Salzburg: Ungewöhnliche Wetterlage als Ursprung des Hochwassers
Einschätzungen vom Leiter des Hydrographischen Dienstes / Regen wird weniger und Pegelstände gehen rasch zurück
(LK) Seit rund 20 Jahren ist Harald Huemer für den Hydrographischen Dienst des Landes im Einsatz. Für ihn ist das aktuelle Hochwasser auf eine für die Jahreszeit eher ungewöhnliche Wetterlage zurückzuführen. Das Gute aber vorweg: der Regen wird weniger und Pegelstände gehen rasch zurück.
„Es waren schon beachtliche Pegelstände, die wir gestern registriert und beobachtet haben“, schildert der Leiter des Hydrographischen Dienstes, Harald Huemer. In Mittersill und Bad Hofgastein, so der Experte, gab es ein Hochwasser, das statistisch gesehen nur alle 30 Jahre (HQ30) stattfindet. Ein eher ungewöhnlicher Wettermix hat dazu geführt: „Wir haben selten die Kombination aus starken Regenfällen im Oberpinzgau und zeitgleich in den südlichen Bereichen des Pongau. Das lässt natürlich auch alle anderen nachführenden Gewässerabschnitte der Salzach dementsprechend schnell anschwellen.“
Huemer: „In dieser Form noch nicht erlebt.“
Zu dieser Kombination kommt laut Huemer auch eine ebenso ungewöhnliche Wetterlage: „Häufig führen Nord-Westströmungen die am Tennengebirge abregnen zu Hochwässern an der unteren Salzach. Diesmal gab es eine direkte Anströmung aus Süden. Das habe ich in dieser Form, und ich bin nun schon zwei Jahrzehnte dabei, noch nicht erlebt“, betont Huemer. Solche Situationen gäbe es laut dem Experten eher im Herbst, es sei aber in den letzten Jahren öfters zu beobachten gewesen. Auffällig ist das Auftreten Ende August.
Nächsten Tage bringen Beruhigung
Wie berichtet sind die Pegelstände bereits seit den gestrigen Abendstunden stark rückläufig. „Das geht jetzt sehr rasch und es ist auch kein weiterer starker Niederschlag vorhergesagt. Daher werden die Gewässer im Laufe der nächsten zwei Tage wieder auf Normalniveau zurückgehen“, schätzt der Leiter des Hydrographischen Dienstes die Lage ein.
Bad Hofgastein hatte Glück
Dass trotz der Wassermassen nicht noch mehr passiert ist, liegt laut Huemer an den bestehenden Schutzbauten: „Das Land hat in den letzten Jahren, und das ist gut so, viel Geld investiert. Es wurden Rückhalteräume geschaffen und ausgebaut. Das ist das Erfolgsrezept, das Existenzen vor der Zerstörung bewahrt.“ Laut ihm hatte Bad Hofgastein, wo der Hochwasserschutz erst seit kurzem erweitert wird, „Glück“ gehabt. Denn hätte der Regen nicht rechtzeitig nachgelassen, hätte die Gasteiner Ache höhere Pegelstände erreicht und dementsprechend schutzlosen Bereiche, Häuser und letzten Endes auch Menschenleben bedroht.“
Umfangreiche Information
Das Land Salzburg berichtet über die aktuelle Hochwasserlage im Bundesland sowie über die Aufräumarbeiten in umfangreicher Form und auf all seinen Kanälen. Dazu gehören nicht nur Aussendungen und Meldungen inklusive aktueller Bilder auf der Homepage des Landes (www.salzburg.gv.at), sondern auch:
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Quelle: Land Salzburg