Kärnten: Therme Klopeiner See - 44 Mio. Euro jährliche Wertschöpfung möglich
Foto: Büro LR Schuschnig
LR Schuschnig und Tourismusverband erhöhen Druck: „Investitionen und touristische Wertschöpfung nicht verhindern. Kärnten muss als Standort positives Signal an Investoren aussenden“ – 44 Mio. mögliche Wertschöpfung und hunderte Arbeitsplätze stehen am Spiel – Thermenhotel mit Seezugang bietet das größte Wertschöpfungspotential für die Region
VÖLKERMARKT. Seit Jahren wird in der Gemeinde St. Kanzian über den Bau einer Therme und den dafür am besten geeigneten Standort diskutiert. Gestern, Donnerstag, stellte ein möglicher Investor einen Umwidmungsantrag für eine Fläche in der Ostbucht, die auch aus der Raumverträglichkeits- und Wertschöpfungsanalyse des Landes als ein geeigneter Thermenstandort hervorgeht. Es wurde eine rein touristische Widmung beantragt. Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig erhöht nun den Druck, diese Chance nicht verstreichen zu lassen und unterstützt den örtlichen Tourismus.
„Dieses endlich konkrete Projekt wäre eine Riesenchance für die Tourismusregion. Ich erwarte mir daher, dass diese Chance nicht aufgrund einer Standortpräferenz vertan wird. Gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten dürfen standortrelevante Investitionen nicht blockiert werden“, fordert Schuschnig heute, Freitag, bei einer Pressekonferenz mit dem Vorstandsvorsitzenden des Tourismusverbandes St. Kanzian am Klopeiner See, Andreas Kristan. Ein Thermenhotel in der Ostbucht des Klopeiner Sees würde der Region eine jährliche Wertschöpfung von 44 Millionen Euro, 500 Ganzjahresbetten und über 1.140 Arbeitsplätze sichern. „Das ganze Tourismusland Kärnten gewinnt an Begehrlichkeit“, so der Landesrat.
Es stehe bei dieser Entscheidung daher mehr am Spiel. „Es geht nun auch darum, wie sich ganz Kärnten gegenüber potentiellen Investoren als Wirtschaftsstandort präsentiert. Ich appelliere daran, Investoren, wenn sie nachhaltig in die Region investieren wollen und die Pläne zu unserer Strategie passen, willkommen zu heißen. Es braucht landesweit ein klares Bekenntnis zum Ermöglichen“, betont Wirtschaftslandesrat Schuschnig. Kärnten und vor allem der Klopeiner See würden ganzjährige touristische Angebote brauchen. Ein Leitbetrieb wie eine Therme mit Seezugang würde sich auf die Begehrlichkeit ganz Kärntens als Urlaubsziel auswirken. „Ich appelliere daher dringend an den Bürgermeister und den Gemeinderat von St. Kanzian, eine Entscheidung im Sinne der Region, im Sinne des Kärntner Tourismusstandorts zu treffen“, so Schuschnig.
Andreas Kristan, Obmann des Tourismusverbandes, begrüßt die in Aussicht stehende Investition in der Ostbucht: „Jetzt wo Projektentwickler, Investoren und Betreiber bereits vor Ort sind, müssen wir die Chance ergreifen und alle Stakeholder gemeinsam bei der Umsetzung dieses Thermenprojekts mitwirken.“ Für Kristan hätte ein Thermalprojekt enorm positive Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft und würde dieser eine Perspektive auf Jahrzehnte geben. „Wir sprechen dann nicht mehr von einer Saisonverlängerung, sondern von Ganzjahrestourismus. Dies ermöglicht notwendige betriebliche Investitionen, mildert die Mitarbeiterproblematik, schafft eine Perspektive für die Nachfolgegeneration und hebt die Wertschöpfung in der gesamten Region.“
Laut der Raumverträglichkeits- und Wertschöpfungsanalyse des Landes, die vier mögliche Standorte für das Thermenprojekt am Klopeiner See untersucht hat, hätte eine Therme mit Hotel und einem Seezugang das größte Wertschöpfungspotential. Nur für den Standort in der Ostbucht des Klopeiner Sees liegen aber konkrete Investorenpläne vor. „Am Land wird dieser Standort nicht scheitern. Denn eine Therme mit Hotel wäre zugleich ein potenzieller Impulsgeber für die strategische Neuausrichtung am Klopeiner See und würde den Ganzjahrestourismus und damit eine ganzjährige Wertschöpfung für die Region sicherstellen“, unterstreicht Schuschnig. Laut den Ergebnissen der Analyse würde nämlich ein Thermenhotelgast pro Tag durchschnittlich rund 250 Euro ausgeben, ein Tagesgast ohne Übernachtung hingegen nur rund 47 Euro. Schuschnig unterstreicht die Unterstützung des Landes für dieses Projekt: „Ich stehe bereit, alles zu tun, damit die Region diese Chance ergreift.“ Nun sei der nötige Weitblick der Gemeinde gefordert: „Die Gemeinde, insbesondere der Bürgermeister, muss nun alles tun, um das Projekt zeitnahe zu unterstützen und diese Chance nicht verstreichen zu lassen!“
Quelle: Land Kärnten