Burgenland: Unternehmersterben - Burgenlands Wirtschaftslandesrat fordert sofortige Maßnahmen vom Bund
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Dr. Leonhard Schneemann: „Die Probleme unserer heimischen Betriebe werden immer größer. Die Regierung schaut tatenlos dabei zu. Es braucht Maßnahmen. Jetzt!“
Inflation, Krieg, steigende Energiekosten: Burgenländische Unternehmen trifft nach Corona die nächste Krise. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer müssen kapitulieren. Walstead Leykam in Müllendorf steht vor der Schließung, bei Weitzer Parkett in Güssing droht eine Kündigungswelle. Die allgemeinen Marktentwicklung und gestiegener Energiekosten stellen die burgenländische Wirtschaft vor massive Herausforderungen. Auch wenn wir derzeit noch von einem Beschäftigungsboom und eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit sprechen, steht in den kommenden Monaten ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit bevor. „Es droht mittelfristig aufgrund der extremen Teuerungen, gerade im Energiebereich, ein enormer Anstieg der Arbeitslosigkeit. Denn sinkt die Kaufkraft, steigt auch wieder die Zahl der Arbeitslosen“, fürchtet Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann und nimmt die Bundesregierung in die Pflicht endlich – nach dem Vorbild Deutschland - Entlastungsmaßnahmen für die heimische Wirtschaft zu setzen. „Ich weiß nicht wie lange unsere Regierung noch zusehen will. Der Wirtschaftsstandort Österreich verliert dadurch an Attraktivität. Damit ist eine Abwanderung österreichischer Unternehmen nach Deutschland quasi vorprogrammiert.“
Während das Burgenland mit der Fachkräfteoffensive, dem burgenländische Mindestlohn von 1.700 Euro netto und diversen anderen Projekte wie beispielsweise das Anstellungsmodell von Personen in der Pflegeausbildung oder die Finanzierung der Ärztinnen- und Ärzteausbildung dieser Entwicklung entgegenwirkt sei es trotzdem unmöglich alles abzufedern, wie Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann betont. „Auch wenn wir aufgrund unserer kontinuierlichen und vorausschauenden Wirtschaftspolitik im Burgenland derzeit noch gut reüssieren, lassen die Meldungen von Firmen wie Walstead Leykam in Müllendorf oder Weitzer Parkett in Güssing bei mir alle Alarmglocken schrillen. Wenn unsere Regierung nicht bald gegen steuert, werden das nicht die letzten Hiobsbotschaften dieser Art bleiben“, ist sich Schneemann sicher.
Daher auch eine klare Forderung an den Bund von Seiten des burgenländischen Wirtschaftslandesrates. „Warum folgen wir nicht dem deutschen Modell und führen einen Gaspreisdeckel für Privatkunden und Unternehmen ein? Tun wir es nicht haben wir als Wirtschaftsstandort einen klaren Wettbewerbsnachteil und schaffen uns noch weitere Probleme, weil eine Abwanderung österreichischer Unternehmen nach Deutschland zu befürchten ist.“
„Ich frage mich ernsthaft wie lange unsere Regierung noch untätig dem Unternehmersterben zuschauen will. Es ist höchste Zeit zu handeln. Jetzt!“, meint Schneemann abschließend.
Quelle: Land Burgenland