Wien: Unhaltbare Vorwürfe in Berichterstattung der Kronenzeitung zur Abteilung für Orthopädie und Traumatologie
Klinik Donaustadt verurteilt Missbrauch der persönlichen Sphäre von Patient*innen für Boulevardberichterstattung aufs Schärfste
Die Kronenzeitung berichtet in einem Artikel von heute Donnerstag den 21.09.2023 über die angebliche schwere Vernachlässigung von Patient*innen an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie an der Klinik Donaustadt. Wesentliches Element der Berichterstattung ist ein der Redaktion anonym zugespieltes Foto eines am Boden liegenden Patienten / einer Patientin – der Kontext ist aus dem Bild nicht ersichtlich. Eine unverzüglich veranlasste Recherche der Faktenlage ergibt: Die Berichterstattung in der Kronenzeitung ist nicht nur irreführend und rufschädigend für die in der Klinik Donaustadt tätigen Pflegepersonen, sondern auch nachweislich falsch. Hier die Fakten:
Aus dem Bett gestürzter Patient wurde umgehend versorgt
Im gegenständlichen Kronebericht wird unter Verweis auf anonyme Quellen behauptet, ein Patient der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie sei aus dem Bett gestürzt und es sei unklar, wie lange der Patient unversorgt am Boden gelegt habe. Diese Darstellung ist nachweislich falsch und daher aufs Schärfste zurückzuweisen. RICHTIG IST: Wie die Pflegedokumentation eindeutig belegt, handelte es sich um einen Patienten, der am 17.9.2023 in der Klinik Donaustadt eingeliefert und dort behandelt wurde. Am Morgen des 18.09.2023 stürzte der Patient aus seinem Krankenbett. Durch die Pflegedokumentation belegt wurde der Patient nach nur drei Minuten um 06:03 versorgt und es wurde nach dem üblichen Prozedere ein Sturzprotokoll angefertigt. Darin wurde auch dokumentiert, dass unmittelbar nach dem Sturz alle nötigen ärztlichen Untersuchungen und diagnostischen Befundungen umgesetzt wurden und dabei glücklicherweise keinerlei Sturzverletzungen festgestellt werden konnten. „Wir haben es in der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie mit Patient*innen zu tun, die multiple Krankheitsbilder mitbringen“, weiß Dr. Lothar Mayerhofer, Ärztlicher Direktor der Klinik Donaustadt. „Hohes Alter und damit einhergehende Demenzerkrankungen und Verwirrungszustände sind bei unseren Patient*innen sehr häufig. Unsere Pflegeteams sind auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patient*innen vorbereitet. Es ist ein Schlag ins Gesicht eben dieser Kolleg*innen, was der heutige Bericht in der Kronenzeitung behauptet. Wir können durch unsere Standard-Pflegedokumentation nachweisen, dass die Krone-Darstellung schlicht falsch ist.“
Nachtdienst regulär besetzt
Die Krone behauptet bezugnehmend auf anonyme Quellen, es sei zu einer Minderversorgung aufgrund von unzureichender Besetzung des Nachtdienstes an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie gekommen. Auch diese Behauptung ist schlicht falsch. Der Nachtdienst in der Nacht vom 17.9. auf den 18.09.2023 war regulär besetzt. Zusätzlich zu den diensthabenden Pflegepersonen waren noch zwei Sitzwachen an der betreffenden Station im Dienst. „Die Sitzwachen sind Personen, die eine wichtige Assistenzfunktion für die diensthabenden Pflegekräfte erfüllen“, sagt Dir. Mayerhofer. „Wenn Patient*innen während ihres Aufenthalts aufgrund ihrer Verwirrtheitszustände unruhig und desorientiert sind, dann sorgen unsere Sitzwachen für Ansprache und Beruhigung.“ Darüber hinaus standen in der fraglichen Nacht zusätzlich, jederzeit abrufbare Ambulanzpflegepersonen zur Verfügung.
Rufschädigung des Wiener Gesundheitsverbundes und seiner Mitarbeitenden
Die seit vielen Monaten auch in der Kronenzeitung stattfindende Berichterstattung schädigt massiv den Ruf des Wiener Gesundheitsverbundes und damit auch der gesamten Gesundheitsbranche. „Berichte wie die aktuelle und nachweislich falsche Darstellung in der Kronenzeitung zur Abteilung für Orthopädie und Traumatologie verunsichern die Bevölkerung und demotivieren meine Mitarbeiter*innen“, sagt Sabina Schreiner, Pflegedirektorin der Klinik Donaustadt. „Wir verhehlen nicht, dass wir angesichts von Pflegekräftemangel und der demografischen Entwicklung vor großen Herausforderungen stehen. Aber hilft es uns, unsere Spitäler permanent in Grund und Boden zu reden? All denjenigen, die derartige Darstellungen befördern, sage ich: das motiviert niemanden, den wunderbaren Pflegeberuf zu ergreifen. Das muss jedem bewusst sein.“
Quelle: Stadt Wien