Wien: U25 – Wiener Jugendunterstützung mit positiver Zwischenbilanz
AMS Wien und Stadt Wien verbessern Betreuung für 12.000 junge Mindestsicherungs-Bezieher*innen pro Monat
Stadt Wien und AMS Wien ziehen eine positive Zwischenbilanz der Wiener Jugendunterstützung. Das österreichweit einmalige Projekt des AMS und der Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht hat die Beratung und Arbeitsaufnahme für 15- bis 25-jährige Arbeitssuchende deutlich verbessert. Monatlich werden knapp 12.000 Wiener Mindestsicherungs-Bezieher*innen betreut.
Seit Juli 2020 arbeiten AMS Wien und die Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht der Stadt Wien am gemeinsamen Standort in Meidling daran, die Beratung und die Arbeitsmarktintegration von Jugendlichen und jungen Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren zu verbessern. Die Bündelung der Aktivitäten und Angebote rund um Arbeits-, Bildungs- und soziale Belange für die junge Zielgruppe wurde nun evaluiert – und die erste Zwischenbilanz fällt durchwegs positiv aus.
Die Beratungs-, Betreuungs- und Serviceleistungen des U25 werden sowohl vom AMS Wien als auch von der Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht der Stadt Wien erbracht, Großteils gemeinschaftlich im One-Stop-Shop in der Lehrbachgasse. Besonders das erste Jahr des Vollbetriebs des U25 war von der Corona-Pandemie geprägt, was einige Einschränkungen bei der Umsetzung des Konzeptes mit sich brachte. Trotzdem wurde aus Sicht der Evaluation Vieles auf den Weg gebracht.
Beratung eindeutig verbessert – 80% zufrieden
Die Erreichbarkeit des U25 wird von den meisten der Befragten positiv bewertet: So hatten 79 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen beim ersten Mal keine Probleme, das U25 zu finden und es ist auch zumeist vom Wohnort aus gut erreichbar (72%). Generell äußert die Zielgruppe eine hohe Zufriedenheit mit dem U25: Fast 80% der Befragten fühlen sich sehr gut oder eher gut betreut.
Spannend war insbesondere die Frage, ob die Beratung und Betreuung im U25 besser eingeschätzt wird, als zuvor. Dabei zeigt sich in Bezug auf das AMS mit einem Anteil von rund 40% eine eindeutige Verbesserung, weitere 43% sehen keinen Unterschied, nur rund 4% sehen eine Verschlechterung. Die Verbesserungen betreffen in erster Linie die gute Atmosphäre sowie Beratungsleistungen, die als individueller und passender empfunden werden. Auch in Bezug auf die Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht zeigt sich rund ein Viertel nun zufriedener mit der Unterstützung als zuvor, beinahe die Hälfte sieht keine Veränderungen und rund 7% verorten eine Verschlechterung. Die Verbesserungen umfassen eine schnellere Verfahrensdauer und bessere Beratung.
Allgemein wird der freundliche und kompetente Umgang der Berater*innen auf Augenhöhe und deren Eingehen auf persönliche Wünsche und Lebenssituationen sowie eine schnelle Abwicklung als besonders positiv hervorgehoben. Insbesondere das Auftreten der Berater*innen ist für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr wichtig. Dazu zählen unter anderem eine individuelle Beratung, eine passende Kurs- bzw. Jobvermittlung und ernst genommen zu werden.
30.000 Arbeitsvermittlungen in zwei Jahren
Und auch die Arbeitsmarktintegration der jungen Kund*innen wird durch das U25 verbessert. In einer kurzfristigen Perspektive konnte beinahe die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (49%) einen Arbeitsplatz, eine Lehrstelle oder weiterführende Ausbildung für sich verbuchen. Langfristig konnten bis zum Befragungszeitpunkt insgesamt rund 16% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ein laufendes Arbeitsverhältnis vermittelt werden oder konnten ihre Ausbildung abschließen. Weitere rund 19% befinden sich (noch) in einer laufenden Lehr- oder weiterführenden Ausbildung. Im Zeitraum Januar 2020 bis April 2022 konnten insgesamt rund 30.000 Arbeitsvermittlungen verbucht werden.
Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport:
„Die Evaluierung des Projektes zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben die Angebote gebündelt und die Betreuungsqualität angehoben – mit dem U25 schaffen wir es, die jungen Wiener*innen gezielt und bedarfsgerecht auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.“
Agnes Berlakovich, Leiterin der Abteilung für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht der Stadt Wien:
„Die Besonderheit des U25 ist die Zusammenarbeit einer Bundesbehörde und einer Landesbehörde, die unterschiedliche Prozesse und Abläufe haben. Dies erforderte vor allem in der ersten Phase intensive Abstimmungen. Es ist unser Anspruch, durch unser gemeinsames Wirken, junge Wiener*innen, die auf Unterstützungsleistungen und Hilfe angewiesen sind, in den Mittelpunkt zu stellen und weitgehend zu betreuen und beraten. Mit dem U25 ermöglichen wir Unterstützungssuchenden eine Perspektive für ihre Zukunft.“
Petra Draxl, AMS-Landesgeschäftsführerin für Wien:
"Die Art, wie wir im U25 gemeinsam mit der Stadt Wien Dienstleistungen für junge Menschen anbieten, ist beispielgebend für ganz Österreich. Wir haben sehr intensiv an unseren Schnittstellen gearbeitet und aus unseren Erfahrungen gelernt, wo wir gemeinsam ansetzen müssen, damit Menschen rasch dorthin kommen, wo sie hinwollen. Und wir freuen uns aufrichtig zu sehen, dass all das Früchte getragen hat und unsere Kund*innen jetzt tatsächlich merklich zufriedener sind mit unserem Angebot."
Fakten zum U25
Der Wechsel von der Schule ins Berufsleben, die ersten Jahre der Erwerbstätigkeit: Oft benötigen Jugendliche und junge Erwachsene in diesem wichtigen Lebensabschnitt Unterstützung. Seit Juli 2020 werden am gemeinsamen Standort der Abteilung Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht der Stadt Wien und des AMS Wien in der Lehrbachgasse 18 in Meidling Jugendliche und junge Erwachsene gemeinsam beraten und unterstützt. Das U25 bietet unter einem Dach verschiedene Angebote, die für Jugendliche und junge Erwachsene die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern und den Zugang zu finanzieller und sozialarbeiterischer Unterstützung vereinfachen sollen.
Quelle: Stadt Wien