Salzburg: Traditionelles Salzburger Handwerk ist UNESCO-Kulturerbe
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hölzl
Garnierspenzer und Steppmiedertracht sowie Müllerwissen stehen jetzt auf der nationalen Liste der immateriellen Schätze
(HP) Die Herstellung von Garnierspenzer, Hut und Steppmieder als typische Tradition in den Salzburger Gebirgsgauen sowie das Wissen der Handwerksmüller sind auf die Österreich-Liste für das immaterielle Kulturerbe aufgenommen worden.
„Das Wissen und die lebendige Pflege dieser Schätze aus der Region sind damit auf höchster Ebene anerkannt und für die Zukunft bewahrt“, betonten Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn heute bei der Urkundenüberreichung im Gotik- und Bergbaumuseum Leogang.
Aufwendige Tracht ist der Stolz der Trägerinnen
Garnierspenzer und Steppmiedertracht gehören seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu den Festtrachten im Pinzgau, Pongau und im Lungau. Sie zeichnet sich durch die aufwendige Gestaltung der Oberteile, kostbarer Seidenblumen auf dem Spenzer und die Reliefstepperei auf dem Mieder aus. Die Herstellung verlangt hohes Wissen und Erfahrung im Handwerk der Schneiderei, denn ein kompletter Garnierspenzer beansprucht bis zu 130 Stunden Arbeit.
Familien bewahren Geheimnisse des Müllerhandwerks
Auch das Wissen der Handwerksmüller steht jetzt für Salzburg und sieben weitere Bundesländer auf der UNESCO-Liste. Es braucht viel Übung und Erfahrung, Experimentieren und technisches Knowhow, um verschiedene Getreidesorten zu Mehl, grobem Schrot, Vollkornmahlerzeugnissen oder Ölen zu verarbeiten. Nur noch 99 Betriebe in Österreich arbeiten mit traditionellen Maschinen und das mahlen mit Mühlsteinen. Die Weitergabe des Wissens erfolgt vor allem über Generationen im Familienverband und in Handwerksmühlen.
Quelle: Land Salzburg