Tierschutzpreis des Landes Steiermark überreicht
Foto: Land Steiermark/FotoFrankl
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Foto: Georg Giselbrecht
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Tiergerechtes Bauen gewinnt immer mehr an Bedeutung
Graz, am 7. Juli 2021.- Zukunftsweisende Bauprojekte in allen Bereichen der Produktion bei landwirtschaftlichen Nutztieren gewinnen immer mehr an Bedeutung. Landwirtschaftliche Gebäude sind nicht nur Visitenkarten der Betriebe, sondern sie prägen auch das Landschaftsbild. Bereits zum zwölften Mal wurden heute Vormittag (07.07.) beim Konvent der Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz landwirtschaftliche Musterbetriebe für ihr besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum mit dem Tierschutzpreis ausgezeichnet. Fünf landwirtschaftliche Betriebe wurden von einer siebenköpfigen Expertenjury ausgewählt, auch der Preis für das beste Tierfoto wurde vergeben. „Der Tierschutzpreis im landwirtschaftlichen Bauen hat sich bereits seit Jahren etabliert und es zeigt sich, dass es zahlreichen Bäuerinnen und Bauern wichtig ist, mit ihren innovativen Bauprojekten auch Vorbild sein zu dürfen. Tierwohl ist zum Glück zu einem Gradmesser unserer humanitären Gesellschaft geworden. Mein Dank gilt allen, denen Tierwohl auf ihren Höfen ein Herzensanliegen ist und ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern", betonte Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck bei der gemeinsamen Überreichung mit Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Landesrat Hans Seitinger.
Ziel des steiermarkweit ausgeschriebenen Preises ist es, besondere Leistungen und gelungene Konzepte des tierfreundlichen Bauens in der Nutztierhaltung zu prämieren. Damit soll die Motivation im Agrarbereich auf hohem Niveau zu planen und zu bauen, gesteigert werden. Weiters sollen gute Beispiele allen Landwirtinnen und Landwirten sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren damit aufgezeigt werden. „In der Steiermark gibt es zahlreiche engagierte Landwirtinnen und Landwirte, denen die tierfreundliche Haltung ihrer Nutztiere sehr wichtig ist. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit dem Tierschutzpreis auch dieses Jahr wieder einige höchst positive Beispiele würdigen und vor den Vorhang holen. Die Preisträgerinnen und Preisträger leisten einen unschätzbaren Beitrag, um das Bewusstsein für eine tierfreundliche Haltung von Nutztieren weiter voran zu treiben. Ich danke allen herzlich für ihr Engagement in diesem Bereich", so Landeshauptmann-Stv. Anton Lang.
Die vier Siegerbetriebe bekommen jeweils 1500 Euro, der Anerkennungspreis wird in Form einer Urkunde vergeben. Heuer hat es insgesamt fünfzehn Einreichungen von Betrieben gegeben. „Tierwohl ist nicht nur ein hohes gesellschaftliches Anliegen, sondern bringt auch einen Mehrfachnutzen für die Tierhalter. Obwohl die Steiermark international beim Tierwohl bereits im Spitzenfeld liegt, ist es unser Ziel, die Tierwohl-Standards laufend zu verbessern", so Landesrat Hans Seitinger.
Seit 2010 – inklusive der aktuellen Preisverleihung – bekamen insgesamt 49 Betriebe Preisgelder, zudem wurden 16 Anerkennungspreise und zwölf Preise für das schönste Tierfoto vergeben.
Ausgezeichnete Betriebe:
Gertraud und Georg Gruber, 8045 Stattegg, SchafhaltungVon Sommer 2016 bis Winter 2017 wurde ein Schafstall für rund 60 Muttertiere mit Bergeraum und direktem Zugang zu den Weiden gebaut. Aufgrund der Hanglage entstand ein zweigeschossiges Gebäude, wobei der Unterbau in Beton ausgeführt wurde. Der gesamte Holzbau wurde aus eigenem wintergeschlägertem Holz gezimmert. Ziel war es, einen hellen Stall mit großem Luftraum über den Tieren und einer leicht zu öffnenden Fensterfront zu errichten. Bei der Planung waren neben der Landwirtschaftskammer alle Familienmitglieder eingebunden, damit wurde auch das Interesse der Kinder für die Landwirtschaft und die Tierhaltung gefördert.
