Österreich: Tierquälerei - Dutzende Pferde leiden seit Monaten unter unbehandelten, schmerzhaften Ekzemen
Foto: Pfotenhilfe
Pfotenhilfe und Anrainer erstatteten Anzeige / Keine Änderung feststellbar / Krankheit kann tödlich enden
Seit Ende letzten Jahres sei laut Gemeinde Waldzell (Bezirk Ried im Innkreis) die zuständige Bezirkshauptmannschaft von einer tierquälerischen Pferdehaltung im Ort in Kenntnis, doch geändert habe sich für die armen Tiere seither offenbar nichts, so ein Zeuge, der die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe verständigt hat.
"Die Bilder und Videos sind alarmierend", ist Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler entsetzt. "Es handelt sich um Mauke, die schmerzhafte Ekzeme an den Fesseln von Pferden verursacht, die dringend behandelt werden müssen! Die dutzenden Shire Horses, die dort teils dauerhaft in tiefem Morast gehalten werden, sind wegen ihres langen Beinfells, dem so genannten Fesselbehang, besonders anfällig für die Infektion, weil sich die Mischung aus Schlamm, Kot und Urin dadurch an die Fesseln klebt. Ohne Wechsel auf einen befestigten Boden, abscheren des Fesselbehangs sowie intensive, tägliche Behandlungen mit Salben und Verbänden bekommt man die schmerzhafte Krankheit nicht weg. Doch offensichtlich ist nichts davon bisher geschehen, und die Tiere vermehren sich dort auch noch weiter, obwohl jetzt schon viel zu wenige Stallungen und befestigte Koppeln für die über 70 Pferde vorhanden sind, denn Zeugen haben mehrere Fohlen gesehen!"
Zudem warnt die Pfotenhilfe davor, dass die Krankheit unbehandelt sogar tödlich enden kann, weil es zu einer Blutvergiftung kommen kann. (Quelle: https://www.equidocs.de/blog/mauke-was-sie-ueber-das-ekzem-wissen-muessen/). Außerdem zeigen die Bilder ein teils bereits eingestürztes Zirkuszelt, das als Unterstand gänzlich ungeeignet ist, weil der Boden aus einem mit Urin durchtränkten Schlamm-See besteht, obwohl trockene, weiche Liegeflächen vorgeschrieben sind. Durch die eingestürzten Zeltgestänge und aus dem Boden ragende Teile besteht auch hohe Verletzungsgefahr für die Pferde, weshalb es laut Gemeinde dafür längst ein Benützungsverbot gebe. Laut Bezirkshauptmannschaft würden vor Ort laufend amtstierärztliche Kontrollen stattfinden. Bei wöchentlichen Nachschauen verschiedener Zeugen konnten aber bis zuletzt keine Verbesserungen festgestellt werden.
"Nachdem der Halter offensichtlich nicht selbst Abhilfe schafft, muss die Behörde schnellstmöglich ein Ausweichquartier organisieren sowie geeignete Betreuer, die die leidenden Tiere unter Anleitung eines Pferdetierarztes umgehend versorgen und von ihren Schmerzen befreien! So haben wir es auch bereits in unserer Anzeige gefordert und auch Hilfestellung durch unseren auf Pferde spezialisierten Tierarzt angeboten", so Stadler abschließend.
Quelle: OTS