Steiermark: Steiermark bereitet sich auf Corona-Herbst vor

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Pressekonferenz im Medienzentrum Steiermark: Thomas Schmidt, Gerhard Kobinger, Gerald Lichtenegger, Klaus Vander und Bernhard Haas (v.l.). 
Foto: Land Steiermark/Robert Binder
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Virologe Klaus Vander 
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Infektiologe Bernhard Haas analysiert die aktuelle Lage. 
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Impf- und Testkoordinator Gerald Lichtenegger 
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Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger 
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Thomas Schmidt, Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark 
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09 Jul 17:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Öffentliche Impfstraßen werden wieder hochgefahren, ab 16. August sind wieder alle 15 Impfstraßen im Einsatz. Land bietet automatisch generierte Informationen zu aktuellen Impf-Empfehlungen an. Apotheken haben ausreichend Testkapazitäten für höheren Bedarf.

Graz (8. Juli 2022).- Das Pandemiemanagement des Landes informierte heute (08.07.2022) im Medienzentrum Steiermark über geplante Maßnahmen für den Herbst. Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, die aufgrund einer Erkrankung selbst nicht teilnehmen konnte, hatte in den letzten Monaten zu mehreren Treffen mit den FachexpertInnen, dem Corona-Pandemiemanagement des Landes, wie auch mit den wichtigsten Partnerorganisationen, der Ärztekammer, der Apothekerkammer, dem Gemeinde- und Städtebund eingeladen. Inhalte der Beratungen waren die aktuelle Lage und mögliche Szenarien für den Herbst.

Erstmals Sommerwelle in Österreich.Bernhard Haas, Infektiologe der KAGes, zur derzeitigen Situation: „Fest steht, Corona wird bleiben. Die Frage, ob wir in einem pandemischen oder einem endemischen Status sind, ist eine semantische. Das Virus entwickelt sich immer weiter, daher sind Prognosen schwierig. Gab es in den vergangenen beiden Jahren eine Sommerpause, so erleben wir jetzt ermals in Österreich eine Sommerwelle. Das liegt an den neuen Virusvarianten.“ Wichtigste Schutzmaßnahme und wichtigstes Thema bleibe daher das Impfen, so Haas. „Die vierte Dosis (= erste Auffrischungsimpfung) ist gerade jetzt ein wichtiger Schritt um eigenverantwortlich das Risiko für einen schweren Covid-Verlauf zu reduzieren. Denn mit Omikron beschreitet das Coronavirus nun einen schnelleren Weg hin zu größtmöglicher Verbreitung. Dies gelingt mit stets neuen Subtypen, die infektiöser werden (gesteigerte Übertragbarkeit) und unserer Immunabwehr immer besser entkommen können (Immunevasion).“

Der Virologe Klaus Vander empfiehlt über die bestehenden Empfehlungen hinaus eine Auffrischung ab dem 45. Lebensjahr: „Corona hat nach wie vor einen großen Einfluss auf die Krankheitslast der Bevölkerung. Die individuelle Krankheitslast wird primär durch drei Faktoren – Lebensalter, Vorliegen von Risikofaktoren und Impfstatus – beeinflusst. Ergänzend zu den aktuellen Vorgaben des Nationalen Impfgremiums (NIG) kann abhängig von dem individuellen Schutzbedürfnis bzw. dem Vorliegen von Risikofaktoren, auch jeder Person über 45 die Inanspruchnahme der vierten Dosis empfohlen werden.“

Impfnachfrage steigt, Steiermark bei Auffrischungsimpfungen Nummer eins.Beim Impfen macht sich die aktuelle Lage bemerkbar. Waren es im Mai knapp 12.000 Covid-19-Schutzimpfungen, sind diese auf über 27.000 im Juni gestiegen (plus 130 Prozent). „In den letzten beiden Wochen (KW 25/26)“, berichtet Gerald Lichtenegger vom Pandemiemanagement des Landes, „sind allein 19.000 Impfungen gesetzt worden, davon 15.000 Auffrischungsimpfungen.“ Damit liegt die Steiermark derzeit bei den Auffrischungsimpfungen in Relation zur Einwohnerzahl bundesweit auf Platz eins.

