Wien: Tigermücken – Was kann ich dagegen tun?

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Wien

30 Jun 04:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Brutstätten beseitigen und vor Mückenstichen schützen

Die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wurde 2020 erstmals in Wien in den südöstlichen Grüngürtel entlang der Hauptverkehrsrouten eingeschleppt. Die Tigermücken haben dort überwintert und sich vereinzelt weiter in anliegende Wohngebiete und Gartensiedlungen verbreitet. Die Tigermücke wurde in den letzten Jahren auch an innerstädtischen Fernbus-Haltestellen gesichtet.

Die Tigermücke ist am Weg in die Stadt: einerseits begünstigen Reise- und Fernverkehr die andauernde Neu-Einschleppung. Andererseits passen sich angesiedelte Tigermücken immer besser an die Wetterbedingungen – auch mildere Winter - an. Die Weiterverbreitung der Tigermücke sollte verhindert werden, da sie auch tagsüber sticht und beim Stich auch Krankheiten übertragen kann. Die wirksamste und sicherste Gegenmaßnahme ist konsequente Vermeidung von Wasseransammlungen in Heim und Garten und Selbstschutz vor Stichen durch geeignete Kleidung und Insektenschutzmittel (Repellents).

Auftreten und Verbreitung der Tigermücke seit 2017 von Stadt Wien und Veterinärmedizinischer Universität Wien nachverfolgt

Auftreten und Weiterverbreitung der Tigermücke werden mit dem angepassten Überwachungsprogramm für das Stechmückenaufkommen in Wien nachverfolgt: das Überwachungsprogramm wurde von der Stadt Wien gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien entwickelt. Seit 2017 werden von Mai bis September Stechmücken an Messstellen in verschiedenen städtischen Lebensräumen und Klimazonen gesammelt. Einerseits werden damit frühzeitig neu eingeschleppte Stechmückenarten entdeckt. Dazu zählt auch die in den Sommermonaten 2020 erstmalig entdeckten einzelnen Exemplare der Tigermücke im südöstlichen Grüngürtel der Stadt entlang der großen Verkehrsadern.

Andererseits erlauben die Sammelergebnisse zusammen mit Wetterdaten die Abschätzung des West – Nil- Virus- Übertragungsrisikos und die Festlegung von Gegenmaßnahmen durch den Gesundheitsdienst der Stadt Wien.

Kälteres Frühjahr 2023 führte zu geringeren Registrierung des Mückenaufkommens

Weil es im Frühjahr lange zu kalt war, hat das Überwachungsprogramm heuer zu Saisonbeginn ein deutlich geringeres Mückenaufkommen registriert. Es ist anzunehmen, dass die Tigermücken sich mit einsetzenden Sommertemperaturen vor allem in den ursprünglichen Fundorten im südöstlichen Grüngürtel weiter vermehren und sich in Siedlungsgebiete in der weiteren Umgebung auch außerhalb des Grüngürtels verbreiten.

Heuer wurden bisher keine Flaviviren (West-Nil-Virus, Dengue-Viren) in Gelsen oder Tigermücken festgestellt. Derzeit ist es unwahrscheinlich, dass Tigermücken in Österreich Chikungunya-, oder Dengue-Viren übertragen, da sie sich zuvor beim Stich selber an erkrankten Reiserückkehren anstecken müssten. Andere natürliche Wirte dieser Erkrankungen kommen hier nicht vor.

Bei der Maßnahmensetzung berücksichtigt der Gesundheitsdienst der Stadt Wien aktuelle Forschungsergebnisse: dazu gehören auch die Studien der Veterinärmedizinischen Universität zu bevorzugten Eintragsmöglichkeiten durch den Fernverkehr und auf Fernbus-Haltestellen und Bahnhöfe in Wien. So können Anrainer gezielt und situationsangepasst zu Vermeidung von Brutstätten und Mückenstichen informiert werden.

Warum soll man die Weiterverbreitung der Tigermücke aufhalten?

Die tagaktive Tigermücke kann sehr lästig werden und außerdem Krankheitserreger wie das West-Nil Virus übertragen. Daher müssen wir alle durch konsequente Brutstätten- Vermeidung in Heim und Garten ihre dauernde Ansiedlung und starke Vermehrung frühzeitig stoppen. Je größer die Tigermückenpopulationen werden, umso aufwändiger wird die Eindämmung.

Helfen Sie mit, die Vermehrung der Tigermücke aufzuhalten!

Tigermückeneier benötigen zum Überleben nur geringe Mengen Feuchtigkeit: denken Sie bei der Gartenarbeit, auf Terrassen oder Balkonen daran Brutstätten (möglicherweise mit Eigelegen) trocken zu legen und keine neuen Brutstätten zu schaffen. Gefäße, Behälter wie Topfuntersetzer, Vogeltränken sollten nach Möglichkeit ausgeleert und trockengewischt werden. Bei der Lagerung denken Sie daran Behälter, Gartenmöbel, Schubkarren oder ähnliches umzudrehen. Inhalte nicht in den Kanal einbringen, sondern auf der Wiese ausleeren.

Weiterführende Informationen

Informationsmaterial und Gelsen-(R)AUS!-Tipps gibt es beim Gesundheitsdienst der Stadt Wien (Link) und bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Link)

Interessierte Mitbürger*innen können Funde über die Mosquito Alert App an die Experten der AGES oder Veterinärmedizin melden.


Quelle: Stadt Wien



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