Steiermark: Tierschutzpreis des Landes Steiermark überreicht
Foto: Land Steiermark/Resch
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Foto: Betrieb Kowald
Tierfreundliches Bauen wird steirischen Betrieben immer wichtiger
Graz, am 28. Juni 2022 - Der Tierschutz gewinnt bei der Errichtung sowie auch beim Umbau von landwirtschaftlichen Gebäuden immer mehr an Bedeutung. Modern und tierfreundlich gestaltete Ställe sind nicht nur die Visitenkarten der Betriebe, sie prägen auch das Landschaftsbild und die Menschen in ihrem Umfeld. Bereits zum dreizehnten Mal wurden heute Vormittag (28.06.) Musterbetriebe für ihr besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum mit dem Tierschutzpreis ausgezeichnet. Vier landwirtschaftliche Betriebe wurden von einer siebenköpfigen Expertenjury ausgewählt, auch der Preis für das beste Tierfoto wurde vergeben. „Ich freue mich sehr, dass wir auch heuer wieder Landwirte, die besonders tierfreundliche Stallungen gebaut haben, auszeichnen können. Tierwohl im Bereich der Haltung landwirtschaftlich genutzter Tiere gewinnt in der öffentlichen Diskussion immer mehr an Bedeutung; umso wichtiger ist es solche Initiativen entsprechend zu würdigen“, betonte Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck bei der gemeinsamen Überreichung mit der Zweiten Landtagspräsidentin Gabriele Kolar und Franz Grießer, dem Leiter der Abteilung 10 Land- und Forstwirtschaft.
„Der Tierschutz hat in der Steiermark seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Mit dieser Auszeichnung bedanken wir uns bei allen engagierten Landwirtinnen und Landwirten herzlich für ihre innovativen Betriebe und den gelebten Tierschutz. Ich gratuliere allen Preisträgerfamilien sehr herzlich zur verdienten Auszeichnung und hoffe, dass wir damit noch mehr Bewusstsein für die Wichtigkeit des Tierschutzes schaffen", betont die zweite Landtagspräsidentin Gabriele Kolar.
„Tierwohl ist nicht nur ein hohes gesellschaftliches Anliegen, sondern bringt auch einen Mehrfachnutzen für die Tierhalter. Mit dem tierfreundlichen Bauen stellen wir sicher, dass die Steiermark beim Tierschutz auch in Zukunft im internationalen Spitzenfeld liegen wird. Auch die Erwartung, dass die Konsumentenschaft dies würdigt, ist groß“, erklärte Franz Grießer, der Landesrat Hans Seitinger bei dem Termin vertrat.
Seit 2010 – inklusive der aktuellen Preisverleihung – bekamen insgesamt 53 Betriebe Preisgelder, zudem wurden 17 Anerkennungspreise und 13 Preise für das schönste Tierfoto vergeben.
Ausgezeichnete Betriebe:
August Friedl, 8361 Fehrling (Stallgebäude für Schweine)Es handelt sich um eine konventionelle Schweinehaltung zur Mast und Aufzucht von Schweinen.Ein alter bestehender Schweinemaststall wurde zum Tierwohlstall TW 100 mit Auslauf umgebaut. Das bedeutet, dass den Schweinen doppelt soviel Platz wie in einer normalen Schweinehaltung zur Verfügung steht. Für ein 110 Kilogramm Schwein müssen statt 0,7 Quadratmeter Mindestfläche bei diesem Programm 1,4 Quadratmeter Fläche pro Schwein vorhanden sein. Zusätzlich stehen den Schweinen mit Stroh eingestreute Liegeflächen und ein Zugang zu einem Außenklimabereich zur Verfügung; das heißt die Schweine können die Funktionsbereiche Liegen, Fressen und Kotabsetzen trennen. Die Schweine werden auf diesem Betrieb mit unkupierten, langen Schwänzen gehalten und mit gentechnikfreiem Soja gefüttert.Die Motivation für den Betrieb war es, eine bessere Vermarktung der Schweine zu finden, um damit die Zukunft des Betriebes zu sichern.Planung: Rosenberger Johannes (Mein-Baumeister.com).
