Salzburg: VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg für innovative Ideen
Sieger-Projekte: MyFlexBox, sanierte Wohnbau-Anlage und Benzin-Freitage
(HP) Den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg verliehen heute Landesrat Stefan Schnöll, VCÖ und ÖBB an die MyFlexBox des gleichnamigen Salzburger Startups. Die Paketabholstation vermeidet Transportfahrten und damit Emissionen. Ebenfalls von der Fachjury top bewertet und damit als vorbildliche Projekte ausgezeichnet wurden eine umfassende Mobilitätssanierung im geförderten Wohnbau sowie die Benzin-Freitage des Salzburger Verkehrsverbunds.
„Klimafreundlich umsteigen war noch nie so leicht wie jetzt: Beim Paket-Abholen, mit wohnungseigenen Sharing-Konzepten oder bei täglichen Pendler-Fahrten. Die Angebote sind da und sie sind attraktiv. Mit dem Preis holen wir sie noch weiter vor den Vorhang und damit ins Bewusstsein“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, der sich über den doppelten Erfolg der Benzin-Freitage besonders freut: „Die Gratis-Öffis haben viele neugierig gemacht, ihre Wege umweltfreundlich statt mit dem Auto zurückzulegen. Und die gestiegene Zahl an Jahrestickets zeigt, dass der Trend nachhaltig anhält.“
Geringere Kosten, besser fürs Klima
„Der heurige Sommer hat drastisch vor Augen geführt, dass sich die Klimakrise verschärft. Zudem sind wir mit einer massiven Teuerung konfrontiert. Wenn Mobilität und Gütertransport klimaverträglicher werden und weniger Energie verbrauchen, reduziert das sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Kosten stark. Wie das gehen kann, zeigen die Projekte, die wir heute mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg auszeichnen“, gratuliert VCÖ-Experte Michael Schwendinger den Gewinnerinnen und Gewinnern.
VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg für MyFlexBox
Der Online-Handel boomt. Die Zahl der Paketzustellungen nimmt stark zu. Und wenn die empfangende Person nicht zu Hause ist, werden zusätzliche Fahrten verursacht. Das Salzburger Start Up Myflexbox Austria eine Abholstation entwickelt, bei der unterschiedliche Zustelldienste rund Pakete deponieren können sowie Kundinnen und Kunden rund am die Uhr - 24 Stunden am Tag - sowohl Pakete abholen als auch Retouren in der Box abgeben können. Neben den vier großen internationalen Paketfirmen nutzen auch regionale Zustelldienste das Angebot. Die Myflexboxen stehen an stark frequentierten Orten, derzeit gibt es bereits mehr als 300 Standorte, bis Jahresende sollen es österreichweit 400 sein.
Wohnanlage spielt alle Mobilitätsstückerln
Im sozialen Wohnbau fehlen in der Regel Mobilitätskonzepte, es gibt lediglich Pkw-Stellplätze. Und das, obwohl laut einer Studie aus dem Jahr 2021 bis zu 25 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner kein Auto besitzen. Dass es anders geht, zeigt die Sanierung einer Wohnanlage der „Heimat Österreich“ in der Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg-Aigen. Die Anzahl der Wohnungen wurde von 74 auf 99 erhöht. In einem Kooperationsprojekt mit dem Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, der FH Salzburg und der Stadt wurde ein umfassendes Mobilitätskonzept umgesetzt. Der Stellplatzschlüssel für Autoparkplätze wurde von 1,2 auf 0,8 Pkw pro Wohnung reduziert, damit wurden 40 Pkw-Abstellplätze eingespart. Gleichzeitig wurden hochwertige Rad-Abstellplätze und ein „Mobility Point“ mit zahlreichen Sharing-Angeboten wie Elektro-Fahrräder, Rad-Anhänger, E-Transportfahrräder und auch E-Pkw errichtet.
Vorbildliche Benzin Freitage
Der Salzburger Verkehrsverbund hat beginnend mit April österreichweit einmalig die sogenannten „Benzin Freitage“ ins Leben gerufen und aufgrund des großen Erfolgs mehrmals verlängert. An jedem Freitag konnten alle Linienbusse und Bahnen im gesamten Verkehrsverbund kostenlos genutzt werden. Insgesamt haben 420.000 zusätzliche Fahrgäste das Benzinfrei-Angebot genützt. Im Vergleich zu den Freitagen im April bis August des Vorjahrs waren um 42 Prozent mehr Fahrgäste unterwegs, im Schnitt stieg die Auslastung um 13 Prozent, bei manchen Verbindungen sogar um 20 Prozent. Und die Zahl der Personen mit KlimaTicket Salzburg stieg während des Aktionszeitraums um mehr als 4.500 auf fast 42.300.
Über den Mobilitäts-Tellerrand hinaus
ÖBB-Personenverkehr AG Regionalmanagerin Barbara Kleinert betont: „Bahn und Bus ist unsere DNA, aber unser Angebot für die Kundinnen und Kunden endet längst nicht mehr am Bahnhof oder an der Haltestelle. Wir denken Mobilität weiter und verknüpfen verschiedene Mobilitätsformen von Bahn, Bus, über Mikro-ÖV, Fahrrad und Gehen bis zu Bike- und Carsharing-Lösungen im Interesse der Menschen und des Klimas. Umso mehr freut mich, dass auch die heute ausgezeichneten Projekte die Weiterentwicklung der Mobilität im Fokus haben, denn eines ist klar: Ohne Innovation und Engagement wird uns die notwendige Verkehrswende nicht gelingen.“
Quelle: Land Salzburg