Vorarlberg: Tägliche Bewegungseinheit an Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen startet in Pilotregionen

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Foto: Kinder Kindergarten / Symbolbild
04 Feb 11:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vorarlberg setzt wichtigen Schritt zur Stärkung der Bewegungskultur

Bregenz (VLK) – Seit Jahren wird angesichts der steigenden Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher die bundesweite Einführung einer täglichen Bewegungseinheit an Schulen gefordert und konkret diskutiert. Die Umsetzung ist aber bislang ausgeblieben. Auf Initiative von Landesrätin Martina Rüscher sind im Zuge des Vorsitzes in der LandessportreferentInnenkonferenz 2021 die Verhandlungen zwischen den Ländern und den zuständigen Bundesministerien (Bildung, Gesundheit, Sport) forciert worden und haben jetzt einen entscheidenden Fortschritt erzielt. Ein in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe entwickeltes 3-Säulen-Modell für tägliche Bewegung an den Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen wird mit finanzieller Unterstützung des Bundes in von den Ländern benannten Pilotregionen umgesetzt. In Vorarlberg sind das die Regionen Bregenzerwald und Walgau. Nach der Evaluierung soll das Modell österreichweit ausgerollt werden.

Schon bisher gibt es an vielen Bildungseinrichtungen lobenswerte Aktionen zur Bewegungsförderung und Motivation für eine gesunde Lebensweise. Auch der Bund setzt mit dem Bewegungsprogramm „Kinder gesund bewegen“ Impulse für Bewegungsangebote an einigen Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen mit externen Bewegungscoaches oder durch Sportvereine. „Tatsache ist aber, dass ein österreichweites Gesamptkonzept fehlt. Gerade jetzt in Zeiten einer Pandemie sehen wir, dass Kinder und Jugendliche sich zu wenig bewegen. Die vereinbarte Lösung ist ein wichtiger Baustein in der Bewegungsentwicklung“, freut sich Landesrätin Rüscher.

„Im Vordergrund steht das Ziel, die natürliche Bewegungsfreude der Kinder zu wecken, zu erhalten und zu unterstützen. Bewegung hat eine sehr hohe Bedeutung für die Entwicklung eines Kindes. Durch Bewegung erobern Kinder ihre Umwelt, gewinnen kognitive, affektive und soziale Erfahrungen und drücken sie aus. Sie nehmen sich selbst und ihre Umgebung deutlicher wahr“, so Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink

Den Kindern und Jugendlichen an den Schulen und Kindergärten der Pilotregionen soll ein Bewegungsangebot gemäß den Empfehlungen des Fonds Gesundes Österreich ermöglicht werden. Das sind täglich drei Stunden für Kinder im Kindergartenalter bzw. täglich 60 Minuten im Pflichtschulalter. Zu diesem Zweck wurde ein „3-Säulen-Modell“ entwickelt.

1) Kulturwandel zu Bewegung und gesunder Ernährung
In den Pilotregionen werden unter Einbindung der relevanten Stakeholder Ziele, Kennzahlen und Maßnahmen beschrieben und umgesetzt, um eine Änderung der Bewegungskultur einzuleiten.

2) Quantitative Ausweitung zusätzlicher Bewegungsangebote
In jeder Klasse bzw. Gruppe werden zusätzlich zu den Unterrichtseinheiten Bewegung und Sport weitere, primär von sportspezifisch und pädagogisch ausgebildeten (schul-)externen „Bewegungscoaches“ geleitete Bewegungseinheiten angeboten, sodass insgesamt wöchentlich mindestens vier Bewegungseinheiten am Stundenplan stehen bzw. drei in den Tagesablauf integrierte Stunden in den elementarpädagogischen Einrichtungen. Dies soll auch die Vernetzung in den regionalen Sportvereinen stärken.

3) Ergänzende, auf den individuellen Bedarf der SchülerInnen abgestimmte Angebote
Zusätzliche Bewegungseinheiten können von Eltern, Kindern und SchülerInnen auf freiwilliger Basis und in Verbindung mit Informationen über den individuellen Nutzen in Anspruch genommen werden.

Die Umsetzung des Modells startet im Schul-bzw. Betreuungsjahr 2022/23 und dauert zwei Jahre inklusive laufender Evaluierung. Die Finanzierung übernimmt der Bund. Die Länder können mit eigener Finanzierung ihre Pilotregionen ausweiten. Parallel dazu wird in einer Bund/Länder-Arbeitsgruppe ein Finanzierungskonzept für die Ausrollung erarbeitet. Das Gesamt-Finanzierungsvolumen für den österreichweiten Roll-out beträgt 127 Millionen Euro.


Quelle: Land Vorarlberg



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