Niederösterreich: Umfrage - Digitalisierung Niederösterreichs weiter im Vormarsch
LR Danninger: Erfolgreiche Digitalisierung braucht qualifiziertes Personal
Das Land Niederösterreich, die Industriellenvereinigung NÖ und die Wirtschaftskammer NÖ befragten im Juni und Juli 2022 Unternehmen zum aktuellen Status der Digitalisierung. 140 niederösterreichische Unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lieferten wertvolle Ergebnisse, welche die bisherige Datenlage aus den Jahren 2020 und 2021 weiter ausbauen. Dazu präsentierten heute in St. Pölten Landesrat Jochen Danninger, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer die neuesten Ergebnisse.
„Der Einsatz neuer Technologien ist gerade in Zeiten enormer Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Niederösterreich entscheidend“, sagte Landesrat Danninger, der auch betonte: „Die Digitalisierung bietet dabei eine Vielzahl an Einsatz-Möglichkeiten. Bei der neuesten Digitalisierungs-Umfrage ist klar zu erkennen, dass Zukunftstechnologien immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wir wollen den Digitalisierungsschwung der letzten Jahre mitnehmen und sind unter anderem mit dem Förderprogramm digi4Wirtschaft neuerlich Impulsgeber für Investitionen in diesem Bereich“. Die Digitalisierung bringe den Betrieben Wettbewerbsvorteile, steigere Effizienz und Produktivität und bringe somit nachhaltige Impulse für Niederösterreich. „Mit den Technologie-und Innovations-Partnern von Land und Wirtschaftskammer haben wir im Vorjahr rund 1.000 Betriebe bei ihren Digitalisierungsprojekten begleitet“, hob er hervor.
Die Jahre 2020 und 2021 waren geprägt von der Corona-Pandemie und gleichzeitig waren sie ein enormer Anschub für die Digitalisierung. „Effizienz und Produktivität haben sich bei 81 Prozent der Unternehmen durch die Digitalisierung verbessert und mehr als die Hälfte aller Befragten spürt entsprechende Vorteile gegenüber den Mitbewerbern“, erläuterte der Landesrat. 58 Prozent würden durch Investitionen in die Datenauswertung ihre Geschäftsprozesse verbessern, 86 Prozent der befragten Unternehmen würden auf Cloud-Computing setzen und 91 Prozent der befragten Unternehmen „sehen bei Datensicherheit und Datenschutz einen hohen Weiterbildungsbedarf“, fuhr Danninger fort.
Für immer mehr niederösterreichische Industrie-Unternehmen wird Digitalisierung Zu Selbstverständlichkeit, denn alleine im letzten Jahr hat dieser Wert von 55 Prozent 2021 auf 74 Prozent im Jahr 2022 zugenommen. IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer fasste zusammen:„Insgesamt lässt sich feststellen, dass Zukunftstechnologien an Bedeutung gewonnen haben und der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit MINT-Ausbildung weiter steigt. In der Industrie spielt Digitalisierung nicht nur in der Produktion, sondern auch in Marketing und Vertrieb, im Supply-Chain-Management und in Forschung und Entwicklung eine große Rolle.“ Großes Potenzial gebe es in diesem Zusammenhang in der Verwaltung, „damit der Bürger Online-Services noch mehr nutzen kann“, unterstrich er. „Die Landleute sollen die Möglichkeit haben, bei Amtsverfahren direkt zu interagieren. Digitale Einreichunterlagen müssen zukünftig allen Behörden zur Verfügung gestellt werden dürfen“, sagte Salzer.
Die wichtigste Voraussetzung für die Implementierung von Digitalisierungsanwendungen sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere die Bereiche digitales Grundverständnis und Digitalisierung von Backoffice-Prozessen erfordern einen hohen Weiterbildungsbedarf. Direktor Johannes Schedlbauer von der Wirtschaftskammer sprach einen weiteren Aspekt an und betonte: „Mit unserem WIFI bieten wir rund 1.000 Kurse im Bereich der Digitalisierung an. Das Angebot reicht von digitaler Buchhaltung über Datensicherheit, über die Themen künstliche Intelligenz und digitale Produktion bis zum Universitätslehrgang digitale Unternehmenstransformation. Dieser Weg ist goldrichtig und unser Kursangebot gibt Wirtschaftstreibenden und Beschäftigten das nötige digitale Rüstzeug. Die Digitalisierung ist für unsere Unternehmen ein zentraler Faktor für den Geschäftserfolg geworden“. Viele Betriebe würden die Digitalisierung nutzen, um den Fachkräftemangel abzufedern.
Quelle: Land Niederösterreich