Wien: U2 fährt zu Schulbeginn 2024 wieder zwischen Karlsplatz und Schottentor
Über 90% der U2 Update-Arbeiten laufen nach Plan; u nvorhersehbare technische Herausforderungen im U2-Altbestand beim „Nadelöhr Schottentor“ bremsen den durchgängigen U2-Betrieb; Wiener Linien bieten weiterhin ein verstärktes Öffi-Angebot auf den Linien U1, U3 und U4 und den Straßenbahnlinien am Ring mit insgesamt 1,7 Mio. Plätzen pro Tag
Die Linie U2 wird aktuell im Rahmen des Öffi-Ausbaus U2xU5 zwischen Schottentor und Karlsplatz umfassend modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Diese Arbeiten gehen Hand in Hand mit den tiefgreifenden Bauarbeiten für den Öffi-Knoten U2xU5 Rathaus und die neue U5-Station Frankhplatz. Der Großteil der Bauarbeiten läuft nach Plan. Unvorhersehbare komplexe bautechnische Herausforderungen im U2-Altbestand beim Schottentor verzögern den Bauablauf der beauftragten Bauunternehmen und wirken sich auf die Wiederinbetriebnahme der U2 zwischen Schottentor-Karlsplatz aus. Diese Baustelle hat keine Auswirkung auf das Gesamtprojekt U2xU5.
Die U2 kann deshalb erst wieder ab Schulbeginn 2024 (September 2024) von Schottentor bis Karlsplatz unterwegs sein. Für die gesamte Dauer der abschließenden Bauarbeiten fährt die U1 weiterhin im dichteren Intervall und auch die Linien U3 und U4 sorgen für rasche Verbindungen durch die Stadt. Die Straßenbahnlinien am Ring bieten zu Spitzenzeiten jede Minute die nächste Bim. Insgesamt stehen den Fahrgästen auf den relevanten Alternativlinien pro Tag rund 1,7 Mio. Plätze zur Verfügung.
Beim U2 Update wird der Abschnitt Karlsplatz-Schottentor umgebaut und für den vollautomatischen Betrieb der Linie U5 vorbereitet. Während über 90% der Arbeiten auf der 2,7 Kilometer langen Strecke im Zeitplan liegen, wurde der 120 Meter lange Bereich unter der Universitätsstraße beim Schottentor zur baulichen Engstelle. Zwei unvorhersehbare Herausforderungen sind dafür maßgeblich verantwortlich: Im Bauverlauf zeigte sich einerseits, dass der bestehende U2-Tunnel durch massive Deckenträgerverstärkungen umfassend gesichert werden musste. Das ist erforderlich, um die Tunnel der neuen U2-Strecke bis Matzleinsdorfer Platz mit dem U2-Bauwerk aus den 1970er Jahren zu verknüpfen. Zusätzlich musste zuerst ein undokumentierter Kanal in sechs Metern Tiefe, mit einer Länge von rund 50 Metern und einem Durchmesser von zwei Metern, abgetragen werden, bevor die eigentlichen Bauarbeiten wieder aufgenommen werden konnten. Erst wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, können die Gleise beim Schottentor wieder durchgängig verlegt und die Zugsicherungstechnik für den U-Bahn-Betrieb installiert werden. Die U2 fährt dann wieder von Seestadt bis Karlsplatz.
„Der U-Bahn-Ausbau U2xU5 ist ein Jahrhundertprojekt, sowohl für uns als auch für die österreichischen Baufirmen sind diese innerstädtischen Arbeiten nicht alltäglich. Für die Modernisierung der U2 ist die Errichtung neuer Tunnelbauwerke direkt unter historischen Gebäuden, wie etwa der Universität Wien, eine ingenieurmäßige Höchstleistung. Die Baustelle beim Schottentor hat zeitliche Auswirkungen auf die durchgehende Wiederinbetriebnahme der U2, jedoch keine auf das Gesamtprojekt U2xU5. Mit unserem Öffi-Angebot bieten wir den Fahrgästen auch weiterhin ausreichend Kapazitäten, um schnell ans Ziel zu gelangen“, sagt Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien.
„Wir sind im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft aus drei Baufirmen und unzähligen Sublieferanten mit bis zu 300 Beschäftigten täglich rund um die Uhr im Einsatz. Gemeinsam mit unserer Auftraggeberin arbeiten wir lösungs- und zielorientiert, um dieses Megaprojekt im Bereich Rathaus und Frankhplatz voranzutreiben. Manche Herausforderungen lassen sich umgehend lösen, manche brauchen mehr Zeit. Wir sind jetzt im Projekt so weit fortgeschritten, dass wir die Fertigstellung unserer Baumeisterarbeiten samt Gleisbau zeitlich eingrenzen können und somit die U2 ab Schulbeginn 2024 wieder durchgängig unterwegs sein kann“, so August Weichselbaumer, Österreich-Vorstand von Swietelsky.
Öffi-Ausbau U2xU5 liegt gut im Zeitplan
Insgesamt schreitet der Öffi-Ausbau U2xU5 zügig voran. In den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz wurden die Bahnsteige neu errichtet und insgesamt 144 Bahnsteigtüren mit rund 16.000 Quadratmetern an Glasflächen eingebaut. Bei den Stationen U2xS Matzleinsdorfer Platz und U2xU5 Rathaus wurden bereits 850 Tunnelmeter gegraben. Beim Schacht U5 Frankhplatz starten die Arbeiten für die neuen Tunnel Anfang Mai, bei den Stationen U2 Reinprechtsdorfer Straße und U2xU4 Pilgramgasse im Laufe des Jahres, bei der Station U2xU3 Neubaugasse Anfang 2024.
Ausblick bis zur Fertigstellung der vollautomatischen U5 und der neuen U2
Nach Fertigstellung des Updates fährt die U2 mit Schulbeginn 2024 wieder durchgehend von Seestadt bis Karlsplatz, inklusive der neuen Bahnsteigtüren in den Stationen Rathaus bis Karlsplatz. Mit der Fertigstellung der ersten vollautomatischen U-Bahn-Linie U5 wird es ab 2026 erstmals einen Mischbetrieb von zwei U-Bahn-Linien in Wien geben. Die U2 und die neue U5 teilen sich dann den Streckenabschnitt zwischen Rathaus und Karlsplatz. Während die Züge der U5 bis Frankhplatz fahren, bringen die Züge der U2 die Fahrgäste bis in die Seestadt. Mit Fertigstellung der U2 bis Matzleinsdorfer Platz wird die Strecke zwischen Karlsplatz und Frankhplatz ausschließlich von der vollautomatischen U5 befahren.
Quelle: Stadt Wien