Niederösterreich: Unwetter in NÖ: Mikl-Leitner, Pernkopf und Fahrafellner zur aktuellen Situation

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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner informierten über die aktuelle Unwetter-Situation in Niederösterreich.
Foto: © NLK Filzwieser
16 Sep 17:26 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Mikl-Leitner: „Wir sind weiter immens gefordert, die Lage ist weiterhin kritisch“

„Hinter uns liegt eine weitere Nacht im Rahmen einer Ausnahmesituation“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Vormittag im Zuge eines Presse-Statements im Tulln. Gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner informierte sie auch heute, Montag, nach der Lagebesprechung des Landesführungsstabes über die aktuelle Lage.

Auch wenn in der Nacht der Regen etwas milder gewesen sei, dürfe man sich „nicht in Sicherheit wiegen“, da für die nächsten Stunden weitere starke Regenfälle prognostiziert würden, betonte die Landeshauptfrau: „Wir sind weiter immens gefordert, die Lage ist weiterhin sehr kritisch.“ Niederösterreich sei „weiter im Krisenmodus“, der öffentliche Verkehr sei fast zur Gänze zum Erliegen gekommen, über 200 Straßen seien aktuell gesperrt, das wirtschaftliche Leben laufe nur eingeschränkt und viele Schülerinnen und Schüler seien heute entschuldigt zuhause geblieben. Aufgrund des Dauerregens laute auch in den nächsten Stunden der Appell, „verantwortungsbewusst zu handeln, von nicht notwendigen Fahrten Abstand zu nehmen und Einsatzkräfte nicht zu behindern. Die Situation ist weiterhin sehr gefährlich.“

Über 25.000 Feuerwehrleute und über 1.000 Soldatinnen und Soldaten sind am Wochenende im Einsatz gewesen, aus den anderen Bundesländern stehen zurzeit im Einsatz, so Mikl-Leitner. „In den vergangenen Jahren hat die niederösterreichische Feuerwehr viel im Ausland und in den anderen Bundesländern geholfen, und jetzt bekommen wir diese Hilfe zurück“, richtete die Landeshauptfrau „ein Dankeschön an alle Bundesländer, die uns in dieser Katastrophensituation unterstützen.“

Laut Wetterprognosen sollte morgen der Starkregen zu Ende gehen. „Dann beginnen die Aufräumarbeiten“, blickte Mikl-Leiter nach vorne und gab „ein klares Versprechen, dass man sich auf Niederösterreich verlassen kann“. Mit Beginn der Aufräumarbeiten werden auch die Sachverständigen vor Ort sein und die Sachschäden aufnehmen, kündigte sie die rasche Einsetzung von Schadenskommissionen an. „Sobald die Schäden aufgenommen sind, werden wir auf schnellstem Wege unterstützen“, versicherte sie.

„Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch“, hielt die Landeshauptfrau fest. Der Fokus liege aktuell auch auf den Dämmen, es seien nach wie vor Menschen in Sicherheit zu bringen: „Es bleibt ein äußerst angespannter Tag, an dem es gilt, alles zu tun, um den Menschen zu helfen.“

„Die Einsatzkräfte haben auch in den Nachtstunden wieder Übermenschliches geleistet“, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der Leiter des Landesführungsstabes. Für den heutigen Tag seien „punktuell wieder bis zu 80 Liter“ an Regen vorhergesagt. „Die Böden sind völlig gesättigt, und daher besteht weiterhin große Gefahr“, warnte er: „Die Dämme sind durch die lange Beanspruchung aufgeweicht.“ Aktuell verzeichne man zwölf Dammbrüche, die Dammwachen würden verstärkt. „13 Gemeinden sind aktuell nicht erreichbar, 1.800 Objekte sind evakuiert worden. Viele Betroffene sind bei Verwandten untergekommen, 170 Menschen befinden sich in organisierten Unterkünften“, gab Pernkopf einen Überblick über die aktuelle Lage. Rund 3.500 Haushalte seien heute früh noch ohne Strom gewesen, „das ist weit unter dem gestrigen Höchststand von 20.000“, informierte er.

Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner berichtete von den aktuellen Einsatz-Hotspots, so sei u. a. der Bereich der Landessportsschule in St. Pölten neu dazugekommen. Die Zahl der Menschenrettungen mit dem Hubschrauber gehe jetzt zurück, jetzt gebe es tausende Objekte, die leergepumpt werden müssten, informierte er. In den Regionen, in denen das Wasser zurückgeht, werde man jetzt mit den Pumparbeiten beginnen, in einigen Bezirken könne man auch schon gemeinsam mit dem Bundesheer mit den Aufräumarbeiten beginnen, so Fahrafellner.


Quelle: Land Niederösterreich



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