Salzburg: Unterhaltung und ein offenes Ohr im Lockdown

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Ferienbetreuung Sommerprogramm in der Gemeinde Abtenau Volksschule im Bild: Bürgermeister Johann Schnitzhofer und Landesrätin Andrea Klambauer Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold 06.08.2020
Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
18 Nov 21:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Online-Angebote für Kinder und Jugendliche / Interview mit Pädagogin Maria Schnitzhofer

(LK) Während sich Erwachsene auf Corona-Maßnahmen schneller einstellen können, sind Kinder und Jugendliche mit dem eingeschränkten Bewegungsradius und weniger sozialen Kontakten oft vor besondere Herausforderungen gestellt. Zahlreiche Einrichtungen schaffen trotz der neuen Situation Abwechslung und sind gleichzeitig Ansprechpartner bei Problemen und Nöten.

„Jugendliche brauchen soziale Kontakte zu Gleichaltrigen. Vielen fehlt der gemeinsame Sport, die Freizeitangebote und der Spaß. Wir wollen ihnen während der Coronazeit zumindest ein Mindestmaß an Austausch, Struktur und Sicherheit geben“, betont Landesrätin Andrea Klambauer und ergänzt: „Anders als beim ersten Lockdown im Frühling sind die Jugendzentren zumindest für einzelne Beratungsgespräche geöffnet. Zusammen mit den digitalen Formaten, die erarbeitet wurden, können wir so Kindern und Jugendlichen ein umfassendes Programm bieten.“

Online und offline

Akzente Salzburg bietet hier zahlreiche Angebote und Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Austausch zu treten: Die offene Jugendarbeit vermittelt persönlich, telefonisch, per E-Mail und auf Social Media Informationen für Teenager rund um Corona und auch darüber hinaus. Unter jugend.akzente.net, auf Instagram und Facebook gibt es täglich neue spannende Inhalte. Auch der S-Pass, die Salzburger Jugendkarte, informiert Karten-Mitglieder regelmäßig über virtuelle Angebote und Neuigkeiten. Diese Informationen werden gemäß der Datenschutzrichtlinien mittels Push-Nachrichten direkt auf die Mobilgeräte der registrierten S-Pass Abonnenten verschickt.

Persönliche und telefonische Beratung

„Als Jugendlandesrätin ist es mir ganz besonders in solchen herausfordernden Zeiten wichtig, jungen Menschen Halt und Sicherheit zu vermitteln“, so die Landesrätin und wendet sich direkt an die jungen Menschen: „Wenn Euch Sorgen belasten, Ihr Euch nach einem Gespräch sehnt, oder Ihr mit der neuen Situation Schwierigkeiten habt, meldet Euch. Die zahlreichen Beratungs- und Unterstützungsorganisationen im Land leisten fantastische Arbeit und finden für jedes Problem eine passende Lösung.“ Rat und Unterstützung findet man rund um die Uhr unter der Rat auf Draht-Hotline 147, unter der Ö3-Kummernummer 116 123 (ohne Vorwahl von 16 bis 24 Uhr) sowie der Kidsline 0800 234 123, die auch einen Live-Chat unter kids-line.at anbietet.

Pädagogin und Ergotherapeutin Maria Schnitzhofer im Interview

Neben den Jugendlichen bedeuten die verschärften Corona-Maßnahmen auch für Kinder und deren Eltern eine große Umstellung. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat deshalb mit Maria Schnitzhofer über die aktuelle Situation in Kindergärten und Familien gesprochen. Sie ist Teil des mobilen Beratungsteams des Landes im Referat Kinderbetreuung, Elementarbildung und Familien.

LMZ: Wie ist die aktuelle Situation für Kinder und deren Eltern?

Schnitzhofer: Natürlich bedeuten neue Maßnahmen immer eine Umgewöhnung. Für Kinder ist es zum Beispiel sehr schwierig, Emotionen des Gegenübers unter der Maske zu lesen und zu verstehen. Und auch für die Eltern hat sich einiges geändert: In den vergangenen Jahren wurde intensiv daran gearbeitet, Eltern im Sinne einer transparenten Erziehungspartnerschaft miteinzubinden. Jetzt muss aus hygienischen Gründen vorübergehend darauf verzichtet werden.

LMZ: Was, wenn einem Kind die Decke auf den Kopf fällt?

Schnitzhofer: Oft sind die einfachen Sachen die wirkungsvollsten: Eine Unternehmung an der frischen Luft, wo sich die Kinder austoben können, hilft tatsächlich. Wenn das auf die Schnelle nicht möglich ist, empfehle ich den Einsatz von ganz einfachen Alltagsmaterialien wie Schachteln, Decken, Wolle und Co zum Bauen, Experimentieren und Basteln oder auch kaputte Geräte zum Zerlegen und neu Zusammenschrauben. Übrigens: Kinder, vor allem unter 6 Jahren, vor das Tablet und den Computer zu setzen, verzögert das Bedürfnis nach Bewegung nur.

LMZ: Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für Eltern, falls es ihnen zu viel wird?

Schnitzhofer: Viele Eltern, besonders Mütter, leisten gerade sehr viel. Neben der Arbeit, oft auch im Homeoffice, meistern sie Haushalt, Kinderbetreuung und Homeschooling oder haben aufgrund eines Jobverlustes existentielle Sorgen. Bewusste Pausen vom Alltag, Zeit zum Durchatmen und Kraft tanken sind da besonders wichtig. Auch wenn es nur kurze Momente sind, in denen die eigenen Bedürfnisse Vorrang haben, hilft Selbstfürsorge beim Bewältigen belastender Situationen. Neben dem Austausch mit Menschen in ähnlichen Situation, oder einem kurzen Tapetenwechsel, zum Beispiel an der frischen Luft, hilft die professionelle Elternberatung des Landes bei vielen Anliegen. Das Forum Familie informiert Eltern über Unterstützungsmöglichkeiten und auch das mobile Beratungsteam oder die pädagogische Fachaufsicht und -beratung sind für Anliegen im Zusammenhang mit Kinderbetreuungseinrichtungen erreichbar.


Quelle: Land Salzburg



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