Tötet der aktuelle Grafikkarten-Markt das PC-Gaming?

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17 Nov 17:08 2021 von Redaktion International Print This Article

Sie fragen sich vielleicht, warum man sich diese Frage überhaupt stellen sollte. Wieso sollten Grafikkarten den PC töten? Die Antwort hierfür sind die horrenden Grafikkartenpreise, die Nvidia und AMD heute für Ihre noch dazu oft ausverkauften Modelle verlangen. Einen neuen Gaming-PC aufzubauen ist heute so teuer wie noch nie zuvor. Viele Spieler warten mit dem Aufrüsten, weil Sie denken, dass sich der Markt bald wieder stabilisiert, aber im Moment ist leider vieles in Sicht, aber keine billigeren Grafikkarten. Wer damals noch eine leistungsstarke Grafikkarte vor den Preissteigerungen gekauft hat, hat wirklich den GG Bet Bonus abgeräumt, denn auch der Gebrauchtmarkt für Grafikkarten hat eine wirkliche Preisexplosion in den letzten Jahren durchlaufen.

Wie haben sich die Preise der Grafikkarten geändert?

Um einmal zu verdeutlichen, wie stark die Preise in den letzten Jahren wirklich gestiegen sind, haben wir uns einmal angesehen, wie viel Grafikkarten der gleichen Kategorie sich im Laufe der letzten Jahre im Preis gesteigert haben. Die Ergebnisse sind erschreckend.

  • AMD Radeon RX 480: 280€ (2013) --> AMD Radeon XT 6800: 600€ (2021)
  • Nvidia GTX 1060: 330€ (2013) --> Nvidia RTX 3060: 700€ (2021)
  • Nvidia GTX 1080 TI: 800€ (2013) --> RTX 3080 TI: 1700€ (2021)
Mangelnde Verfügbarkeit

Ein Grund, warum die Grafikkarten derart teuer sind, ist die mangelnde Verfügbarkeit. Ähnlich wie bei der Xbox Series X gibt es die Grafikkarten oft gar nicht im Handel, und wenn sie dann doch verfügbar sind, kosten sie extrem viel oder sind innerhalb von Minuten wieder ausverkauft. Niemand hätte sich noch vor ein paar Jahren vorstellen können, dass das Erwerben von Mainstream-Hardware derart kompliziert und kostspielig werden könnte.

Die Gründe für die Lieferprobleme

Die Halbleiter-Krise betrifft nicht nur Autohersteller, sondern wenig überraschend auch die Hersteller von Spielehardware. Insbesondere in den letzten Jahren ist der Bedarf nach Halbleitern enorm angestiegen. Überall auf der Welt ist ein Trend zur Digitalisierung zu beobachten und dafür braucht es eben Halbleiter. Das Problem ist dabei nur: Die Hersteller kommen mit dem Produzieren einfach nicht nach! Ein weiterer Grund der schwierigen Verfügbarkeit sind die Kryptowährungen. Da diese immer beliebter werden und viele der Kryptowährungen (wie etwa Ethereum) auf hardware-intensives Mining zurückgreifen, entstand in dieser Industrie eine große Nachfrage nach Grafikkarten.

Grafikkarten-Kauf wie ein Besuch im Online Casino

Ja, sie haben richtig gelesen. Eine neue Grafikkarte zu kaufen, ähnelt heute stark einem Besuch im Online Casino. Nach Release der Karten gibt es in der Regel nur ein Zeitfenster von einigen Minuten, um eine Karte in den virtuellen Warenkorb zu legen und zu bezahlen. Wer hier nicht blitzschnell reagiert, hat verloren.

Vielleicht ist es dann doch besser, seine Zeit eher gleich im Online-Casino zu verbringen, dafür braucht man zumindest keine teure Hardware und erspart sich den Frust der Shoppingjagd. Besser man Spielt Book of Dead Echtgeld als mit seinem Echtgeld Roulette beim Online-Hardware-Shop seines Vertrauens! Ganz davon abgesehen, dass viele sogenannte „Scalper“, mit denen Sie um die neuen Grafikkarten konkurrieren, die Produkte sowieso nur zu dem Zweck kaufen, um sie dann über Ebay zum doppelten Preis weiter zu verkaufen. Wir können nur hoffen, dass dieses absolute Ärgernis bald aufhört und es bald wieder genug Grafikkarten für alle Gamer gibt.

Welchen Einfluss haben die hohen Preise und schlechte Verfügbarkeit aber für die Spieleentwickler?

Das Problem ist relativ offensichtlich, hochmoderne, hardware-hungrige Spiele zu entwickeln bringt nur dann etwas, wenn die Zielgruppe auch entsprechende Computer besitzt, um diese Spiele spielen zu können. Anders als noch etwa vor 5 Jahren aber kaufen sich viele Computerspieler schlicht keine neuen Grafikkarten mehr. Viele spekulieren auf bald fallende Preise oder können es sich schlicht nicht leisten, 800€ für eine Mittelklasse Grafikkarte zu investieren. Das ist definitiv auch keine Überraschung schließlich gab es für diesen Preis in der Vergangenheit absolute Top-Modelle, welche in der Regel immer nur von den wenigsten Gamern auch genutzt wurden.

Ein weiteres Problem: Die Qualität der PC-Spiele stagniert schon seit Jahren

Viele PC-Spieler, die schon seit Jahren zocken, wissen was ich meine. Abgesehen von einigen Ausnahmetiteln wie etwa Red Dead Redemption 2 oder Metro Exodus scheint sich im Bereich der Weiterentwicklung von PC-Spielen sehr wenig zu tun. Noch vor 10-15 Jahren gab es jedes Jahr neue Wunderwerke der Technik für uns. Die Hersteller versuchten sich mit ihren Spielen zu übertreffen und investierten viel in realistische Physik- und Grafikengines. Heute ist die Lage leider ganz anders. Anstelle von aufwendigen Vollpreis-Titeln sind heute Free to Play Spiele voll im Trend. Fortnite, Valorant, Apex Legends - all diese Spiele finanzieren sich über kostenpflichtigen Zusatzcontent und zielen auf ein möglichst breites und vor allem junges Publikum. Im Vordergrund stehen hier Dinge wie lustige Skins, Emojis und der Wettkampf untereinander. Leider hat diese Entwicklung dazu geführt, dass viele Entwickler davor zurückschrecken, überhaupt noch in die Entwicklung neuer Spiele zu investieren. Die Entwicklungskurve ist mittlerweile so stark abgeflacht, dass man hier mit gutem Gewissen von einer völligen Stagnation sprechen kann. Leider sind die Leidenschaft und die Kunst hinter dem Erstellen von tollen Spielen völlig verloren gegangen. Es gibt nur noch eines, das zählt: Profit. Und dafür sind den Entwicklern alle Mittel recht.

Stirbt der PC-Gaming-Markt deshalb?

Nein, bei aller Kritik wäre das eine übertriebene Aussage. Auch ältere Spiele erfreuen sich heute weiter riesiger Beliebtheit. Was sich aber in der Tat geändert hat, ist die Rolle, die der PC im Gaming-Bereich spielt. War er früher noch einer der führenden Märkte, ist er heute hinter den Smartphones und Gaming-Konsolen eher zu einem Nischenmarkt verkommen. Zum Glück gibt es weiterhin einige kleinere Spieleentwickler, die alles dafür tun, auch in Zukunft möglichst tolle Spiele zu entwickeln.



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