Valentin Haberl, 8172 Heilbrunn, Mutterkuhhaltung mit KälbernErrichtet wurde ein Offenfront-Außenklimastall in Rundholzbauweise für zirka 30 Mutterkühe mit Kälbern im Ausmaß von 40 Metern Länge und 20 Metern Breite. Im Obergeschoß befindet sich eine Lagerhalle für Maschinen, Geräte und Stroh. Der Rinderstall wurde nach den neuesten Erkenntnissen für die Bedürfnisse von Mutterkühen mit ihren Kälbern sorgfältig geplant und errichtet. Eine Besonderheit ist der extra Fressplatz für die Kälber. Somit haben sie ständig Zugang zu frischem Futter, was besonders wichtig für die Entwicklung der Kälber ist. Planung: Baumeisterbüro Manfred Kraus
Christina und Josef Neuhold, 8422 St. Veit, konventionelle SchweinehaltungEs wurde ein emissionsarmer Tierwohlstall für 850 Mastschweine mit einer Drei-Zonen-Bucht gebaut. Im Inneren befindet sich der eingestreute Ruheraum mit Zugang ins Freie, wo sich der Fressbereich befindet. Die Tiere bekommen auf planbefestigtem Boden ihr genfreies Futter und Kräuterpellets als Beschäftigungsmaterial. Dritter Bereich ist der Kotbereich. Dieser besteht aus weichen Plastikspalten, bei welchem unterhalb ein Schrapper den Kot regelmäßig entfernt. Der Harn fließt extra in einen Harnbehälter. Der Innenbereich wird über eine Fußbodenheizung beheizt und die Zuluft kann im Sommer gekühlt werden. Planung: Lorber und Partner GmbH
Andrea und Josef Steßl, 8282 Bad Loipersdorf, konventionelle SchweinehaltungEs wurde ein Schweinestallzubau, eine Düngerstätte und eine Stützmauer gebaut. Die Schweine haben auch bei diesem Stall die Möglichkeit durch verschiedene Funktionsbereiche ihre Bedürfnisse wie Liegen, Fressen, Kotabsetzen auszuleben. Durch ausreichend Stroh ist es den Tieren möglich, auch das Wühlverhalten entsprechend auszuüben. Seit mehr als 40 Jahren wird Direktvermarktung für Menschen in der Umgebung betrieben, Motto: Tier und Mensch müssen sich wohlfühlen. Planung: Landwirtschaftskammer Steiermark
Anerkennungspreis: Konvent der Barmherzigen Brüder, 8047 Kainbach, konventionelle Milchrinderhaltung Es wurde ein vollmechanisierter Rinderlaufstall samt darüber liegender Bergehalle errichtet. Zusätzlich wurden eine Düngerlagerstätte und ein Auslaufbereich gebaut. Auf den im Untergeschoß liegenden Güllekeller wurden Tiefboxen für die Milchkühe errichtet. Die Trockensteher und die Special-Needs Kühe sind im Tiefstrohbereich zugeordnet. Das Jungvieh ist ebenfalls auf Tiefstroh bzw. Hochboxen untergebracht. Der Kälberbereich befindet sich vom Hauptstall getrennt und ist ebenso auf Tiefstroh eingerichtet. Um die Versorgung der Rinder sicher zu gewährleisten, wurden ein Fütterungsroboter, der vom Obergeschoß befüllt wird, ein Melkroboter, ein Spaltenputzer und für das Wohlbefinden Belüftungstubes eingebaut. Das Stallgebäude besteht vorrangig aus Holz, wobei die Wände auf drei Seiten mittels „Curtains" (Windschutznetz) geöffnet werden können. Planung: Planungsbüro Minichshofer GmbH
Das schönste Tierfoto Das schönste Tierfoto stammt vom Betrieb Georg Giselbrecht aus Gröbming. Die liebenswürdige Kuhgruppe hat die Herzen der Jury im Sturm erobert. Die Familie Giselbrecht freut sich über den Lagerhausgutschein in der Höhe von 300 Euro.
Für Rückfragen steht die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck unter 0676/8666-3966 gerne zur Verfügung.
Quelle: Land Steiermark