Vorarlberg: Unterbringung von minderjährigen Flüchtlingen in Hörbranz
Landesrätin Wiesflecker: Land Vorarlberg kauft ehemaliges Lebenshilfe-Wohnheim
Bregenz/Hörbranz (VLK) – Die Vorarlberger Landesregierung hat den Ankauf des ehemaligen Wohnheims der Lebenshilfe in Hörbranz beschlossen. Es soll voraussichtlich ab März 2023 für die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verwendet werden. „Die Raumaufteilung und Ausstattung sind geradezu prädestiniert für diesen Zweck“, so die zuständige Landesrätin Katharina Wiesflecker. Die Gelegenheit zu diesem Kauf wurde daher sehr rasch genutzt.
Das Institut für Sozialdienste (ifs) wird vor Ort die Betreuung übernehmen. Diese ist im Fall der unbegleiteten Minderjährigen rund um die Uhr durch Fachkräfte gegeben. Damit haben die etwa 20 Kinder und Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die dort untergebracht werden, einen geregelten Tagesablauf. „In der Wohngemeinschaft bieten wir den jungen Menschen Geborgenheit und Sicherheit und schaffen damit ein Fundament für eine stabile Zukunft“, erklärt ifs Geschäftsführerin Martina Gasser. Im Fokus der Betreuung stehen das Erlernen der deutschen Sprache, die Integration, aber auch die professionelle Aufarbeitung des Erlebten. Sofern ein Asylstatus zuerkannt wird, soll natürlich auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden. Gerade der Lehrlingsmarkt kann hier profitieren.
Offene und transparente Information
„Uns ist bewusst, dass die Eröffnung von solchen Unterkünften auch Fragen bei den Menschen in der Umgebung aufwerfen. Wir wollen daher gemeinsam mit der Gemeinde möglichst offen informieren und hoffen, auch allfällige Sorgen oder Ängste ausräumen zu können. Gerade die rund um die Uhr betreuten Einrichtungen mit Minderjährigen haben schon in der Vergangenheit ausgezeichnet funktioniert. Viele Beispiele für eine gelungene Integration sind hieraus schon hervorgegangen“, so Landesrätin Wiesflecker.
Auch der Gemeinde ist eine breite Information wichtig, wie Bürgermeister Andreas Kresser bekräftigt: „Die Flüchtlingssituation in unserem Land stellt alle vor große Herausforderungen. Es ist klar, dass auch wir in Hörbranz hier unseren Teil zur Erfüllung der Quote beizutragen haben. Ich bin dankbar, dass die Landesrätin hier sehr offen auf uns zugegangen ist und uns die Möglichkeit gegeben wird, gemeinsam zu informieren. Auch mit dem Gemeindevorstand und den Fraktionsobleuten konnte ich bereits offene Gespräche führen. Eine Spaltung oder ein politisches Zerreden wäre hier fehl am Platz.“
Land, Gemeinde und ifs möchten die Bevölkerung gemeinsam informieren und natürlich auch Fragen beantworten. Aber auch über die Möglichkeiten, welche Form der ehrenamtlichen Hilfe hier gefragt ist, soll thematisiert werden. Alle Interessierten sind daher zu einer Infoveranstaltung herzlich eingeladen. Diese findet am 10. Jänner 2023 um 19:00 Uhr, im Leiblachtalsaal Hörbranz statt. Mit dabei sein werden, neben Vertretern des ifs und Personen, die über ihre Erfahrungen aus der Betreuung sprechen, auch Landesrätin Katharina Wiesflecker und der Hörbranzer Bürgermeister Andreas Kresser.
Quelle: Land Vorarlberg