Salzburg: Unwetter-Sommer 2021: 41,3 Millionen Euro Schaden
Foto: Pinzgauer Lokalbahn
Katastrophenfonds rechnet mit 20 Millionen an Beihilfen / Ein Viertel bereits zugesagt / 80 Prozent der Anträge aus Hallein genehmigt
(LK) Die Spuren der Überflutungen und Muren nach den Starkregenereignissen im Juli und August diesen Jahres sind vielerorts im Bundesland noch deutlich sichtbar. Der Katastrophenfonds des Landes hilft rasch und unbürokratisch, das Geld für die Betroffenen fließt nun schrittweise. „In Summe wurden 4,9 Millionen Euro an Beihilfen von der Fondskommission genehmigt, davon befinden sich 1,62 Millionen Euro in Auszahlung“, sagt Landesrat Josef Schwaiger.
Insgesamt rechnet der Katastrophenfonds des Landes mit einem Gesamtschaden von 41,3 Millionen Euro im ganzen Bundesland Salzburg, der von den Extremereignissen im Juli und August verursacht wurde. „Ein unglaubliches Schadensausmaß, allein in Hallein wurden 300 Wohngebäude beschädigt. Mir ist es deshalb besonders wichtig, so unkompliziert und schnell als möglich zu helfen, damit die Menschen wieder zur Normalität zurückkehren können und die Gelder genau dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden“, betont Landesrat Josef Schwaiger.
80 Prozent der Anträge aus Hallein erledigt
Halleins Zentrum wurde durch den reißenden Kothbach besonders hart getroffen. 149 Anträge sind bis dato aus der Bezirkshauptstadt eingereicht worden. „Der Kommission des Katastrophenfonds wurden für den aktuellen Beschluss 120 Anträge mit einer Beihilfensumme von 1,4 Millionen zur Zusage vorgelegt, davon werden 600.000 Euro sofort überwiesen. Für Härtefälle, bei denen besonders rasche Hilfe gefragt war haben wir in den vergangenen Wochen schon 135.000 Euro an Geschädigte ausbezahlt“, fasst Schwaiger zusammen. Die restlichen Anträge werden abgearbeitet, wenn alle Unterlagen vorliegen.
Juli-Hochwasser: 30,6 Millionen Schaden
Die Überschwemmungen im Juli dieses Jahres beschädigten 388 Wohngebäude, 300 davon in Hallein, mit einer Schadenssumme von zwölf Millionen Euro. Zudem waren noch die Gemeinden Neukirchen, Bramberg, Stuhlfelden, Uttendorf, Niedernsill und Kuchl stark betroffen. Bei insgesamt 73 Unternehmen entstanden Schäden in der Höhe von elf Millionen Euro. Dazu kamen 2.200 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen, wo Schäden in der Höhe von 5,6 Millionen Euro entstanden, rund zwei Millionen waren es bei ländlicher Infrastruktur wie Güter- und Forstwegen, Brücken und Zufahrten. „Die massive Überflutung von landwirtschaftlichen Flächen hat ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass Siedlungsgebiete nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wurden“, erinnert Landesrat Schwaiger.
August-Unwetter trafen 230 Gebäude im Pongau
Die August folgenden Unwetter sorgten für weitere schwere Schäden, vor allem in den Gemeinden St. Johann im Pongau, Wagrain, Flachau und Altenmarkt. Der Katastrophenfonds schätzt die Schadenssumme bei diesem Ereignis auf elf Millionen Euro. Einmal mehr trafen Überflutungen und Muren Betriebe, landwirtschaftliche Flächen und Infrastruktur im Land. Der Bahnhof in Krimml wurde gleich dreimal von Muren verwüstet.
Fonds rechnet mit 20 Millionen Euro an Beihilfen
„Der vergangene Sommer hat uns einmal mehr gezeigt, dass extreme Wetterereignisse häufiger und intensiver werden. Die enormen Investitionen in den Hochwasserschutz und die Wildbachverbauung konnten Schäden in noch viel größerem Ausmaß verhindern, gleichzeitig ist aber deutlich geworden, dass ein hundertprozentiger Schutz nicht möglich ist. Alleine im Oberpinzgau wurden im vergangenen Jahrzehnt rund 100 Millionen Euro in die Hochwasservorsorge investiert. Der letzte Teil war der Hochwasserschutz Zeller Becken, der nur wenige Monate nach Fertigstellung zwei Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten hat. Dadurch konnten rund 450 Objekte in Schüttdorf und Bruck schadlos gehalten werden.
Schwaiger: „Wir lassen niemanden alleine.“
Mit den Beihilfen aus dem Katastrophenfonds greifen wir den vielen Betroffenen unter die Arme und helfen ihnen, die Situation so gut wie möglich zu überstehen. Hier geht es um Existenzen und dabei lassen wir niemanden alleine“, sagt Landesrat Josef Schwaiger.
Eckdaten Überschwemmungen Juli 2021
- 388 Wohngebäude wurden beschädigt, 300 davon in Hallein. Schadenssumme: 12 Millionen Euro.
- Am stärksten betroffen waren Hallein, Neukirchen, Bramberg, Stuhlfelden, Uttendorf, Niedernsill und Kuchl.
- 73 Unternehmen in den Gemeinden Mittersill, Bramberg, Niedernsill, Zell am See und Hallein zum Teil sehr schwer getroffen. Schaden: 11 Millionen Euro.
- 2.200 Hektar landwirtschaftliche Flächen beschädigt. Schadensumme: 5,6 Millionen Euro.
- Ländliche Infrastruktur wie Güter- und Forstwege, Brücken und Zufahrten verzeichnen rund zwei Millionen Euro Schaden.
Eckdaten Unwetter August 2021
- 230 beschädigte Gebäude im Pongau
- Besonders betroffen waren die Gemeinden St. Johann im Pongau, Wagrain, Flachgau und Altenmarkt.
- Schadenssumme Unwetter August: 11 Millionen Euro.
- Gesamtschadenssumme Sommer 2021: 41,3 Millionen Euro.
Geschätzte Gesamtbeihilfe durch Katastrophenfonds: 20 Millionen Euro.
Quelle: Land Salzburg