland“ stellt eine gemeinsame Infrastruktur- und Vermarktungsplattform für die Wirtschaftsagentur Burgenland und die teilnehmenden Gemeinden dar. Die Gemeinden profitieren, da sie mit einem relativ kleinen finanziellen Beitrag an den zukünftigen Einkünften des interkommunalen Businessparks Mittelburgenland partizipieren können. Zudem wirkt ein hochrangiges Betriebsgebiet in der Region Abwanderung und der Notwendigkeit des Pendelns für die arbeitende Bevölkerung entgegen.
Mit Rekordbeschäftigung aus der Krise
Das Burgenland kam besser als andere Bundesländer durch die Krise. „Aktuelle Wirtschaftsdaten und mit 114.000 Beschäftigten Ende Juli der höchste Wert, den es im Burgenland je gegeben hat, zeigen, dass die von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dem Regierungsteam ergriffenen Hilfsmaßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft, die frühzeitige Beendigung des Ost-Lockdowns, aber vor allem die konjunkturbelebenden Maßnahmen wie das Bonus-Ticket für den Tourismus und die Förderungen im Kulturbereich oder der Burgenländische Handwerkerbonus goldrichtige Entscheidungen waren“, betont Wirtschafts- und Arbeitsmarktlandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
„Der neue Wirtschaftspark wird ein wichtiger Motor für Wachstum und Beschäftigung in der Region sein und diese immens aufwerten,“ schließen die Landesräte Dorner und Schneemann unisono ab.
Quelle: Land Burgenland