Der etwas größere Teil der Impfungen erfolgt bei den rund 500 Impfärztinnen und -ärzten in der Steiermark, die derzeit knapp 60 Prozent der Impfungen setzen, der Rest wird von den Impfstraßen getragen. Der Vizepräsident der steirischen Ärztekammer, Thomas Schmidt, unterstrich den Einsatz der rund 500 niedergelassenen Impfärzte in der Steiermark. „Menschen, die Fragen haben, kann ich nur raten, eine Impfberatung von der eigenen Hausärztin, dem eigenen Hausarzt in Anspruch zu nehmen“, empfiehlt Schmidt.

Alle 15 Impfstraßen ab 16. August wieder geöffnet.Das Land weitet sein Angebot in den kommenden Wochen wieder aus: Derzeit wird an sieben Impfstraßen geimpft, acht Standorte sind stillgelegt. „Ab 16. August werden alle 15 Impfstraßen wieder in Betrieb sein. Die Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 10 bis 20 Uhr“, kündigt Lichtenegger an. Man wolle ein breites Impfangebot mit dem Blick auf den Schulbeginn ermöglichen. Impflücken gebe es bei der Grundimmunisierung von Kindern und Jugendlichen, die noch nicht ihre dritte Teilimpfung abgeholt hätten, so der Impf- und Testkoordinator des Landes. Außerdem rechne man mit einer Empfehlung seitens des NIG zur Auffrischungsimpfung für alle im Herbst. Für einen solchen eventuellen Andrang sei man mit dem Hochfahren der Impfstraßen gerüstet.

Lichtenegger verweist auf weitere Maßnahmen, die für den Herbst gesetzt werden: Die bisherige Anmeldeplattform wird ab August zu einem „Steiermark impft e-Service“ ausgebaut werden, die neuesten Informationen über Empfehlungen werden proaktiv als Einladung zur Auffrischungsimpfung generiert. Bereits im Mai/Juni wurden so 200.000 Steirerinnen und Steirer aktiv über die aktuelle Empfehlung des NIG informiert und zur Impfung eingeladen.

Testnachfrage steigt.Beim Testen sind die Apotheken erfolgreich und das aktuelle Testangebot mit fünf PCR Tests in den Apotheken und fünf Antigentests für zu Hause ist bis Ende des Jahres gesichert. Man plane keine Rückkehr zu öffentlichen Teststraßen, so Lichtenegger. Beim Testen betrug der Anstieg in den letzten zwei Wochen 20 Prozent.

Gerhard Kobinger, Präsident der steirischen Apothekerkammer, unterstrich die Bereitschaft der Apothekerinnen und Apotheker im Pandemiemanagement mitzuwirken: „Seit Beginn der Covid-19-Pandemie kämpfen die steirischen Apothekerinnen und Apotheker an vorderster Front, um die Menschen durch die Krise zu begleiten, sie mit Informationen, Rat und Tat zu unterstützen und ihnen Sicherheit zu geben. Das niederschwellige und flächendeckende Angebot der Apotheken für Testungen stellt einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung dar und hat bereits vielen Bürgerinnen und Bürgern zuvor eingebüßte Lebensqualität zurückgegeben. Apothekerinnen und Apotheker stehen bereit, ihre Test-Aktivitäten wieder zu verstärken, wenn die Politik dies wünscht bzw. die Bevölkerung dies benötigt.“ Zusätzlich sei die Apothekerschaft bereit, beim Impfen mitanzupacken. Österreichweit hätten bereits 1.600 Apothekerinnen und Apotheker eine entsprechende Ausbildung absolviert.

Alle Informationen des Corona-Pandemiemanagements sind auf impfen.steiermark.at und testen.steiermark.at abrufbar.


Quelle: Land Steiermark



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