Wolfgang Kainz, 8151 Hitzendorf (Stallgebäude für Hochlandrinder)Errichtet wurde ein Unterstand in Form eines Stallgebäudes mit der Größe von 16x16 Metern sowie eine Auslauffläche im Freien für Hochlandrinder. Angeschlossen wurde auch ein kleiner Technikraum. Ziel war neben der Verbesserung des Tierwohls auch die Gewährleistung für leichtere und reibungslosere Arbeitsabläufe. Seit der Erweiterung des Hofes haben die Rinder einen sauberen freizugänglichen Fressbereich, auch die Kälber haben einen separaten Fressbereich. Für alle Tiere gibt es durch das Stallgebäude einen witterungsgeschützten Ort für ihren Rückzug. Die Rinder können für tierärztliche Behandlungen fixiert werden.Planung: Baumeister Peter Treitler
Markus Scheikl, 8670 Krieglach (Stallgebäude für Ochsen)Es wird konventionelle Rinder- und Geflügelmast betrieben.Das bestehende Stallgebäude wurde komplett ausgeräumt, abgegraben, rundherum untermauert (zuvor Blockbau) und um 100 Quadratmeter erweitert. So wurde aus einem Rinder-Anbindestall ein zirka 11 x 34 Meter großer, auf einer Seite offener (Curtains) Laufstall für 35 Ochsen. Die Rinder haben jetzt viel Licht, frische Luft, genug Platz sich zu bewegen und Liegeflächen mit Tretmist oder Hochbuchten mit Gummimatten und Stroh. Jede der fünf Boxen, die je nach Mastalter immer größer werden, hat eine Tür zum großen Außenauslauf. Auch die übrigen Tiere haben Zugang zum Auslauf.Nach der Hofübernahme war für den Betriebsführer klar, von der Milchviehhaltung in die Ochsenmast umzusteigen. Da es seit 2000 einen eigenen Schlachtraum gibt und die Direktvermarktung sehr gut läuft, war auch das Betriebskonzept für das doch recht große Projekt sofort positiv. Natürlich war die größte Motivation zum Umbau das Tierwohl maximal zu steigern.Die Kunden staunen bei jedem Einkauf und freuen sich, dass es den Tieren so gut geht. Noch dazu wurde der Arbeitsaufwand und der körperliche Einsatz im Vergleich zum alten Stall um zwei Drittel verringert, was gerade für einen Nebenerwerbsbetrieb wichtig war.Planung: Wölfleder GmbH
Reinhard Schöttl, 8765 St. Johann/Tauern (Stallgebäude für Rinder)Es werden Milchrinder nach den Anforderungen für eine Biotierhaltung gehalten.Der Betriebsführer hat einen alten Anbindestall für Kalbinnenzucht im Berggebiet in einen Laufstall mit Melkstand für Milchrinder umgebaut, der die Anforderungen für eine Biotierhaltung erfüllt. Es gibt für die Rinder ständigen Zugang zu einem Auslauf.Zusätzlich wurde ein Jungviehstall dazu gebaut und neue Lagerstätten für Festmist und Gülle errrichtet.Die Motivation für den Betrieb war es, von der Anbindehaltung auf einen Laufstall umzusteigen und das Tierwohl zu verbessern, für Bäuerin und Kinder eine Vollerwerbsmöglichkeit am Hof zu schaffen und weiterhin die Landwirtschaft unter einfacheren Arbeitsbedingungen zu betreiben.Planung: Landwirtschaftskammer Steiermark
Das schönste Tierfoto Das schönste Tierfoto stammt vom Betrieb Gerald Kowald aus Markt Hartmannsdorf. Die harmonische Pferdegruppe hat die Herzen der Jurymitglieder erwärmt. Die Familie Kowald freute sich über den Lagerhausgutschein in der Höhe von 300 Euro.
Quelle: Land Steiermark