Kärnten: Tourismus startet mit solider Vorsaison in den Hochsommer
LR Schuschnig: Juni-Ergebnis (+18,9%) festigt den Aufwärtstrend nach einem guten Neustart – Bilanz der Vorsaison (+41,9%) und Buchungslage stimmen zuversichtlich für die laufende Hauptsaison – Qualität, Preisdurchsetzung und Wertschöpfung statt Nächtigungen in den Fokus rücken – Mangel an Arbeitskräften ist heuer die größte Herausforderung
Klagenfurt (LPD). Mit 19. Mai wurden heuer nach den coronabedingten Schließungen im Tourismus und einem Totalausfall der Wintersaison die Betriebe wieder für Gäste geöffnet. Heute, Mittwoch, liegen die ersten Tourismuszahlen der Vorsaison (Mai - Juni) vor: sowohl bei den Übernachtungen (1.550.984; +41,9%) als auch bei den Ankünften (372.958; +34,1%) konnte ein positives Ergebnis erzielt werden. „Kärntens Tourismuswirtschaft hat eine solide Vorsaison geschafft. Die Unternehmerinnen und Unternehmer waren sehr gut vorbereitet und haben sich diesen ersten Etappenerfolg hart erarbeitet. Jetzt kommt es auf einen guten und vor allem langen Sommer an“, sagt Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig.
Im Juni 2021 wurden in Kärnten nach Erhebungen der Landesstatistik insgesamt 1.165.959 Übernachtungen gemeldet. Damit konnte im Vergleich zum Juni des Vorjahres ein Zuwachs von 18,9% verzeichnet werden. Die Ankünfte (279.802) steigerten sich um 15,3%. Bei den österreichischen Gästen, die im Juni mit 724.431 Nächtigungen einen Anteil von 62,1% am Gesamtergebnis ausmachten, gab es ein Plus von 5,7%, besonders deutlich war der Anstieg bei den Gästen aus dem Ausland (+49,6%). „Gegenüber dem Vorjahr kam im Juni fast die Hälfte mehr Gäste aus dem Ausland nach Kärnten. Vier von zehn Gästen waren nicht aus Österreich. Kärnten ist als Urlaubsland auch heuer wieder beliebt, besonders die für uns so wichtigen deutschen Gäste zieht es zu uns in den Süden. Die gebotenen Sicherheitsstandards machen immer noch viel aus“, weiß der Tourismuslandesrat. Der Anteil der Gäste aus Deutschland steigerte sich um 46,5%, sie machten einen Anteil von 77,9% aller Auslandsnächtigungen aus. Auch die bäuerlichen Vermieter (+23,1%) und der Campingurlaub verzeichneten ein Plus.
Zwar seien diese Zahlen erfreulich und stimmen „weiter optimistisch für die laufende Hauptsaison“, jedoch seien die statistischen Daten nur eingeschränkt mit dem Vorjahr vergleichbar, betont der Landesrat. Mehr als ein erstes Signal ließe sich daraus noch nicht ablesen. „Denn einerseits erfolgten die Öffnungsschritte unterschiedlich schnell, andererseits war im Vorjahr die Marktlage bedingt durch Reisewarnungen und der besonders hohen Nachfrage aus dem Inland eine völlig andere“, so Schuschnig. Den Eindruck, dass Kärnten bereits ausgebucht sei, will er nicht aufkommen lassen: „Es gibt noch freie Betten in Kärntens Tourismusbetrieben, auch im Sommer. Jeder, der in Kärnten urlauben will, findet etwas.“
Die Statistik des Juni macht einmal mehr deutlich, dass sich der Tourismus in den höheren Segmenten und im Qualitätstourismus besser entwickle. „Wir müssen deshalb die Qualität in mehr Betrieben steigern, um die Wertschöpfung der Branche nachhaltig zu heben“, sagt der Landesrat. Schuschnig betont einmal mehr, die Zeiten, in denen Nächtigungszahlen alleine der Gradmesser für touristischen Erfolg seien, sind vorbei. „Nur Betten zu füllen ist zu wenig. Qualität ist der Schlüssel zur besseren Preisdurchsetzung und dadurch zu mehr Wertschöpfung“, so der Landesrat. Gemeinsam investieren Land, Regionen und Kärnten Werbung deshalb bis 2023 insgesamt 2,7 Mio. Euro in die Neuausrichtung und Verstärkung der Tourismus-Qualitätsinitiative. Auch wird ab heuer die Wertschöpfung der gesamten Branche mit einem Tourismus-Satellitenkonto regelmäßig erfasst.
Die Aussichten und die Buchungslage für den Sommer seien jedenfalls vielversprechend, für eine Bilanz sei es aber noch zu früh. „Die Buchungen finden heuer besonders kurzfristig statt“, so Schuschnig. Auch der sich weiter verschärfende Arbeitskräftemangel gebe in der Branche weiter Anlass zur Sorge und könne den soliden Aufwärtstrend noch bremsen, die Branche suche teils händeringende nach Personal. „Für den Tourismus sind mangelnde Arbeitskräfte heuer die größere Herausforderung als mangelnde Nachfrage oder Gäste“, betont der Landesrat.
Quelle: Land Kärnten